Vertrauen

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Bildquelle: i.pinimg.com

Merci für 2K Reads und die ganzen Kommentare! Es freut mich immer sehr zu sehen wie viele Menschen bereits auf meine Geschichte geklickt haben :) Das heute Kapitel ist das längste das ich bisher geschrieben habe also lehnt euch zurück, trinkt einen guten Tee und viel Spaß :D

-Integras Sicht-

Langsam ließ sie die Asche der abgebrannten Zigarette in den eleganten gläsernen Aschenbecher regnen. Den Blick immer Richtung Telefon, wartete sie auf den versprochenen Anruf, welcher jedoch nicht erklingen wollte. Warum zur Hölle rief sie nicht an? Um nicht vollends die Nerven zu verlieren, hatte sie Seras losgeschickt um die beiden zu suchen. Ihr Fuß wippte leicht nervös, als sie mit einem kurzen Blick auf die Uhr wieder eine Minute verstreichen sah. ,,Ich verstehe das einfach nicht..." Sie machte sich Sorgen, und zwar große. Nicht nur, dass die beiden stärksten Vampire der Organisation spurlos verschwunden waren, nein, vor allem der maskierte Magier und welche Wirkung er auf Alucard hatte, bereitete ihr Bauchschmerzen. Auf einmal wurde die Tür zu ihrem Büro aufgedrückt und laute Schritte störten sie bei ihren Gedankengängen. ,,Lady Integra, ich habe einige interessante Informationen für Sie." Elegant wie immer betrat Walter mit einer dünnen Akte den Raum. Nach einer leichten Verbeugung reichte er ihr die Formulare. Noch während sie sie sachte öffnete, begann Walter ihr den Inhalt zu erläutern. ,,Ich habe herausgefunden, was genau diese Koordinaten zu bedeuten haben. An 45°31'30.0"N 25°17'51.6"E liegt ein kleines Dorf namens Măgura in Siebenbürgen, Rumänien. Siebenbürgen oder auch Transsylvanien, liegt im Nordwesten des Landes. Măgura ist ein relativ ruhiges ländliches Gebiet, keinerlei merkwürdige Vorkommnisse oder andere bedeutende  Informationen." Mit einem unzufriedenem Seufzen durchblätterte sie die Unterlagen. ,,Also wissen wir nichts..." Mit einem Grinsen faltete Walter die Hände hinter seinen Rücken. ,,So scheint es, aber im Anbetracht der Lage, habe ich es für schlau befunden, mir alte Karten zu Lebzeiten der Toten anzuschauen. Karina Kasakow war eine junge Frau welche um das 14. Jahrhundert lebte. Über sie ist nicht viel bekannt, nur das sie bei einem Sturz von einer Klippe starb. Keine Angaben dazu wie es zu diesem Unfall kam oder inwiefern sie mit Mister Kasakow in Verbindung steht, aber es hat mich stutzig gemacht, das gerade diese Koordinaten bei ihrem Leichnam lagen." Sie fand gerade eine alte Karte zwischen den ganzen Blättern, als Walter diese auch so gleich her raus zog und auf den Tisch ausbreitete. ,,Vielleicht war an dem Ort zu ihrer Zeit etwas, was heute dort in der Art nicht mehr existiert. Wie Sie sehen, standen auf einigen, heute leeren Gebieten, Gebäude und sogar eine Kirche. An der Stelle der Koordinaten, befand sich damals eine kleine Hütte. Meine Nachforschungen ergaben, das dort einst eine Bauernfamilie lebte, welche 5 Kinder hatten. Zwei von ihnen starben an Krankheiten und zwei andere übernahmen nach dem Ableben ihrer Eltern den Hof. Das fünfte Kind verschwindet einfach spurlos in meinen Forschungen und ich fand auch keine lebenden Nachkommen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit befindet sich irgendetwas an diesem Ort oder aber wir müssen herausfinden, welche Bedeutung diese Bauern in der ganzen Sache haben." Nachdenklich ließ sie ihren Blick über das alte Papier wandern. Ein Geflecht aus kleinen Gebäuden durchzogen die raue Oberfläche und trotz der zum Teil vergilbt und abgeblätterter Tinte, konnte man genau erkennen, welche Gebäude sich einst dort befanden. Nachdenklich legte sie ihre Brille auf das glatte dunkle Holz ihres Schreibtisches ab, ehe sie sich angestrengt über die Lider rieb. ,,Also wissen wir nun wo wir suchen müssen, aber nicht was. Noch dazu kommt, dass Alucard und Sarya verschwunden sind... " Das Licht der Deckenlampe brach sich in dem klaren Brillengläsern, ließen auf dem Tisch einen farbigen Regenbogen erleuchten. Mit einem erneuten Seufzen öffnete sie ihre blauen Augen. ,,Du hast nicht zufällig auch ein paar gute Neuigkeiten Walter?" Sie hatte nicht mit einer Antwort gerechnet, umso mehr war sie überrascht, das der Butler tatsächlich noch etwas zu sagen hatte. Seinen Worten lauschend setzte sie sich wieder ihre Brille auf, blickte ihn ernst durch das glatte Glas entgegen. ,,Sie erinnern sich vielleicht daran, das sie mich baten nachforschen über Felicia anzustellen um eine eventuelle Verbindung zwischen ihr und Sarya nachzuweisen." Walter machte eine kurze Pause, wirkte als wolle er noch etwas hinzufügen, ehe er mit ruhiger Stimme fortfuhr.,, Felicia sie... Existierte nie. Zumindest in keinen Dokumenten, was bedeutet, dass sie nie schriftlich irgendwann erwähnt wurde. Das macht sie quasi zu einem Geist. Es könnte auch sein das man einst versuchte ihren Namen aus allen Dokumenten verschwinden zu lassen, aber dann stellt sich die Frage warum. " Nachdenklich verschränkt sie ihre Finger ineinander, überflog das Schachbrettmuster des Bodens. ,,Ich danke dir Walter." Mit einem Lächeln verbeugt sich der Butler elegant, rückte sein Monokel zurecht. ,,Immer gerne my Lady. Wenn ich noch etwas für Sie tun kann, dann lassen Sie es mich wissen." Kaum hatte er seinen Satz beendet, verließen ihre nachdenklichen Augen den Boden und wanderten stattdessen wieder direkt zu ihm ,,Da wäre tatsächlich noch etwas..." Mit einem lauten Schrillen durchbrach das Geräusch des klingenden Telefons ihren Satz. Schon fast Hecktisch riss sie den Hörer an sich, stoppte jedoch Mitte in der Bewegung. Ihre Finger zuckten um das dunkle Plastik, als sie sich ein letztes mal noch an den alten Mann wandte ,,Stell bitte Nachforschungen über...Sarya an. Ich will alles wissen, wer sie ist, wer sie war oder Ereignisse die mit sie in Verbindung stehen, einfach alles was du finden kannst." Ein leicht verblüffte Miene erschien auf seinem Gesicht, doch er weigerte sich nicht. Stattdessen deutete er nur erneut eine Verbeugung an, ehe er darauf wartete das seine Herrin den Hörer des Telefons abnahm.

Der Duft von KiefernnadelnWhere stories live. Discover now