Kapitel 64

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Ariana

Als ich Hand an Hand mit Edon durchs Tor zur Highschool schreite, spüre ich, dass alle Blicke auf uns liegen. Und als ich dann nach kurzem Zögern den Blick vom Boden nehme und mich umsehe, wird dies nur noch einmal bestätigt. So gut wie alle starren uns an, oder vielmehr unsere Hände, die in einander verhakt sind.

Viele Blicke sind skeptisch, andere ungläubig und zu guter letzt sind da welche, die nichts weiter als Abneigung ausstrahlen.

Doch das Schöne ist, dass es mich nicht interessiert. Zumindest nicht so sehr, wie es mich vor einpaar Wochen noch interessiert hätte. Damals hätten mich all die Blicke wahrscheinlich ungemein eingeschüchtert, doch heute kann ich sie ganz gut wegstecken.

Und das ist alles Edon's verdienst.

Ich weiß nicht wie, doch irgendwie hat er mir weiß gemacht, dass ich mehr als genug bin. Er hat mir das Gefühl gegeben, nicht nur das schüchterne, naive Mädchen von nebenan zu sein, sondern noch viel mehr als das. Und ich schätze, ich lerne so langsam, das auch zu verinnerlichen und auszustrahlen.

Und das macht mich unglaublich glücklich.

»Was gibts da zu Grinsen?«

Ich schrecke aus meinen Gedanken und sehe zu Edon, der mich von der Seite aus neugierig mustert. Und aus welchem Grund auch immer muss ich nur noch breiter Grinsen. Ich fühle mich so gut wie schon lange nicht mehr und mit Edon an meiner Seite gibt es für mich keine Gründe mehr, um traurig zu sein. »Nichts. Ich bin einfach nur glücklich.«, entgegne ich wahrheitsgemäß und entlocke somit auch Edon ein Lächeln.

»Das hoffe ich doch.« Edon atmet tief durch und lehnt sich zu mir, was viele unserer Mitschüler zum Tuscheln verleitet.

»Ich liebe dich.«, raunt Edon mir zu, ehe er sich wieder aufrichtet und die Tür zur Highschool öffnet. Total benommen reiße ich meinen Blick nur schwer von ihm los und schreite ins Gebäude. Edon folgt mir und ich genieße seine Präsens hinter mir.

»Hallo meine Freunde.«

Mein Kopf schnellt zu Malik, der genau in diesem Moment vor uns auftaucht. Er zieht Edon in eine brüderliche Umarmung, während er bei mir einschlägt. »Wie man sieht, habt ihr es endlich auf die Reihe bekommen. Das freut mich.«

Ich erröte, während Edon zu lachen beginnt. »Ja, es war nicht leicht, aber ich hab durchgehalten.«

»Lustig.« Ich haue Edon gegen seinen Arm, ehe auch ich zu lachen beginne. »Ja, Edon war endlich Mann genug, um sich zu bemühen.«, sage ich nur und nun ist Edon der jenige, der mich von der Seite aus mustert.

»Ja, Gottseidank.«, stößt Malik hervor und fährt sich übers Gesicht. »Das Ganze war einfach nicht mehr mit anzusehen. Ihr beide hattet wirklich ein Brett vor Augen.«

»Ja, wir haben's verstanden. Wir waren dumm und naiv.«, kommt es von Edon, der amüsiert die Augen verdreht.

»Nein.«, entgegne ich entschieden. »Du warst einfach nur ein Junge.«

Edon öffnet ungläubig den Mund. »Was soll das denn heißen?«

»Ja, dass du naiv warst und nichts gecheckt hast. Aber das ist ja so bei den meisten Jungs. Ihr braucht immer ein bisschen länger bei solchen Dingen.« Ich lächle, während Edon den Kopf schüttelt.

»Aber du-«

Malik unterbricht Edon lachend. »Genug davon. Ariana hat recht.«

»Aber-«

»Nein Edon, sie hat recht.«, schneidet Malik ihm erneut das Wort ab. »Du hast einfach nicht gesehen, was vor deinen Augen war. Gottseidank bin ich da anders.«

Edon sieht im ersten Moment noch aufgebracht aus, ehe er urplötzlich zu Grinsen beginnt. »Achso. Dann zeig mir doch mal, wie es richtig geht.« Ehe Malik oder ich verstehen können, was Edon damit meint, gesellt sich auch schon eine weitere Person zu unserem Kreis. Und diese Person ist keine Geringere, als Malia selbst.

»Hey Leute.« Sie strahlt in die Runde und als sie Edon sieht, der seinen Arm um meine Taille geschlungen hat, wird ihr Lächeln nur noch größer. »Die Blicke der anderen sind einfach traumhaft. Habe mich noch nie so sehr an Missgunst erfreut.«, erklärt sie und hat dabei ein unschuldiges Grinsen auf den Lippen.

Ein Lachen entschlüpft meiner Kehle. »Du bist wirklich anders, Malia.«

»Danke.« Nun sieht sie auch zu Malik und wird einwenig rot. Dieser zu meinem Unglauben genauso.

Malik atmet tief durch, ehe er sich an Malia wendet. »Hey.«

»Hi.«, erwidert diese ganz nervös.

Malik wechselt kurz einen Blick mit Edon aus, der abwartend zwischen den beiden her sieht, ehe er zurück zu Malia sieht und nach den richtigen Worten zu suchen scheint. »Können.... können wir vielleicht kurz unter vier Augen sprechen?«

Malia's Pupillen weiten sich, während sie im nächsten Moment nickt. »N-na klar.«

Ehe sich die beiden von uns entfernen, wirft mir Malia noch einen überforderten und doch glücklichen Blick zu, den ich erwidere. Im nächsten Moment sind sie auch schon um die Ecke verschwunden und ich stoße die angehaltene Luft aus. »Wow.«

»Malik hat sich endlich getraut.«, bemerkt Edon ebenso überrascht, ehe er zu lachen beginnt. »Ich kann's nicht glauben.«

»Geht mir genauso.«

Edon reißt mich aus meiner Starre, als er Sekunden später nach meinem Kinn fasst und meinen Kopf sachte zu sich dreht. Wieder einmal vergesse ich, dass wir uns unter Menschen befinden. Ich vergesse alles, außer Edon. Seine Augen treffen auf meine und mein Atem setzt wie von selbst aus.

»Ich freue mich auf heute Abend.«, flüstert Edon mit einem unglaublich süßen Lächeln.

Mir wird ganz warm und flau im Magen und ich kann wieder einmal nicht glauben, dass das alles wahr sein soll. »Ich freue mich auch.«

»Sehn wir uns nach dem Unterricht?« Edon sieht mich mit einem Blick an, der meine Beine zum schwach werden bringt. Ich schlucke, doch nichts hilft gegen die Trockenheit die in meinem Hals herrscht.

»I-ich... ja, warum nicht.«, entgegne ich zum Ende hin und zaubere Edon einen zufriedenen Ausdruck aufs Gesicht.

Er nickt. »Okay. Bis später.«

Ohne ein weiteres lässt er von mir ab und entfernt sich von mir. Ich atme tief aus und bemerke, dass ich ihn tatsächlich jetzt schon vermisse. Verträumt sehe ich Edon nach, bis er wie Malik und Malia zuvor um die Ecke verschwunden ist und mich vollkommen benommen stehen lässt.

Erst als das zweite Klingeln ertönt, schrecke ich aus meiner Position und begebe mich zu meiner ersten Unterrichtsstunde.

Doch in Gedanken befinde ich mich immer noch in dem Moment von gerade. Ich sehe immer noch Edon vor mir, spüre noch immer seine Berührung an meinem Kinn und bemerke aufs neue, dass ich ihn liebe.

A/N:

Nach einer langen Zeit der Abwesenheit melde ich mich wieder mit einem kurzen und wahrscheinlich nicht allzu gutem Kapitel. Zu meiner Verteidigung: Ich habe lange nicht mehr geschrieben, da ich irgendwie eine wirklich schwere Blockade hatte und von daher bin ich gerade komplett raus.

Doch ich versuche langsam wieder reinzukommen, denn ich vermisse es sehr an dieser und all meinen anderen Geschichten weiter zuschreiben.

Des Weiteren wollte ich mich noch einmal offiziell bei euch allen entschuldigen, dafür, dass ihr so lange warten musstet und ich wahrscheinlich den ein oder anderen total damit genervt habe. Ich verstehe das total und kann mich deshalb nur entschuldigen.

Das wars dann auch fürs erste und ich hoffe ihr hattet zumindest einwenig Spaß beim lesen.

Habe euch übrigens vermisst,

Just to let you know.❤️

xoxo

Casanova ✓Où les histoires vivent. Découvrez maintenant