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Er besah ihren Grabstein. Noch immer herrschte Stille in seinem Kopf. Trauer und Einsamkeit. Zwischen seinen zitternden Fingern das Notizbuch. Er konnte es nicht kristallisieren. Konnte das Passierte nicht zuordnen. Von Anfang an hatte er ihre Geschichte gekannt. Die Opfer, jeden Schlag gegen ihre einst glückliche Seele. Ein Tod reihte sich an den nächsten. Auf einen Verlust folgte ein weiterer. Er hatte einfach nur zugesehen wie das schönste Mädchen, das er kannte, in tausend Stücke zerbrach. Und er hatte es geschehen lassen. Sie war am Ende nur noch ein kümmerlichen Klumpen ihrer Selbst. All das Schlechte war darin versammelt. Es war nicht die Liebe, welche ihr das Leben raubte. Es war das Wissen auf Ewig einsam zu sein. Niemanden zu haben. Nicht einmal ihn. Er hasste sich dafür. Er hasste sich dafür, dass er nur zugesehen hatte. Und so sehr er es auch versuchte, Blue käme nie wieder. Wie oft hörte er sich nun ihre Sprachnachrichten an. Von Anfang bis Ende. Bis er bei ihrer Stimme einschlief. Er hatte sie gekannt und nichts unternommen.

Blaue Blüten weinen nicht Where stories live. Discover now