#Jubert KAPITEL 3

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PoV Rob:
Langsam fällt die Tür hinter mir ins Schloss. "Hei", bringe ich mit sehr brüchiger Stimme hervor. Ein ebenso bedrücktes "Hei" ist alles, was zurück kommt. Einen Moment muss ich blinzeln, bevor ich in dem dunklen Zimmer etwas erkennen kann. Da sitz er, mit angezogen Beinen in der Ecke seines Bettes, den Rücken an die Wand gelehnt. Als ich ihn sehe, habe ich ein Gefühl, als würde es nur noch uns zwei geben. Alle die Gedanken und Gefühle der letzten Wochen kommen hoch, doch gleichzeitig wird mir etwas klar. Egal wieviel ich die letzten Wochen nachgedacht habe, egal was alles passiert ist, ich kann ohne den Jungen nicht leben. Ich brauche ihn einfach und egal wie sehr ich mich dagegen wehre, es ist sinnlos, er wird immer in meinem Herzen bleiben, egal was alles passiert ist, egal was jetzt passieren wird. Mit langsamen Schritten gehe ich auf ihn zu und als ich am Bett ankomme sehe ich ihn fragen an. Er nickt nur und deutet neben sich. Erleichtert, dass er mich wenigstens nicht sofort zurückweist lasse ich mich auf das Bett fallen, achte aber darauf, dass noch genug Abstand zwischen uns herrscht. Für einige Sekunden, oder sind es Minuten, sagt keiner ein Wort. Ich spüre meinen Herzschlag und bin überrascht, dass Ju ihn nicht bemerkt. Irgendwann überwinden ich mich den ersten Schritt zu machen und dreh mich langsam zu ihm, sodass ich ihn von der Seite ansehen kann. Es ist das erstmals dass ich ihn genauer mustere und jetzt fällt mir auf, wie sehr er sich verändert hat. Die blonden Haare die wir uns zusammen gefärbt haben sind schon ein Stück ausgewachsen, genau wie bei mir. Seine Augenringe sind noch etwas schlimmer als gewöhnlich und ich merke, dass auch seine Wangen etwas eingefallen sind. Was mich aber am meisten trifft sind seine blutunterlaufenden Augen und die Tränen, die über seine Wange laufen. Wie gerne würde ich sie wegwischen, doch ich kann mich nicht dazu überwinden. Stattdessen frage ich sehr vorsichtig "Ich glaube wir sollten reden". Jetzt dreht sich auch Ju zu mir um und das erstemal sehen wir uns direkt in die Augen. Gott, wiesehr habe ich diese Augen vermisst. "Wieso bist du überhaupt noch gekommen?", fragt er mich, doch ich höre keine Wut in seiner Stimme, eher eine Mischung zwischen Verzweiflung und tiefer Traurigkeit. "Weil ich dich nicht verlieren will. Glaubst du ich sehe nicht, wie schlecht es dir geht, wie schlecht es und beiden geht... Ich weiß nicht was vorgefallen ist, aber uns beiden ist klar, dass da etwas ist über das wir reden müssen. Aber ich will dich nicht verlieren, denn ich brauche meinen besten Freund... Ich brauche dich Ju... ", sage ich mit sehr zitternder Stimme." Wieso hasst du mich nicht.? ", fragt er mich nur, ohne auf meine Worte einzugehen."Ganz ehrlich, ich weiß es selbst nicht. Ich habe mir so oft gewünscht ich könnte es, denn dann wäre alles so viel einfacher...", antworte ich ehrlich. Es stimmt, ich habe es in letzter Zeit so oft versucht aber ich konnte es einfach nicht. Immer wieder habe ich es mir selbst eingeredet, gehofft irgendwann würde es zutreffen, aber ich konnte mich selbst nicht belügen, obwohl es alles soviel einfacher machen würde. Ich meine ich hätte wirklich das Recht dazu. Ju hat mich Stück für Stück aus seinem Leben verbannt. Zuerst aus dem Team, dann aus seinem Freundeskreis, dann ist er sogar in eine andere Stadt gezogen. Kein einziges Mal hat er mir irgendwas erzählt oder erklärt. Mit der Zeit fühlte ich mich so überflüssig, dass ich fast schon froh war, weg zu sein, nicht mehr in seinem Leben zu sein. Doch dann kam die Zeit ohne ihn und mir wurde bewusst, wie falsch ich doch lag, wie sehr ich ihn brauchte. Doch es war zu spät, zu spät zum kämpfe, ich hatte ihn verloren. "Wie kannst du überhaupt noch mit mir reden. Ich habe dich so oft verletzt und du hast immer alles hingenommen. Hast dich nie beschwert, hast versucht immernoch mein Freund zu sein, obwohl ich dich immer wieder aufs Neue weggestoßen habe", mein Ju nun und ich höre wie er versucht die Tränen zurück zuhalten. Als ich wieder in seine Augen blicke kann ich nicht mehr anders. Ohne lange zu überlegen lege ich meine Hand sehr vorsichtig auf seinen Oberschenkel, es ist eine sehr sanfte Berührung, doch trotzdem zuckt Ju zusammen. Lässt meine Hand allerdings liegen und wendet nur seinen Blick zu mir. "Und dann noch die Nummer mit der Abschiedsparty...", flüstert er kaum hörbar und meine Augen weiten sich vor Schreck. "Ich weiß dass wir uns beide dran erinnern, auch wenn wir ziemlich voll waren", meint er nur, bevor er komplett in Tränen ausbricht. Natürlich kann ich mich an die Abschlussparty erinnern, wie könnte ich die auch vergessen, nach allem was dort passiert ist...

FLASHBACK

Heute findet Ju's Abschiedsparty statt. Auch Rob ist dazu eingeladen. Obwohl es zwischen den beiden in letzter Zeit nicht so gut gelaufen ist, er gehört irgendwie immernoch zur Crew und auch wenn Ju ihn nicht unbedingt sehen will, die anderen würden Fragen stellen und das ist das letzte was er jetzt braucht.
Auf der Party selbst gehen sich die zwei aber soweit es geht aus dem Weg, beide können im Moment einfach nicht in der Nähe des anderen sein ohne komplett durchzudrehen. Aber bis auf diese Kleinigkeite ist es eine hammer Party. Viel Leute sind da, es gibt gute Musik und natürlich auch Alkohol und der wird genug konsumiert... Es ist schon spät sicher nach 2, doch noch denkt niemand ans Gehen. Rob will gerade aus dem überfüllten Raum in den Flur, um kurz durchzuatmen. Ab diesem Moment beginnt die Szene, die alles verändert, die dazu führt, wie sich beide Jungs heute Verhalten. Der grund wieso Ju weinend auf dem Bett Sitz und Rob nur hilflos neben ihm steht unfähig ihm zu helfen.

Rob torkelt aus dem Zimmer, er hat deutlich mehr als nur ein bisschen zuviel getrunken. Unsicher hält er sich am Türrahmen fest und schließt kurz die Augen, in der Hoffnung etwas klarer zu sehen. Es funktioniert, als er seine Augen wieder öffnet kann er den Flur vor sich schon deutlicher erkennen. Was er nun auch sieht ist die kleine zusammengekauerte Gestalt, die am Boden sitzt. Auch im Halbdunkel und in seinem Zustand erkennt er den Jungen sofort, er würde ihn immer erkennen. Auch wenn sie sich den ganzen Abend gemieden haben, nun, wahrscheinlich auch mit etwas Einfluss des Alkohols, hat Rob endlich den Mut ihn anzusprechen. "Ju, alles klar bei dir?", sagt er mit etwas lallender Stimme während er sich neben ihn fallen lässt. Der Junge neben ihn hebt den Kopf und blickt ihn in die Augen. "Ja, wollte nur mal kurz Raus... Etwas erholen... ", sagt Ju mit einem nicken, auch er muss sich sehr bemühen, dass die Worte verständlich aus seinem Mund kommen. Ja auch er hatte genug Alkohol. Der Hilft ihn nun auch das zu tun, was er sich seit Monaten nicht traut. Er denkt nicht darüber nach, blendet einfach alles aus seinem Kopf aus, der nur noch mit Nebel und dem einen Gedanken gefüllt ist. Langsam hebt er seine Hand und legt sie auf Robs Oberschenkel. Es könnte eine freundschaftliche Geste sein, doch an der Reaktion von Rob kann man erkennen, dass es für beide so viel mehr ist. "Es tut mir leid... Das was... Die letzten Monate... Wie ich... Ich war gemein zu dir... Sorry...", redet Ju vor sich hin, er kann keinen richtigen Satz mehr rausbringen, doch Rob versteht ihn trotzdem. "Alles gut", sagt er immernoch lallend. Doch auch er hebt seine Hand und legt sie vorsichtig auf die von Ju, welche immernoch auf seinem Oberschenkel liegt. Sofort verschränken sich ihre Finger und beide schweigen für eine Moment. Als sie sich wieder ansehen brechen sie jedoch beide in Gelächter aus. "Wieso lacht du?" "Ich glaube wir sind beide bis obenhin voll". Ju nickt nur, doch plötzlich steht er auf und zieht Rob mit sich. Das ist natürlich keine gute Idee, wenn man bedenkt, wieviel beide Getrunken haben und nichtmal mehr normal reden können. Sie geraten auch ins Schwanken, doch Rob kann sich noch an der Mauer anlehnen. Schnell zieht er Ju zu sich, damit er nicht umfällt. Dieser drückt sich so fest an Rob als würde sein Leben davon abhängen. Schnell legt dieser die Arme um Ju, damit er ihn besser halten kann und murmelt ihm beruhigende Worte ins Ohr. "Hei, ich bin da. Ich halte dich. Es ist alles gut." "Ich brauch dich, ich kann nicht mehr ohne dich." Langsam wandern Ju's Hände an Rob's Hüfte. Dort angelangt fahren seine Finger vorsichtig unter sei Shirt. Als sie die Haut des Jungen berühren breitet sich von dort überall Gänsehaut aus. Ju grinst leicht, glücklich, dass Rob nicht von ihm zurückweicht. Dieser beginnt nun ebenfalls seine Hände über Ju's Körper wandern zu lassen. Vorsichtig fährt er durch seine Haare, immer und immer wieder, bis Ju ein leichter Seufzer entfährt. Das ist der Auslöser, der Rob dazu bring noch einen Schritt weiter zu gehen. Langsam legt er seine Lippen auf Ju's Hals. Es ist nur eine ganz leichte Berührung, doch trotzdem lässt sie beide verrückt werden. Die Jungen pressen sich noch fester aneinander uns Rob beginnt vorsichtig an Ju's Hals zu saugen, während sich zwei Hände in seine Brust krallen. "Rob", es ist schon fast ein stönen, doch es liegt auch etwas verlangendes darin. Plötzlich zieht er seine Hände unter Rob's Shirt hervor, dieser schaut zuerst etwas überrascht und auch traurig, doch dann nimmt ihn Ju an der Hand und zieht ihn Richtung Arbeitszimmer. "Nicht hier...", murmelt er leise zu Rob. Dieser grinst nur verschmitzt zurück und folgt ihm. Beide Jungs wissen im Moment nicht ganz was sie tun, doch eigentlich wünschen sie es sich beide schon so lange. Doch bis jetzt fehlte immer der Mut dazu, die passende Situation, der kleine Anstoß. Jetzt, hier, auf dieser Party, betrunken wie sie beide sind, haben sie endlich ihre Hemmungen überwunden, auch wenn irgendwas tief in beiden sie anschreit es nicht zu tun. Denn eigentlich wissen sie, dass es nicht gut ausgehen kann, jedenfalls nicht so wie sie es gerade versuchen. Es könnte ihre ganze Freundschaft zerstören und auch das Mehr, das schon lange zwischen ihnen herrscht...

Zwischen Ju und Rob ||#Jubert||Where stories live. Discover now