116 - anderer Schmerz

326 14 3
                                    


»Ju«

"Ehm...Hey Rob, ich bins. Ju, dein Freund, oder vielleicht auch Ex-Freund? Auch keine Ahnung. Jedenfalls, also eigentlich wollte ich es dir persönlich sagen, aber du gehst weder ans Handy noch sagst du mir wo du bist...daher diese scheiß Sprachnachricht. Aber was solls.
Also...worauf ich hinaus will, was immer ich dir getan habe oder auch nicht getan habe, bitte komm zurück. Ich brauche dich hier. Nicht zum Arbeiten oder sonst was, ich brauche dich für mich. Ich gehe kaputt ohne dich. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich kann nicht mehr. Du bist jetzt... Keine Ahnung, zwei Wochen? Drei Wochen weg? Hab die Zeit vergessen. Ohne dich ist es so verdammt leer in mir drin. Überall fehlt was. Ich fühle mich, als würde meine Zweite Hälfte fehlen, als wäre ich nur halb da. Du fehlst mir. Sehr. Bitte, Rob. Egal was ich getan habe, egal was ich zu dir gesagt habe. Bitte hör auf mich zu ignorieren. Hör auf so zu tun, als gäbe es mich nicht. Hör auf nach drei Jahren Beziehung mich plötzlich zu ignorieren. Es tut so weh, zu wissen das du mich ignorierst.
Anfangs habe ich mir Sorgen gemacht, aber jetzt? Es tut einfach nur noch weh. Bitte komm wieder her und Rede mit mir. Sag wir was ich falsch gemacht habe. Sag mir wie ich es wieder gut machen kann. Ich mache alles, wirklich alles für dich. Ich würde..." ich wurde abrupt unterbrochen, als meine Tür geöffnet wurde. Vince und Annika standen im Tür rahmen und sahen mich mitleidig an. Ich unterbrach die Memo und sah sie fragend an.

"Was los?" sie sahen mich öfters so an, seit Rob weg war. Aber heute war es anders.

"W-wir müssen mit dir reden." stotterte Annika und setzte sich auf mein Bett. Ich stand stumm im Raum, durch welchen ich mich eben beim Audio machen noch bewegt hatte, und drehte mein Handy zwischen mein Fingern.

"Okay." sagte ich schließlich, als keiner von beiden etwas sagte. Vince setzte sich neben Annika und faltete die Hände. Dann seufzte er ergeben.

"Ich wurde eben angerufen. Erst dachte ich es wäre vielleicht ein Scherz oder Prank oder so von euch, aber dann hat der Mann an der Anderen Leitung erklärt das er von der Kölner Polizei sei und mich anrief, weil ich bei Rob als Notfall Kontakt angegeben war. Warum genau ich es bin weis ich nicht, jedenfalls haben sie mich halt angerufen um mir mit zu teilen das sie Rob gefunden hatten. Ich war echt verwirrt, weil er ja eigentlich nicht vermisst wurde." ich unterbrach seinen Redeschwall.

"Nein, wird er nicht. Der Idiot ist einfach abgehauen. Hat mich...uns alleine gelassen. Ist einfach verschwunden. Der kann bleiben wo er ist. Ich will nicht das er wieder kommt." ich war sauer. Sehr. Eigentlich wollte ich Rob wieder haben, aber die Wut übermannte mich gerade einfach.

"Ju...er wird auch nicht wieder kommen." Annika sah aus glanzenden Augen zu mir hoch.

"Nie mehr. Sie..sie haben ihn gefunden. In einem Graben am Straßenrand. Eigentlich nur aus Zufall, weil ein Mann mit seinem Hund eine rast eingelegt hatte. Er..Rob lag im Straßen Graben. Er hatte, laut dem Polizisten, viele Verletzungen. So als hätte er einen Autounfall gehabt, den Fahrer haben sie nicht. Es stand nicht sonderlich gut um ihn. Seine Wunden hatten sich nach und nach entzündet. Nach knapp einer Woche im Koma...wollte sein Körper nicht mehr..." in Vincents kurzen Pause fingen meine Knie an zu zittern und ich schüttelte den Kopf.

"Nein." war das einzigste was ich heraus brachte.

"Er hat es nicht geschafft Ju...er wollte nicht mehr."

"Nein! Er muss doch wieder kommen. Er..ich... Ich brauche ihn doch.. Er kommt bestimmt wieder. Er lässt mich nicht alleine. Das wird er nicht." meine Stimme klang verzweifelt. Annika trat vor mich und sah mich an.

"Ju...Rob ist tot. Er kommt nicht wieder."

Meine Beine hielten den Schmerz in meinem Herzen, welche Annika mit den direkten Worten ausgelöst hatte,  nicht mehr stand und ich lies mich an der Wand zu Boden gleiten.

"Nein. Nein..." wütend schlug ich gegen die Wand neben mir. Dieser Schmerz. Die Trauer von vorhin, mit dem glauben er sei Abgehauen, war nichts gegen den Schmerz den ich jetzt verspürte. Der Schmerz war anders. Er tatehr weh als alles zuvor. Es war, als wäre alles aus mir gerade gerissen worden. Einfach alles.

--------732 Wörter--------

Ich hoffe es ergibt Sinn...
ich bin tot müde ._.

Jubert oneshotsWhere stories live. Discover now