22.Kapitel

682 37 6
                                    

(Bild: Ethan Baker)

Ethan und ich wollten uns am Abend treffen. Er wollte vorbeikommen, da Abby und meine Mom immer im Krankenhaus waren, um Dad Gesellschaft zu leisten.

Ich hatte ihm noch nicht gesagt, dass er wach ist. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass ich zu einer Last werde, sobald ich zu viel von mir erzähle.

Ich räumte noch etwas auf und fing mit dem Kochen an. Ich machte uns Pasta und das ganze Haus roch schon danach.

Die Musik war wie immer voll aufgedreht, sodass ich fast das Klingeln überhört hätte.

Ich eilte zur Tür und zog sie auf. Ethan sah an mir runter und lächelte.

Ich folgte seinem Blick und erkannte die Schürze, die ich mir um die Hüfte gebunden hatte, damit meine Klamotten nicht schmutzig werden.

"Siehst schick aus.", kommentierte er.

"Das hoff ich doch.", grinste ich.

Ich trat zur Seite, damit Ethan an mir vorbei konnte.

"Riecht ja köstlich.", entgegnete er, während ich ihm die Jacke abnahm.

"Schmeckt hoffentlich genauso gut.", lachte ich und hängte seine Jacke auf.

Er setzte sich auf die Couch im Wohnzimmer, während ich nochmal in die Küche lief und den Herd aus machte. Ich drehte die Musik leiser, sodass sie noch kaum hörbar war und setzte mich Ethan gegenüber.

"Alles okay bei dir?", fragte er etwas besorgt.

"Ja, klar. Mir geht's gut. Wieso fragst du?", fragte ich interessiert.

"Ich bin seit fünf Minuten hier und du hast kein einziges Mal die Augen verdreht.", scherzte er.

Ich grinste ihn nur an und schüttelte dabei den Kopf.

"Geht's deinen Verletzungen eigentlich einiger Maßen gut?", wollte er kurz darauf wissen.

Ich hatte schon vollkommen vergessen, dass sie überhaupt existieren.

"Ja, ich spür kaum noch was. Sie verunstalten nur mein Gesicht für ne Weile.", spaßte ich.

"Als ob das jemals möglich wäre.", warf er ein.

Er verstummte direkt wieder.

"Du bist viel zu nett für diese grausame Welt, weißt du das?", fragte ich nach wenigen Sekunden.

"Ich bin nett, weil ihr dir ein Kompliment mache? Komplimente entsprechen nur der Wahrheit, Dylan.", lächelte er.

Und wieder musste ich lächeln. Wie schafft er das nur jedes Mal, dass ich kaum aufhöre zu lächeln?

"Ich sollte nach dem Essen sehen.", erwähnte ich und stand auf. Er stand ebenfalls auf und griff leicht nach meinem Arm.

Ich blieb stehen und sah ihn etwas verwirrt an.

Doch er näherte sich nur meinem Gesicht, sodass ich automatisch die Augen schloss. Vorsichtig legte er seine weichen Lippen auf meine und küsste mich sanft.

Er löste sich wieder von mir und ließ dann meinen Arm los. Es war ein kurzer Kuss und trotzdem so angenehm, dass mein Bauch wieder zu knistern anfing.

Ich schaute ihn noch immer verwirrt an und flüsterte: "Womit hab ich den verdient?"

"Pure Nettigkeit", grinste er und lief auf die Küche zu.

"Wollen wir jetzt essen, oder willst du da noch länger stehen bleiben?", ergänzte er aus der Küche rufend.

Kopfschüttelnd biss ich mir auf die Unterlippe und folgte ihm.

Growing up in RiverdaleWhere stories live. Discover now