Kapitel 8

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Ich klicke mich durch die verschiedenen Seiten sämtlicher privater High-Schools in Manhattan. Für Mädchen, die kommt schon mal nicht in Frage, weiter gehts. Katholische High-School, nein, mir wäre nicht aufgefallen, dass diese Familie besonders gläubig ist und selbst wenn, dann ganz sicher nicht katholisch. Schon wieder für Mädchen, diesmal sogar für religiöse, wieder nichts.

Und so weiter und so weiter. Entweder sind  die privaten High Schools für Mädchen oder es sind kirchliche, es ist sogar eine Internationale dabei, aber ich denke nicht, dass er auf diese geht, die scheint eher für solche wie mich gedacht zu sein. Genau, warum darf ich nicht auf die? Ich mag sie schon alleine deshalb, weil sie die einzige Schule ist, die ihre Seite auch auf Deutsch hat.

Vielleicht hat er ja eine besondere künstlerische Begabung, die ich bis jetzt über sehen habe, dann könnte er ja auf die Kunst-High School gehen, aber ich halte das eher für unwahrscheinlich, wie ein Künstler kommt er mir nun wirklich nicht vor! Und außerdem, wie soll man diese Augen auf ein Selbstporträt bekommen? Das scheint mir gerade zu unmöglich!

Genervt klappe ich meinen Laptop zu, so jedenfalls komme ich hier nicht weiter. Vielleicht sollte ich seine Abwesenheit ausnutzen und einen Blick in sein Zimmer wagen? Hoffentlich kann man wenigstens dort etwas Vernünftiges finden!

Eigentlich bin ich ja ganz begeistert von meiner Idee, aber woher soll ich wissen, wann er wieder kommt? Wie ich mein Glück kenne, kommt er genau dann zurück, wenn ich gerade meine Detektivarbeit in seinem Zimmer fortsetze und dann habe ich wirklich verspielt. Moment mal, ich wohne mit seinen Brüdern unter einem Dach, auf die Idee sie zu fragen, bin ich noch gar nicht gekommen. Wenn die nichts wissen, setze ich Jace auf die höchste Verdächtigkeitsstufe und stelle mir selbst einen Durchsuchungsbefehl aus, irgendetwas ist faul mit diesem Typen, zu einhundert Prozent!

"Hey Aiden, na, was machst du so?", frage ich den sich auf dem Sofa lümmelnden Aiden betont lässig. "Fernsehen schauen? Ich hätte gedacht, dass deine Inteligenz dazu ausreicht das zu erkennen", antwortet er, seine Stimme triefend von Sarkasmus, auf meine Frage. Ha, so leicht gebe ich mich nicht geschlagen.

"Das sehe ich auch, danke für den Hinweis, ich meinte eher, was du da im Fernsehen schaust und außerdem, unternimm doch irgendetwas mit deinem Bruder statt hier den Stubenhocker zu spielen", lenke ich das Gespräch geschickt auf den Verdächtigen.

"Der erwartet gleich einen Freund. Sie wollen 'feiern', dass sie jetzt auf der Junior-High-School sind", antwortet er und scheint eher mit dem Fernseher zu sprechen als mit mir, was an Football so interresant ist, werde ich wohl nie verstehen!  Das ist doch das gleiche wie mit Fußball oder Basketball, alle rennen wie so eine Armeisenschar dem blöden Ball hinter und schlagen sich dabei gegenseitig die Köpfe ein.

Nächste Frage, warum denkt er bei Bruder nur an die Nervensäge alias Ethan? Liegt es nicht auf der Hand das ich bei "unternehmen" den größeren Bruder meine? Was soll man mit Ethan schon machen, Liebeslieder für die neue Stiefschwester schreiben vielleicht? Klingt doch ganz wie etwas, was Aiden Spaß machen würde.

"Ich meinte den anderen." "Achso der, äh, ja, also der ist noch in der Schule." Seit wann stottert Aiden denn so? Das zähle ich eindeutig als verdächtiges Verhalten. "In welche Schule geht er denn eigentlich?" Anscheinend muss ich direkter werden um etwas Vernünftiges aus ihm herauszukriegen.

Aiden schaut mich mit einem seltsamen, fast schon verzweifelten Blick an, ich habe ja gewusst das mit dieser "Privat Schule" irgendetwas nicht stimmt. Wäre alles normal, würde mein Stiefbruder hier, mir doch einfach die Wahrheit sagen und alle sind glücklich, denn dann könnte ich meine Verschwörungstherorien in den Mülleimer werfen und er hätte Ruhe vor mir und könnte sein Spiel weiterschauen.

Agent XY I IceSplinters18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt