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Stein an Stein. Ein Gebilde, gebaut durch meine Gedanken. Ein Platz, an dem ich mich zuhause fühlte. Es war nicht die Realität. Das war sie nie. Es waren meine Träume, die mich begleiteten. Ob in der Schule, in Bus oder Bahn, bei meiner Familie. Ich fühlte mich leblos und nur das Gebilde aus der Fantasie gab mir ein wenig Heldentum. Dort war ich nicht ich, Bill...
Dort war ich jemand, der stark, klug und beneidenswert war. Nicht so versaut und zerstört wie in der realen Welt.
      Ich war ein Monster, durch und durch. Behandelte Freunde wie Dreck. Hasste und war arrogant. Bill... Wieso war ich so? Wieso hatte mir niemand helfen können? Wieso hatte mich jeder verlassen?
       Die Antwort auf all die Fragen war leicht, nicht wahr?
       Ich hatte aufgehört leben zu wollen. Hatte all jenes akzeptiert, dass mich zu dem machte, was ich am Ende war. Und es war hoffnungslos mir die Hand zu reichen, mir daraus hinaus zu helfen. Verlassen hatte mich jeder weil ich ein Miststück war. Intrigant, kalt, nervig, überfordert, hilflos, gefallen. 
          Bill... ich würde am Liebsten die Zeit zurückdrehen oder auf Replay drücken. Aber das würde kaum möglich sein. Vielleicht, wenn meine Vergangenheit anders gewesen wäre, wäre ich nicht so ein Mensch geworden. Abstoßend in all seiner Schönheit.
            Ich... fickte mit dem Tod und bat zum Teufel damit ich endlich sterben durfte. Doch nichts geschah. Allein die Stimmen in meinem Kopf wurden lauter. So laut...

Blaue Blüten weinen nicht Where stories live. Discover now