80| Beneath your beautiful

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80| Beneath your beautiful


„Maggie, du darfst nicht gehen!", schniefte Ella.

„Bitte, mach es nicht schwerer, als es sowieso schon ist." Noch konnte ich meine Tränen unter Kontrolle halten, aber wenn meine beste Freundin so weitermachte würde das auch nicht mehr lange anhalten.

Zur Erklärung: Liam, Kyle, Taylor, Sally, Ella, Will und ich standen gerade im Flughafen und warteten darauf, dass unser Flug aufgerufen wird. Von meiner anderen Gruppe hatte ich mich morgens schon verabschiedet, und glaubt mir, selbst dabei habe ich schon geweint.

Die fünf wussten übrigens, dass Will und ich uns ausgesprochen hatten. Wir hatten den Nachmittag alle zusammen verbracht und noch viel geredet und irgendwann ist es dann dazu gekommen, dass wir ihnen die komplette, aber wirklich komplette Geschichte erzählt hatten. Taylor war das Ganze wahrscheinlich unangenehmer gewesen als mir selber, doch ich hatte mir vorher seine Erlaubnis abgeholt.

„Gott, Mädels. Die Melancholie kann ich ja gar nicht haben." Liam stand hinter uns, einen Arm um Ella und den anderen um mich gelegt. Er schniefte künstlich, was uns zum Lachen brachte.

Die Stimmung war echt bedrückt gerade. Ich hatte es immer noch nicht so richtig realisieren wollen, dass die schöne Zeit jetzt vorbei war und ich in mein altes Leben zurückkehren würde. Ich erinnerte mich noch haargenau daran, wie Jasper und ich im Starbucks gestanden hatten, als die Erde angefangen hatte zu beben. Ja, und auch daran, wie Will und ich uns im Flugzeug unterhalten hatten, wie ich noch gar nichts von ihm wusste aber unglaublich sauer gewesen bin, weil er dafür verantwortlich gewesen ist, dass ich mein Handy hab fallen lassen.

Genau in dem Moment warf mir Will ein ehrliches Lächeln zu. Ich fragte mich, wie er so cool bleiben konnte, das war wirklich beneidenswert. Als dann unser Flug aufgerufen wurde, wurde ich echt nervös.

„Ohhhh nein, doch jetzt noch nicht." Überfordert ging ich um mein Handgepäck herum, meine Hände an meine Wangen gestützt.

„Dann wird es wohl Zeit uns zu verabschieden." Will seufzte schwer, umarmte dann als erstes Taylor. Ich war zu aufgelöst, war froh, als Liam vor mir stand und mich lächelnd in seine Arme zog.

„Ich werd dich vermissen, Nervensäge." Er wuschelte mir liebevoll durch meine Haare.

„Danke für alles, Jungs.", schniefte ich und sah Liam traurig an, bevor ich schon in Kyles Armen lag. Sein typischer Geruch umhüllte mich.

„Du tust Will gut. Ich hoffe ihr seid glücklich zusammen.", meinte er ehrlich. Ich löste mich von ihm, sah ihm in die Augen.

„Danke.", flüsterte ich, meine Tränen liefen mir mittlerweile ununterbrochen über die Wange, aber das war mir egal. Taylor näherte sich, er zog mich in seine kräftigen Arme und küsste meinen Scheitel.

„Hach Babe, ich hab die Zeit mit dir genossen.", sagte er in seinem üblichen Ton. „Du bist toll. Ich hoffe man sieht sich nochmal."

„Das werden wir, versprochen." Ich lächelte ihn so gut wie ich konnte an, dann stand schon Sally vor mir. Ich fühlte mich, als wäre ich bei einem Familientreffen, bei dem dich jeder umarmen wollte.

„Jetzt hab ich ja gar keinen mehr, mit dem ich mich fertig machen kann.", jammerte sie und vergrub ihr Gesicht in meiner Halsbeuge. Ich bedankte mich ebenfalls bei ihr, dann löste sie sich von mir und ging zwei Schritte rückwärts. „Und pass mir bloß auf Will auf!", drohte sie mir sarkastisch.

Und jetzt kam der schlimmste Teil. Ella war mir echt ans Herz gewachsen, am liebsten hätte ich sie in meinem Gepäck versteckt und mitgenommen. Weinend stand sie vor mir, umarmte sich selber. „Och, süße.", brachte ich heraus, mein Mund war ganz trocken. Ich umarmte sie, fest klammerte sie sich an mich und ließ ihren Tränen freien Lauf. Ich tat dasselbe.

Shaded InWo Geschichten leben. Entdecke jetzt