Kapitel 23

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Luna:

Unbewusst fing ich an zu lächeln. "Sie heißt Sol." Er lächelte ebenfalls. "Der Name passt wirklich gut. Ihr Lächeln strahlt wie die Sonne!" Mein Lächeln wurde breiter. Ehe ich mich versah, rutschte es mir raus:" Ja, schon als ich das erste Mal ein Ultraschallbild von ihr sah, wusste ich wie sie heißen sollte."

Erschrocken hielt ich mir die Hand vor den Mund. Wieso erzählte ich ihm so viel? Ich wollte doch, dass er so schnell es ging verschwindet!....oder? Matteo sah mich interessiert an. "Und was hat der Vater zu dem Namen gesagt?" Ich biss mir auf die Lippe und sah an ihm vorbei. So, als hätte ich die Frage nicht gehört. Dabei versuchte ich, den Schmerz in meiner Brust zu ignorieren.

Glücklicherweise fiel mein Blick in dem Moment auf die Uhr. "Oh oh, sieh mal einer an wie spät es ist! Sol, ich glaube es ist Zeit für dich, ins Bett zu gehen." Sie hörte auf zu spielen und sah mich bittend an. "Bin noch gar nicht müde!" Im selben Augenblick gähnte sie und rieb sich die Augen.

Kopfschüttelnd lächelte ich, ging auf sie zu und nahm sie auf den Arm. Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter und schloss die Augen. Matteo lächelte, dann schien ihm etwas einzufallen. "Ich...sollte dann auch langsam mal gehen." Nickend begleitete ich ihn zur Tür. Im Türrahmen blieb er stehen und sah mich nochmal an.

"Nochmal Danke, dass du meine Tochter gefunden hast." bedankte ich mich aufrichtig bei ihm. "Ich hätte nicht gewusst, was ich ohne sie hätte machen sollen." Matteo lächelte, seine Augen strahlten. "Das ist doch selbstverständlich." "Sol, sagst du Matteo noch Tschüss?" Sie hob den Kopf und winkte verschlafen. "Tschüss Mazteo!" Er winkte zurück. "Tschüss, kleine Prinzessin!"

Als er das sagte, zuckte ich kurz zusammen. Verwirrt sah er mich an, doch ich ließ mir nichts anmerken. Schulterzuckend wandte er sich ab. "Also dann... Es war schön, dich mal kennenzulernen, Rose. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder?" Etwas versetzte mir einen Stich bei seinen Worten. Etwas in mir wollte, dass er mich erkannte.

"Ja...vielleicht." Meine Stimme klang traurig. Er drehte sich um, und verließ die Einfahrt des Hauses. Automatisch packte mich eine Angst, ihn niemals wiederzusehen. Als ich vor drei Jahren wegging, dachte ich, es sei das Beste ihn zu verlassen. Aber jetzt...

"Ist er schon weg?" Ambar tauchte hinter mir auf und zog eine fragende Miene auf. "Ja." Vorsichtig, um die mittlerweile schlafende Sol nicht zu wecken, ging ich wieder ins Haus. Behutsam brachte ich sie in ihr Zimmer, legte sie ins Bett und schloss die Tür.

"Ich hoffe, du hast ihm gesagt, dass er wiederkommen kann." meinte Ambar mit vorwurfsvoller Stimme. "Nein." "Wieso nicht?!" "Weil er es nicht kann!" Verzweifelt setzte ich mich auf eines der Sofas. Verständnislos sah meine Mitbewohnerin mich an. "Ich verstehe nicht. Natürlich kann er-"

"Nein." Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. "Er kann es nicht. Er ist ein Prinz. Sicher hat er anderes zu tun als seiner Freu-... ExFreundin hinterherzulaufen und dabei noch eine Tochter zu versorgen. Wahrscheinlich würde er sich nicht einmal die Mühe machen, uns zu besuchen."

Es tat weh, meine Gedanken auszusprechen, aber es musste sein. Ich durfte mir keine Illusionen machen. Ambar allerdings wirkte völlig unbeeindruckt. "Also auf mich wirkte er ganz anders. Er schien mit seiner Tochter bereits ein Herz und eine Seele zu sein, und das ohne überhaupt zu wissen, mit wem er da eigentlich spielt."

Erschöpft ließ ich den Kopf in meine Hände sinken. "Er kann es einfach nicht..." Sanft setzte sich Ambar neben mich. Mitfühlend nahm sie meine Hand. "Liebst du ihn denn gar nicht mehr?" Eine Träne lief mir über die Wange. "Doch!" widersprach ich heftig. "Das ist es ja! Mein Herz ist fast zersprungen, als ich ihn wiedergesehen habe!" 

"Aber was ist es dann?" Stumm zog ich mir die Perücke vom Kopf und nahm die Brille ab. Meine braunen Locken fielen mir über die Schulter. Dann umschloss ich mein Medaillon, dass ich unter meinem Shirt getragen hatte. "Ich kann einfach nicht riskieren, nochmal verletzt zu werden... Und Sol kann ich das auch nicht antun. Ich kann ihr keinen Vater geben, der vielleicht morgen schon wieder über alle Berge ist. Sie würde das nicht verkraften... Ich würde das nicht verkraften..."

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Das nächste und letzte Kapitel für heute kommt um 15:00 Uhr :D

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