Auf der Jagd

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Mit angespannten Körper und knirschenden Zähnen stand ich nun unten auf dem Parkplatz und schaute starr nach vorne. Ob es das richtige war? Ich erinnerte mich an die Worte meines Managers und auch von meinem Verein. Roman langsam wird es unglaubwürdig. Du bist in einem Alter in dem Mann an die Zukunft denken muss. Unsere Nummer eins braucht so etwas, so wie es jetzt ist kann es nicht bleiben. Dann schaute ich auf den Beifahrersitz meines Mercedes und erblickte die Visitenkarte. Ich nahm sie und spielte damit. Sie war zierlich, edel und schwarz. Einzige was auf dieser Visitenkarte abgedruckt war, war eine Nummer und ein Skizze eines Frauenkopfes. Ich seufzte laut aus. Dann nahm ich meinen Trenchcoat, zog ihn mir an und ging hinaus in den Regen. Es war Januar, aber in Deutschland war nicht an Winter zudenken. Es fühlte sich eher nach Herbst an. Mir fehlte die Schweiz und auch meine Familie. Ich blieb vor dem atemberaubenden Gebäude stehen und sah die Aufschrift. Agentur Schäfer. Mir öffnete eine Portier die Tür und eine Dame kam in ihrem engen schwarzanliegenden Kleid auf mich zu gestiefelt. Ihre Haare hatte sie zu einem lockereren Dutt zusammen gebunden und ihr Lächeln steckte mich an.

„Darf ich Ihnen den Mantel abnehmen, Herr Bürki?", sie hielt mir ihre Hände hin.„Sehr gerne", erwiderte ich und gab ihr meinen nassen Mantel, den sie vor sich her trug und ich ihr folgte.
Immer wieder blickte ich mich um. Sie führte mich in einen Raum, der eher wie mein Wohnzimmer aussah. Es knisterte das Feuer im Kamin und es standen Getränke bereit.
„Nehmen Sie Platz, Hr. Bürki. Frau Werdehausen wird sich gleich zu Ihnen gesellen. Wenn Sie sich etwas zu trinken nehmen möchte, dürfen Sie sich gerne bedienen", sie lächelte.
„Danke" und mit diesem Wort setze ich mich.
Ich zupfte meine Hose zu Recht. Ich hatte mich für meine schwarze Lieblingsjeans und einen Pulli entschieden. Wenn sollte mich diese Frau Werdehausen so sehen wie ich bin. Ich schaute mich um und knackte mit den Fingern. Eine blöde Angewohnheit, wenn ich nervös war. Ich trank meinen Kaffee und just in diesem Moment flog die Tür auf.
„Herr Bürki, ich freue mich sie in meiner Agentur begrüßen zu dürfen", sie kam auf mich zu gelaufen. Sie zog ihre Sonnenbrille ab und schaute mich an. Die Frau machte mir Angst. Mit Ihrem schwarzen Mantel, ihrem undurchsichtigen Blick und auch ihrem Auftreten. Sie wusste was sie wollte. Emanzipation an die Macht. Ich musste innerlich schmunzeln.

„Werdehausen, angenehm", sie gab mir die Hand und er stand auf und erwiderte, „Bürki, ebenso". „Okay, jemand mit Benehmen und vor allem mit Selbstbewusstsein. Für sie werden wir die perfekte Frau finden. Da bin ich mir ziemlich sicher", dann setzte sie sich mir gegenüber.
Ich setze mich ebenso.
„Nun, sie sind auf Empfehlung hier? Wie kommt es, dass sie niemanden finden?", fragte sie mich.
„Ich weiß es nicht. Also ich bin auch nicht auf der Suche, sondern möchte lieber eher mein Leben genießen, anstatt eine Beziehung zu führen. Ich meine ich hatte eine sehr lange. Aber die Bosse von Dortmund und mein Manager machen Druck", ich seufzte.
„Hmmm. Ich verstehe. Sie brauchen jemanden unkomplizierten. Eine Frau, die man auch mal zur Seite stellen kann, damit man seine Bedürfnisse befriedigen kann. Und vor allem Dingen eine Frau, die ihnen Stil beibringt. Sorry nichts für ungut Herr Bürki", sie schaute an mir runter.
Ich schluckte und riss die Augen auf. Frau Werdehausen stand auf und ging ihr i-Pad holen. Vor mir auf dem Tisch ging ein Fenster auf. Ich war beeindruckt von der Technik.
„Es läuft nun so, dass ich mit Ihnen die Dinge durchspreche was sie von einer Frau erwarten und dann schmeißt unser System hoffentlich", dabei schaute sie mich über ihre Brille an und schmiss ihre grauen Haare zur Seite, „ist dort jemand für sie dabei. Wenn es gut läuft prophezeie ich drei Frauen. Sollen wir starten?", fragte sie mich dann.
Ich nickte nur.

„Bevorzugen Sie eine Haarfarbe?", kam es von ihr. Ich schüttelte nur den Kopf.„Augenfarbe?", auch darauf schüttelte ich den Kopf.
„Sollte sie auch 1,87m groß sein oder kleiner?", Fragen über Fragen.
„Ehem...", ich war erstaunt das sie wusste wie groß ich war.
„Herr Bürki, ich sehe sowas", ergänzte sie meinen Satz.
„Kleiner, wenn es geht. So ungefähr 1,70m", ergänzte ich dann.
Die Fragen gingen weiter über Hobbies, wobei ich Sport, Freunde, Reisen und kochen auswählte. Ebenso konnte ich Ihren Musikgeschmack und auch ihren Autogeschmack aussuchen. Ich ließ mich immer mehr darauf ein und mir gefiel der Gedanken immer mehr, dass ich mir eine Frau so aussuchen konnte wie ich sie wollte. Bei den Eigenschaften wurde es schwieriger. Zum Schluss standen folgende fest: Ehrlich, religiös, familienfreundlich, offen, sozial, Bescheidenheit, lustig, Toleranz, pünktlich, spontan, ungeduldig und eigensinnig.

„Sind sie bereit?", fragte mich dann Frau Werdehausen.
Ich nickte nur und vor mir erschienen drei Frauen. Zwei Brünetten und eine Blonde. Ich schaute sie mir genauer an, aber irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, jemanden dieser drei in mein Leben zu lassen.
„Das was sie gerade denken, kenne ich nur zu gut, von den anderen Klienten. Sie werden sich aber daran gewöhnen, Herr Bürki. Soll ich Ihnen etwas zu den Frauen erzählen?", fragte sie mich.
„Ich würde gerne etwas über sie wissen", ich zeigte auf die Blondine.
„Oh gute Wahl. Das ist, einen Moment bitte", sie tippte auf ihrem i-Pad und dann kamen die Daten von ihr. „Sie ist 1,67m groß, liebt Tiere, besitzt selber einen Hund und ein Pferd, wohnt in Düsseldorf, arbeitet als Fotografin, liebt Sport, mag den BVB", dabei musste sogar sie grinsen, „hat blaue Augen, wiegt 60kg, fährt eine Mercedes G-Klasse und nebenbei Motorrad. Mag Essen gehen, kocht aber auch gerne selber, liebt es mit ihrer Familie zusammen zu sein und geht immerhin in unregelmäßigen Abständen in die Kirche. Sie reist gerne und erkundet gerne neue Länder. Liebt Kinder und das wichtigste", sie schaute nach oben, „Sie ist im heiratswilligen Alter, Herr Bürki", sie grinste mich an. Ich runzelte die Stirn.
„Manche Frauen stellen sich auf für eine Hochzeit und Kinder bereit. Sie ist so eine. Möchten Sie Fotos sehen?", sie schaute mich wieder fordernd an. Ich nickte.

Dann erblickte mich eine Frau mit einem Pferd, mit ihrem Hund, in Kapstadt, beim Sport machen, ich sah das Six Pack, bei ihrem Job und dann in ihrer Wohnung. Das was mir aber im Kopf blieb war ihr Lächeln. „So, wenn Sie sie kennen lernen wollen, dann melden Sie sich, Herr Bürki. Frau Pieper freut sich sicherlich Sie kennen zu lernen", sie stand auf und ging zu ihrem Schreibtisch. Ich schaute mir noch diese Frau Pieper an und ich wollte sie kennen lernen. Ja, das stand fest.

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Ich wünsche Euch viel Spaß bei meiner FF :)

Meine Königin (Beendet)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora