2.Kapitel

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"Abby, verdammt, pubertier wann anders!", fuhr ich sie an, als sie sich weigerte von ihren Freunden zu gehen, die um sie herum standen und mich für einen Geisteskranken hielten.

"Geh einfach wieder, Dyl. Mom hat gesagt ich darf bis 8 bleiben. Es ist gerade mal 6!", entgegnete sie genervt.

"Ja, nur wusste Mom noch nicht, dass ich dich ins Krankenhaus bringen muss!", fuhr ich sie unüberlegt an.

"Wieso ins Krankenhaus?", fragte sie etwas ernster.

"Komm jetzt einfach.", murmelte ich.

Sie verabschiedete sich von ihren Freunden und folgte mir ohne weitere Fragen zu stellen.

Sobald wir im Auto saßen, ging es wieder los.

"Was ist passiert, Dylan?", erkundigte sie sich besorgt.

"Heute ist doch dieses Football Spiel, von dem ich erzählt hatte.", fing ich vorsichtig an.

"Und was hat das mit einem Krankenhaus zu tun?", bohrte sie nach, ohne mir zuzuhören.

"Dad und ich hatten einen Autounfall, Abby. Mir geht's gut, aber Dad liegt im Koma.", erklärte ich einfach direkt. Vielleicht wars besser bei dem Thema nicht auszuweichen und direkt die Fakten zu nennen.

Ihr Gesichtsausdruck schien fassungslos. Schockiert und ungläubig starrte sie mich nur an.

"Abby, lass uns erstmal losfahren...", entgegnete ich fürsorglich, bevor sie noch was sagen konnte.

Sie nickte und ich konnte die Angst in ihren Augen sehen.

Sie hatte panische Angst ihren Vater zu verlieren.

Caitlyn POV.

"Na, mein Schatz. Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst oder nicht. Was ich weiß, ist dass ich dich liebe und dich brauche. Genauso wie deine Kinder. Ich hatte mir unser Leben ehrlich gesagt etwas anders vorgestellt. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mir unser Leben niemals so wunderbar vorgestellt. Wir haben so viel erreicht. Alles was ich mir hätte erträumen können. Und weißt du was das Beste daran ist? Wir haben es zusammen geschafft. Wir haben ein wunderbares, bequemes Haus, zwei nahezu perfekte Kinder großgezogen und ein sicheres Leben, raus aus all den Gangs geschaffen. Hättest du das von uns erwartet, als du mit dem kleinen Zettelchen vor meiner Tür standest und mich gefragt hast, ob wir zusammen sein wollen?"

Ich machte eine kurze Pause und griff nach seiner Hand. Eine Träne fiel von meiner Wange und landete auf ihr.

"Wenn du mich hören kannst, Juggie, dann steh auf. Kämpfe. Kämpfe für unser Leben, für unsere Kinder und für unsere Liebe.", schluchzte ich noch.

Ich senkte den Kopf und stützte meine Stirn auf seiner Brust ab.

"Bitte.", flehte ich und schon wieder flossen die Tränen.

Dylan POV.

"Wir müssen hier lang.", entgegnete ich und lief voraus. Abby versuchte mit ihren kurzen Beinen mitzuhalten und war fast schon dabei zu rennen.

Trotzdem sagte sie nichts. Vielleicht war es ihr ganz Recht so schnell wie möglich da zu sein. Auf dem Weg ins Krankenhaus klärte ich sie noch über alles auf, was der Arzt zu mir oder Mom gesagt hatte.

So richtig viel geredet hat sie nicht. Verständlich, dass ihr nicht danach ist.

Als wir vor dem Zimmer standen, klopfte ich an, nur falls Mom noch drinnen war und lief hinein.

Abby eilte zu unserer Mutter, die auf einem Stuhl direkt neben meinem Dad saß und aufsah, als wir das Zimmer betraten.

Meine Mom stand auf und nahm sie in den Arm. Die beiden verließen das Krankenzimmer kurz danach, sodass sie sich einen Kaffee und etwas frische Luft gönnen konnten.

Growing up in RiverdaleWhere stories live. Discover now