Epilog: Der Duft von Kiefernnadeln

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Bildquelle: Printerest


Alles hat seinen Preis, dies sagte einst eine Freundin zu mir und sie sollte recht behalten. Ich lebe nun schon seid so vielen Jahrhunderten auf dieser Erde, man müsste meinen ich hätte schon alles gesehen, erlebt und doch ist es genau das Gegenteil. Ich glaubte immer ich wüsste es, doch erst nachdem ich Menschen getroffen hatte, die so viel Jünger waren als ich, verstand ich die Antwort auf meine Frage. Mein Leben lang suchte ich nach Freiheit, ohne zu wissen, zu verstehen, dass sie die ganze Zeit vor meinen Augen gewesen war. Oh ich machte so viele Fehler und doch lernte ich Vergebung, Vertrauen. Diese Welt, die Menschen, sie alle sind ein zweischneidiges Schwert. Sie können dir alles nehmen oder aber auch alles geben. Letzten Endes liegt es an uns heraszufinden, mit welcher Seite unser Schwert schneidet...



Drei Jahre später...

England, außerhalb Londons, nahe einem kleinen Waldes, lag in mitten der weiten Landschaft ein altes Anwesen. Es war Sommer, die Blumen blühten, der zuvor verrottete Garten strahlte in dem Glanz prachtvoller Blühten. Das große Fenster des Salon war weit geöffnet, lud die Sonnenstrahlen in sein Inneres ein. Trotz das die Sonne hoch stand, waren die Bewohner des Hauses hellwach, Grund dafür war ein neues Mitglied der Familie, was alle auftrat zu halten schien. ,,Jane! Was machst du da wieder?" Fürsorglich nahm eine junge Frau mit blondem Haar das kleine Mädchen ihre Arme. Das Mädchen nicht mehr als drei Jahre, hatte die rotbraunen Haare ihres Vaters, erkundete jedoch mit den strahlen blauen Augen ihrer Mutter die Welt. ,,Macht sie wieder Unsinn?" Schmunzelnd trat der ehemalige Söldner an seine Frau, legte ihr den Arm um die Hüfte. ,,Nein, ich mache nie Unsinn Papa!" gespielt empört verzog Jane ihre Lippen zu einem schmollen. ,,Ich wollte nur mit Oma Integra reden." In der Ecke des Raumes saß auf einem Sessel mit einer heißen Tasse Tee, die jung Hellsing, zog misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe. ,,Oma? Ich bitte dich, so alt bin ich nun auch wieder nicht! Alucard ist viel älter!" Zunächst war ihr Gesichtsausdruck streng, doch als sie die erschrockene Miene des Mädchens sah, verwandelten sich ihre Züge in ein leichtes Grinsen. ,,Na komm schon her, ich lese dir was vor, wenn du möchtest." Begeistert sprang Jane aus den Armen ihrer Mutter Seras, ließ sich von Integra auf ihren Schoß heben. Mit einem Tablett voller Tassen und einer dampfenden Kanne Tee, trat Walter in den Raum, musterte amüsiert das Treiben. ,,Wie ich sehe, haben sie wie immer viel zu tun Lady Hellsing." Schmunzeln stellte er das Tablett auf den schmalen Couchtisch ab, goss in eine Tasse eine wenig des warmen Tees. ,,Uh ja, Teatime!" begeistert klatschte das Mädchen in die Hände, ehe sie vorsichtig die Tasse von Walter entgegennahm. ,,Danke Walter" ,,Sehr gerne Miss Jane." Auch Seras und Pip nahmen auf der Couch platz, ließen sich von Walter eine Tasse eingießen. ,,Wo ist eigentlich  Alucard? Möchte er keinen Tee?" Fragend blickte die junge Jane zu Integra hoch, wartete gespannt auf eine Antwort. ,,Nun...Alucard geht es nicht so gut...du weißt ja das er vor drei Jahren eine ihm wichtige Person verlor." Nachdenklich legte das Mädchen den Kopf zur Seite. ,,Können wir ihn nicht aufheitern?" Mit einem Lächeln fuhr die Hellsing dem Mädchen über den Kopf. ,,Ich glaube es gibt nichts, das wir tun könnten um ihn aufzuheitern. Aber ich bin mir sicher es wird ihm irgendwann besser gehen." ,,Ich gehe ihn heute Abend besuchen." Ein amüsiertes Kopfschütteln ging durch die Runde. Dieses kleine Mädchen war quirlig wie ihre Mutter und starrköpfig wie ihr Vater. Niemand hätte erwartet das Seras und Pip nach ihrer Hochzeit ein Kind bekämen, so war es eher selten das Vampire und Menschen Nachwuchs zeugten. Doch wie die Natur es wollte war die kleine Jane Bernadotte ein lebendiges Mädchen, halb Mensch, halb Vampir geworden. Alucard hatte den zunächst besorgten Eltern versichert das Jane, als Hybrid keinerlei Nachteile mit sich ziehen würde. Sie würde länger leben als die meisten Menschen, wäre aber nicht unsterblich. Sie musste sich auch nicht von Blut ernähren und doch hatte sie Fähigkeiten, die sonst nur Vampire besaßen.

Der Duft von KiefernnadelnWhere stories live. Discover now