#3 Ein bischen zu viel Alkohol

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„Fünfthen Wann auf dehs doten Wanns Kischde, oho un ne Buddle woll Ruhm."

Ein stark angetrunkener Rodolphus Lestrange lag auf der Couch und grölte fragwürdige Muggellieder vor sich hin.

Lediglich seine Hose und sein Hemd trug er noch an sich, alle anderen Kleidungsstücke hatte er auf dem Boden des Zimmers verteilt, sogar seiner Socken hatte der Zauberer sich entledigt.

Natürlich war es nicht bei einer Flasche Feuerwhisky geblieben, denn Bellatrix war bisher nicht wieder in das gemeinsame Anwesen zurückgekehrt. So wie Rodolphus vermutete musste es nun Mittag des nächsten Tages sein.

Mit einem Bein über die Rückenlehne der Couch musterte der Zauberer die Flasche in seinen beiden Händen, während er vor sich hinbrabbelte: „Schie kommt beschdimd nisch mehr surüg. Dawei liep isch schie doch. Scho ein Mischt"

Rodolphus leerte die Flasche und warf diese an die gegenüberliegende Wand, wo sich bereits ein nicht unbeachtlicher Haufen Scherben ansammelte.

„Nochwehr Mischt…"

Langsam rollte er sich von der bequemen Liegefläche hinunter, rappelte sich auf und ging gefährlich wankend wieder Richtung Bar. Mit beiden Händen stützte der Zauberer sich an dem Regal mit den verbliebenen Spirituosen ab und versuchte verkrampft die Etiketten der restlichen Flaschen zu lesen. Als Rodolphus noch nicht einmal mehr dies zu Stande brachte, sah er endlich ein, dass es wohl doch besser sei, diesen immensen Alkoholkonsum einzustellen. Der Hausherr schaffte es gerade noch so zurück zur Couch, welches er nun zum Bett umfunktionierte, ehe dem Todesser bereits die Augen zu fielen.

Doch der Schlaf sollte nicht lange wären, denn das im Kreis stattfindende Besenfliegen wurde Rod dann doch zu extrem und so trat er schnellstmöglich den Weg ins nächstgelegene Badezimmer an.

Gerade noch rechtzeitig erreichte der Todesser die Toilette und musste sich schon übergeben. Nach einer Weile und einigen Entleerungen später saß Rodolphus wie ein Häufchen Elend neben dem Klo und dachte, dass er dieses Leid wohl verdient habe, denn er wäre an dem ganzen Schlamassel schuld. Schuld dran, dass seine Frau jetzt schwanger war, sie ihn verlassen habe und er sich letztlich hatte betrinken müssen.

Warum hatte er das überhaupt getan?

Bellatrix und er hatte bereits vor der Hochzeit vereinbart keine Kinder zubekommen, sie waren beide nicht die Typen von Menschen die mit Kindern umgehen konnten, zudem waren sie sehr hochrangige Todesser im engsten Kreise des dunklen Lords, um ein Kind großzuziehen hätte seine Frau also nicht mehr ihrer Tätigkeit als Todesserin nachgehen können. Und nun, hatte er alles über den Haufen geworfen. Bestärkt durch die Argumente seiner Mutter und seiner Schwiegermutter, dass die Familie einen Erben bräuchte, dass er der Mann im Hause sei und viele weitere teilweise haltlose Dinge, welche sie ihm einsouffliert hatten. Schließlich war er hergegangen hatte den Inhalt von Bellatrix verhütenden Mitteln weggekippt und durch harmlose Vitamintränke ersetzt, danach war er natürlich sehr darauf bedacht schnellstmöglich einen Erben zuzeugen. Sein gesteigertes Interesse an entsprechender Aktivität, kam seiner Frau keinesfalls ungewöhnlich vor. Sex gehörte bei den Ehepartnern zu deren Lieblingsbeschäftigungen. Nach Rodolphus Meinung gab es im ganzen Gebäude kein Zimmer, in welchem sie es noch nicht getrieben hatten. Ein sachtes Grinsen legte sich über die blassen Gesichtszüge des Todessers ehe er tieftraurig neben der Toilette einschlief.

Einige Stunden später erschien Bellatrix im Anwesen, demütig nahm ihr der Hauself den Mantel ab und murmelte nur noch: „Gut, dass Herrin wieder da ist."

Mit genervtem Gesichtsausdruck machte sich die Hexe auf den Weg in ihr Schlafzimmer, sie hatte bei ihrer Schwester übernachtet, um lange und ausgiebig Bellas „Problem" zu besprechen. Obwohl Narcissa der Todesserin mehrmals zusicherte, dass sie ihr bei dem Kind helfen würde, kam sich Bellatrix doch recht verloren vor und was das Schlimmste war, sie wusste immer noch nicht was sie machen sollte. Rodolphus verlassen oder nicht? Das Kind behalten oder nicht?

Im Schlafzimmer angekommen suchte sie sich erst einmal eines ihrer vielen verschiedenen schwarzen Negligés heraus und schlenderte müde in Richtung Badezimmer um dort in der Badewanne zu entspannen.

Kaum war die Klinke hinuntergedrückt und die Tür aufgeschoben, stand Bellatrix mit offenem Mund im Badezimmer.

„Was zum Teufel ist denn hier passiert?", redete die Hexe eigentlich mehr mit sich selbst.

Das Badezimmer sah aus als hätte dort ein Kleinkrieg gewütet. Das Augemerk der Schwarzhaarigen richtete sich nun auf ihren Ehemann der in der leeren Badewanne schlief, allem Anschein nach hatte er es geschafft noch einen besseren Schlafplatz als zu finden, als neben der Toilette.

Der Geruch von Erbrochenem und einer nicht unbeachtlichen Alkoholfahne ließ Bellatrix das Bad fluchtartig wieder verlassen.

Der erste Hauself, welcher ihr über den Weg lief, wies Bella an das Badezimmer zu säubern, ihren Mann könne er allerdings genau dort liegen lassen wo er wäre.

Schon wieder etwas wütender stiefelte nun die Todesserin in ein anderes Badezimmer im nächsten Stockwerk. Dort ließ sie sich ein heißes Bad ein und versuchte abzuschalten. Doch das Bild von ihrem besoffenen Ehemann der schlafend in der Badewanne eine Etage tiefer lag, drängte sich immer wieder in ihre Gedanken. Bellatrix war gespalten in ihrer Gefühlswelt, auf der einen Seite hatte Rodolphus nichts anderes verdient, als das womit er sich selbst bestraft hatte doch auf der anderen Seite stand ihr Mitleid für ihren Ehemann der sich bestimmt hundselend fühlte.

Schließlich beendete Bellatrix die Badesession und machte sich fertig um wieder hinunter zu gehen.

Im unteren Badezimmer wieder angekommen, stellte die Hexe fest, dass der Hauself ausnahmsweise ihrem Befehl umgehend nachgekommen sein musste, denn das Bad war wieder gewohnt sauber und es herrschte ein angenehmer Duft. Nun stand Bellatrix vor der Badewanne und beobachtete den schlafenden Rodolphus, auf einer Seite war das Gesicht des Zauberers ganz zerknautscht, weil es auf einer zur Faust gebildeten Hand lag.

Die Schwarzhaarige musst leicht schmunzeln und fand, dass ihr Mann richtig süß aussah, wenn er so schlief.

Zunächst versuchte Bella den schlafenden Rodolphus so aus der Wanne zu hieven, was aber nicht zu schaffen war. Ihr Mann war groß und ziemlich muskulös, was ihn nicht sonderlich leicht machte. Also ging sie zurück ins Schlafzimmer, holte ihren Zauberstab und mit einem Wink, schwebte der Körper des Todessers nun vor Bellatrix her ins Schlafzimmer.

Dort angekommen legte die Hexe ihren Mann auf seiner Seite des Bettes ab, für einen Bruchteil einer Sekunde überlegte sie Rod so liegen zu lassen, entschied sich jedoch dagegen. Sie zog ihm das Hemd sowie die Hose aus und versuchte den schweren Klotz unter die Decke zu bringen. Letzteres endlich geschafft, kletterte sie müde ebenfalls unter die Decke, gab ihrem Mann einen Kuss auf seine Schulter und drehte sich dann auf die andere Seite um ihren Schlaf zu finden.

Schwanger / Bellatrix Lestrange Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt