Kapitel 29

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Ariana

Die restliche Zeit der Mittagspause verbringe ich lachend mit Malia, Edon und den anderen. Wir sprechen über Dinge, die total unlogisch sind und machen uns nebenbei über Lehrer lustig, die wir nicht leiden können oder die einfach nur verdammt komisch sind.

Als es dann aber irgendwann zum Unterricht klingelt, seufze ich traurig und verlasse nach kurzer Zeit zusammen mit Malia die Cafeteria. Und sobald wir uns komplett außer Reichweite befinden, fängt Malia auch schon an, mich mit tausenden Fragen zu bombardieren. Nachdem diese geklärt sind, fängt sie dann an über Malik zu schwärmen, der ihrer Meinung nach der tollste Kerl auf dem ganzen Planeten ist.

Sie erzählt mir wie viel Humor er hat, dass er total höflich ist und immerzu versucht freundlich zu sein. Und obwohl ich dies bereits weiß, nicke ich nur mit einem mehr als nur amüsierten Grinsen im Gesicht.

Es ist einfach toll Malia so zu erleben. Verliebt. Sie ist wie ausgetauscht und die Anspannung die sonst immer auf ihr lastet fällt von ihr, was auch mich innerlich erleichtert.

Irgendwann verabschieden wir uns ich ich mache mich auf den Weg zur nächsten Unterrichtsstunde, - in diesem Fall Kunst. Sofort denke ich an Ben und daran, dass wir nun wieder zwei Stunden nebeneinander sitzen. Innerlich bereite ich mich darauf vor und reihe mir einpaar Fragen zusammen, die ich ihm stellen möchte, doch als ich gute fünf Minuten später durch die Tür des Klassenzimmers spaziere und meinen Platz ins Visier nehme, bemerke ich das Fehlen einer ganz bestimmten Person.

Ben.

Ich halte inne und runzle die Stirn. Doch ehe ich mir weiter Gedanken darüber machen kann, erscheint auch schon Mr. Springfield, der mich bittet, mich auf meinen Platz zu begeben.

Sofort tue ich das was er verlangt und packe langsam meine Materialien raus. Dabei zerbreche ich mir den Kopf und frage mich, warum Ben fehlt. Vorhin saß er noch zusammen mit uns in der Cafeteria und nun ist der Platz neben mir leer.

Das ergibt doch keinen Sinn.

»Also, bevor wir mit der Zeichnung fortfahren, möchte ich erst einmal, dass jeder von euch in sich geht und mir sagt, was er-« Mr. Springfield wird durch ein Klopfen unterbrochen und alle Köpfe schießen zeitgleich zur Tür, die sich keine Sekunde später öffnet.

Zu meiner eigenen Überraschung ist es Ben, der sich leise entschuldigt und sich dann auf einen Platz begibt. Doch es ist nicht der neben mir, sondern ein anderer, am anderen Ende der Klasse. Ich kräusle verwirrt die Stirn, doch egal wie lange ich ihn auch ansehe, er schenkt mir keinerlei Beachtung. Er tut beinahe so, als würde ich nicht existieren und als würde er nicht bemerken, dass ich nach seiner Aufmerksamkeit fordere.

Was ist nur los mit ihm?

Ich versuche meine Konzentration wieder zurück zum Unterricht zu lenken, doch die Tatsache, dass Ben mich ignoriert nervt mich gewaltig. Ich meine, jeder blinde würde bemerken, dass er das extra macht. Doch ich frage mich, warum? Was habe ich falsches getan?

Genau diese Fragen leiten mich dazu, nachdem es klingelt aufzuspringen, hastig nach meinen Sachen zu greifen und Ben hinterherzulaufen, der bereits aus dem Kursraum verschwunden ist.

»Ben!«, rufe ich durch die sich langsam bildende Masse, die sich wie sonst auch in den Zwischenpausen in unserem Korridor bildet. Doch der blonde Kerl macht keine Anstalten stehen zu bleiben, weswegen ich meinen Gang um ein doppeltes beschleunige und ihn sobald ich ihn eingeholt habe am Arm packe.

Casanova ✓Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu