#Jubert KAPITEL 2

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Zögernd betrete ich hinter Marius das Wohnzimmer. Gleich würde ich Ju wiedersehen. Sicher dass es eine gute Idee war hierherzukommen? Ich weiß es nicht, doch jetzt ist es zu spät um einen Rückzieher zu machen... Doch als ich im Wohnzimmer stehe, kann ich weit und breit keinen Ju sehen. Nur Vince und Jimmy sitzen auf der Couch und starren konzentriert auf den Laptop, der vor ihnen steht. "Er Jungs. Seht mal wer da ist", ruft Marius ihnen zu, da sie mich zuerst nicht bemerkt haben. Als sie sich umdrehen wirken sie zuerst überrascht, doch kommen dann freudig auf mich zu und Umarmen mich beide kurz. "Na endlich, zeit dass du dich mal wieder blicken lässt", sagt Jimmy begeistert. "Wir haben dich vermisst Dude." sagt auch Vince und ich kann ich anders als zurück zu lachen. Erst jetzt fällt mir auf, wie sehr ich die Jungs vermisst habe, immerhin waren sie für eine sehr lange Zeit wie meine zweite Familie. "Suchst du Ju?", unterbricht uns Marius aber auch die anderen haben meinen suchenden Blick bemerkt. Ja, ich suche Ju. Zugleich habe ich auch unglaublich Angst vor unsere Treffen. Was ist, wenn er unsere Freundschaft endgültig beendet, was ist, wenn in wenigen Momenten alles aus ist? Aber das kann ich den anderen natürlich nicht sagen, also Frage ich so cool wie möglich. "Ja eigentlich schon, aber wenn er nicht hier ist...?", weiter komme ich nicht, da Vince mich unterbricht. "Doch doch, klar ist er da. Sitz gerade oben im Zimmer und gibt irgendein Interview, müsste aber gleich fertig sein", fügt er mit einem Blick auf seine Uhr hinzu. "Setzt dich doch inzwischen. Erzähl, was geht bei dir in letzter Zeit so ab?"
Also setzte ich mich zu den anderen auf die Couch und fange an zu erzählen. Es macht Spaß, wieder mit den alten Jungs zu reden und Marius scheint echt ein korrekter Typ zu sein. Schon bald starren wir alle auf den Laptop, auf dem sie mir ihr neustes Projekt zeigen. Ich fühle mich fast so wie ich noch in der Crew wäre und merke, wie sehr mir das doch alles gefehlt hat. "Rob", höre ich plötzlich eine freudige Stimme hinter mir. Schnell drehe ich mich um "Annika", rufe ich ebenso erfreut und springe schnell auf, um sie in die Arme zu schließen. "Was machst du hier?", fragt sie mich als wir uns voneinander lösen. "Eigentlich wollte er zu Ju.", ruft Jimmy hinter mir, noch bevor ich antworten kann. Irgendwie bin ich sogar froh, dass ich nichts sagen muss. Für einen Moment habe ich die ganze Situation zwischen ihn und mir vergessen, all die Sorgen, Zweifel, Angst und Ungewissheit. Während ich da auf der Couch spaß war ich für einen Moment der alte Rob, doch jetzt kommt alles mit einem Schlag wieder und ich muss schlucken und räuspere mich, um meine Stimme wiederzufinden. "Ja, da er noch beim Interview ist, haben mir die anderen solange das neuste Projekt gezeigt, das übrigens echt nie ist.", füge ich ehrlich hinzu. "Na logisch. Was dachtest du von uns?" höre ich Vince lachend hinter mir sagen. Annika sieht mich allerdings erstaunt an, dann gleitet ihr Blick rüber zu den anderen. "Das Interview ist do schon seit einer halben Stunde vorbei, ich dachte Ju ist schon längst wieder bei euch." Auch die Jungs wirkten überrascht. "Wahrscheinlich schneidet er schon wieder...", meinte Marius und lachte kurz, doch ich merke, dass er nur versucht es herunter zu spielen. Auch an den Blicken der anderen merke ich dass hier etwas nicht Stimmt. "Also Leute... Was spielt ihr hier?", fragte ich, in die Runde, doch alle wenden ihren Blick Richtung Boden. Schließlich nimmt sich ausgerechnet Marius ein Herz und kommt auf mich zu. Sehr vorsichtig legt er eine Hand auf meine Schulter. "Ich weiß wir kennen uns nicht wirklich, aber..." Ich merke wie auch die anderen uns Aufmerksam zuhören, während Marius mich langsam Richtung Treppe schiebt. "Aber ich kenne Ju sehr gut und auch dich genug, um zu wissen, dass zwischen euch irgendwas abgeht. Seit wir aus Köln raus sind, wurde er immer zurückhaltender, wenn wir nicht gerade filmten oder eine Besprechung hatten, saß er alleine in seinem Zimmer und Schnitt Videos. In letzte Zeit schläft er immer weniger und redet noch seltener als sonst. Wir haben oft versucht ihn drauf anzusprechen, aber er hat immer abgeblockt. Einmal, als ich ihn spät abends im Wohnzimmer aufgefunden habe, war er in Tränen aufgelöst. Da nur ich hier war und es nicht schafft ihm zu trösten, habe ich vorgeschlagen jemanden zu holen. Er meinte nur dass ihm niemand helfen kann. Da fragte ich ob ich nicht dich einmal einladen soll, da ich weiß, wie wichtig ihr euch seid und ihr euch so lange nicht mehr gesehen habt. Als ich aber deinen Namen genannt habe, ist er plötzlich aufgestanden und förmlich aus dem Zimmer gestürmt, doch er hat noch etwas gesagt. <Rob würde niemals kommen, ich habe unsere ganze Freundschaft zerstört, er hasst mich höchstwahrscheinlich>. Seitdem haben wir nicht mehr darüber geredet. Auch die anderen wissen, dass irgendwas nicht stimmt, doch er lässt keinen von uns an sich ran. Aber Rob... ", jetzt sieht er mich sehr eindringlich an, wir sind am Fuß der Treppe angelangt. "... Egal was zwischen euch passiert ist. Ich sehe wie schlecht es euch beiden damit geht, ihr braucht euch, das habe sogar ich verstanden und ich kenne ihn erst seit einigen Monaten und dich praktisch gar nicht. Aber es ist einfach eindeutig, also bitte kämpf um ihn, kämpf um euch beide, es wäre schade, wenn eure Freundschaft so endet." Geschockt sehe ich ihn an, sprachlos von seinen Worten. Es schockiert mich, wie schlecht es Ju scheinbar geht, bis jetzt dachte ich immer, nur ich leide so unter unsere Trennung. Plötzlich schließen ich Marius einfach in meine Arme, ich hoffe so die Dankbarkeit auszudrücken, für die ich keine Worte finde. "... und hab bitte keine Angst vor deinen Gefühlen, auch wenn da mehr ist, als du dir eingestehen willst...", flüstert er sehr leise in mein Ohr, um sicherzugehen, dass die anderen ihn auch ja nicht hören. Ich erstarre. Woher weiß er das? Ist es wirklich so offensichtlich? Aber ich weiß doch selbst nicht, was ich überhaupt fühle. Im Moment ist einfach alles viel zu viel... "Tut mir leid... Aber ich weiß gerade selbst nichts mehr. Ich will einfach nur unsere Freundschaft zurück." "Dann geh und mach das. Danach könnt ihr dann weiter sehn." "Danke. Bist echt korrekt.", sagte ich zu ihm, in der Hoffnung, dass er merkt, wieviel mir das gerade bedeutet hat. Nochmal drücke ich ihn kurz, bevor ich langsam die Treppe hinaufgehe. Meine Knie fühlen sich viel zu Wackligen an, meine Hände schwitzen und mein Herz rast." Ganz ruhig, du kannst das", versuche ich mir selbst einzureden. Eigentlich ist es verrückt, eigentlich gehe ich nur zu meinem besten Freund, oder was auch immer wir sind, doch trotzdem bin ich so nervös als würde mein Leben von diesem Gespräch abhängen. Obwohl eigentlich tut es das ja, denn ohne ihn habe ich keine Ahnung wie es in meinem Leben weitergehen soll. Doch jetzt habe ich keine Zeit mehr darüber nachzudenken, denn schon stehe ich vor seiner Tür. Nochmal drehe ich mich kurz um und sehe Marius, der mir aufmuntern zunichte und so klopfe ich sehr vorsichtig an, bevor ich es mir noch anders überlege.

wY

Zwischen Ju und Rob ||#Jubert||Where stories live. Discover now