104 - voice

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Die Idee ist mir gekommen, als ich Sanageyama von Dat Adam in Dauerschleife gehört habe.

Ach und, ich hatte diesen Text heute schon einmal geschrieben, mit fast 1000 Wörtern. Und was passiert dann?
Es speichert nicht.
DANKE!

»Ju«

"Er ist mit ihrer Stimme im Kopf gestorben." als die Ärztin aus dem Krankenhaus das zu mir sagte, war ich ziemlich verwirrt . Woher sollten sie bitte wissen an was er gedacht hatte, als der LKW in ihn rein fuhr.

"Das verstehe ich nicht." gestand ich und setzte mich auf einen der vielen Stühle.

"Am Unfallort hat er sich mit letzter Kraft gegen die Helfer gewehrt, welche ihm das Handy wegnehmen wollten. Die Stöpfel mit der Musik steckten noch immer in seinen Ohren als er starb." erklärte die Frau vor mir und reichte mir Robs Handy, mit den Kopfhörern. Danach verließ sie den Wartebereich.

Kurz schüttelte ich den Kopf und machte mich auf den Weg zum Ausgang. Ich wollte weg von dem Ort.

Weg von dem Ort, an dem der wichtigste Mensch in meinem leben vor knapp zwei Stunden gestorben ist.

Den Ort, an dem mein Herz zurück blieb.

Ungeschickt stolperte ich die Stufen zum Gehweg hinunter und wurde, unten angekommen, fest von Joon umarmt. Er war für ein Paar Tage hier.

Wir stiegen kurze Zeit später in seinen Wagen, Robs Handy ruhte in meiner Hand und stille breitete sich aus, die erst gebrochen wurde als wir bereits vor der Haustür standen.

"Soll ich noch bleiben?" fragte Joon und sah mich etwas gequelt an. Ich schüttelte den Kopf.

"Geht schon."

Mit einem letzten Schulter tätscheln ging er zurück zur Straße und ich schloss die Tür, durch die Rob vor vielleicht fünf Stunden gerannt war, hinter mir. Wir hatten uns gestritten. Über total belanglose Dinge. Und jetzt war er tot, ich könnte mich nie entschuldigen.

Mit den Fingern spielte ich an dem Knopf von Robs Handy herum. Ich hatte Angst es an zu schalten und zu sehen was die Frau meinte. Angst vor meiner Reaktion daraufhin.

In meinem weichen Bett angekommen zog ich die Decke um meine Schultern und drehte das Handy in meiner Hand. Schlussendlich hätte ich es sowieso getan, also schaltete ich das Handy an.

Mit schnellen Fingern gab ich den Code, welcher das Datum war an dem wir uns das erste mal geküsste hatten, ein und suchte nach der Musik.

Dort angekommen drückte ich auf "zu letzt wiedergegeben" und wusste sofort, was die Ärztin meinte. Eine Träne tropfte auf den Bildschirm.

Meine EP, welche zwar nicht sehr gut an kam, Rob dafür aber geliebt hatte, stand auf Dauerschleife. Er hatte immer wieder die gleichen Lieder gehört. Er war mit meiner Stimme im Ohr gestorben. Und genau das war das Gefühl, was mir grade anzgst machte.

Das Wissen, das er mich beim sterben gehört hatte. Das ich das letzte war was er gehört hatte.

Aber was viel mehr schmerzte als dieses Wissen, war die Befürchtung. Die Befürchtung, dass ich an seinem Tot schuld war. Er hatte mich gehört, meine Lieder, meine Stimme. Vielleicht war ich daran schuld das er das Schild übersehen hatte. Der LKW hatte eindeutig Vorfahrt. Rob war ein guter fahren, er hätte nie ein Schild übersehen. Was wenn ich Schuld an dem ganzen war?

Wieder tropfte eine Träne. Ich umfasste das kleine Ding, welches Rob das Leben genommen hatte, fester und warf es gegen die Wand. Das Display zerspang. Die Trümmer landeten auf dem Boden. Schluchzend lies ich mein Kopf an die Wand fallen und vergrub das Gesicht in meiner Decke.

Das war das einzige was mir von ihm blieb, sein Geruch an meinen Sachen und die Erinnerungen an die letzten acht Jahre die ich ihn kannte.
Die Erinnerungen an die letzten zwei Jahre die ich ihn lieben durfte.

"Hey..." hörte ich nach, ich weis nicht wie langer Zeit, von meinem Bruder Shawn. Er stand in der Tür und sofort wischte ich meine Tränen weg und sah auf die Matratze. Seufzend ließ er sich neben mir nieder und legte einen Arm um mich.

"Es ist okay zu weinen..." meinte er und strich über meine feuchte Wange.

"W-wie bist du r-rein gekomm'?" fragte ich um abzulenken. Klappte nicht so wie gedacht.

"Annika dachte du bräuchtest vielleicht jemanden und hat mir den Schlüssel gegeben." ich nickte zur Antwort und verfiel wieder ins Schluchzen. Mein großer Bruder zog mich an sich und ich schlang die Arme um meinen bebenden Körper.

"Ich brauche ihn doch..." kam es schluchzend aus mir heraus.

"Ich weiß Kleiner, ich weiß..." versuchte er es. Nach einigen versuchen lies er es dann bleiben und gab mir einfach den Halt, den mir Rob nicht mehr geben konnte und den, den ich durch ihn überhaupt brauchte.

Nie wieder konnte ich in Robs Armen liegen. Seine Hand halten, ihn küssen.
Und ob ich wollte oder nicht, ich musste damit klar kommen.

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Heeeey!
Wisst ihr warum ich es liebe sowas zu schreiben?
Weil ich die Charakter der Personen umschreiben kann.

Man weiß wie Ju ist wenn er glücklich ist und wie er sich verhält, aber wenn er traurig ist kann ich ihn sozusagen neu erfinden, weil man einfach nicht weis wie es in so einer Situation ist.

Versteht ihr? Ich kann es einfach so schreiben wie ich es will, ohne darauf achten zu müssen wie er sich in dieser Situation verhalten würde, weil man ihn -zum Glück- nicht in so einer Situation kennt...

Es ist 01:37 Uhr.
Rip me.
Morgen 6:30 auf stehen und ich muss noch Englisch lernen...

HILFE!

Jubert oneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt