I. Was....DU Hier?!

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POV CHUUYA.

»Was zum....WAS MACHST DU HIER?!«
»Oii Chuuya, alles locker?«

Ich glaubte es nicht. Gestern hatten wir einen neuen Auftrag bekommen, dem ich mich freiwillig gestellt hatte. Es ging darum eine feindliche Person ohne feste Staatsangehörigkeit zu überprüfen; ob Fähigkeiten oder Normalo sei noch nicht bekannt. Für mich klang es schon fast zu langweilig, bis mein Boss mir erklärte, dass er negative Gerüchte gehört habe. Und da ich sonst nicht's zu tun hatte...

»Was willst du hier, Dazai?«
»Ich denke wir haben einfach ortsgleiche Aufträge bekommen. Was meinst du?«
»Klingt bescheuert.«
Ich verschränkte die Arme vor der Brust.

»Ich hatte vorgehabt in dem Hotel da einzuchecken.« Er zeigte mit dem Finger auf das große Gebäude hinter mir.
»Vergiss es! Das ist das einzige mit einem freien Platz in der Umgebung!«
»Ich weiß.«

Eine Weile betrachteten wir uns schweigend. Als hätte jemand den Startschuss gegeben, rannten wir zeitgleich los.
Als wir die dämliche Drehtür hinter uns gebracht hatten, schubste ich Dazai zur Seite und machte mit einem Schlag auf das Edelholz die Frau an der Rezeption auf mich aufmerksam.

»Was kann ich für Sie-«
»Ein Zimmer! Sofort!«
Meine Höflichkeitsformen hatte ich schon längst beiseite gefegt. In diesem Job, ist Höflichkeit nur eine nervende Nebensache. In meinem Mund gab es nur in Ausnahmefällen die Worte Bitte und Danke.
»Es wäre noch ein Zimmer frei.« sagte die Frau nach ein paar Klicks in ihrem Computer.
»Au, Au, Chuuya, das war gemein.« stöhnend drängte Dazai sich zwischen uns und sah der Empfangsdame tief in die Augen. Oh nein, er wird doch nicht..
»Wissen Sie, ich habe einiges hinter mir...und morgen muss ich schnellstmöglich in das naheliegende Krankenhaus, in welchem mein verletzter Bruder liegt.«
»HUH?!«
Er seufzte theatralisch.
»Meinen Sie nicht, Sie könnten mir das Zimmer überlassen? Ich zahle auch gern etwas drauf.«
»DAZAI- Du verdammter!«
»Chuuya beruhig dich. Ich habe es weitaus bedürftiger als du.«
»WIE BITTE?! Woher willst du wissen, ob ich es nicht auch dringend habe?!«

»Entschuldigung?«
Wir unterbrachen unseren Streit und drehten uns zu der Rezeption.
»Es tut mir leid, wenn wir Ihren Wünschen nicht gerecht werden können, aber Sie scheinen sich gut zu kennen. Meinen Sie nicht, Sie könnten sich das Zimmer teilen?«
»Gute Idee!«
»Auf gar kein Fall!«
Grinsend sah mich mein Mitstreiter an.
»Komm schon Chuuya, es ist nur eine Nacht!«
»Ist das Zimmer überhaupt für 2 Personen geeignet?« fragte ich genervt.
»Natürlich.«
»Tschz!« Unglaublich. Hätte ich das gewusst, wäre ich lieber derjenige gewesen, der Kleider für das irre Mädchen auf das mein Chef so steht, holen musste!
»Chuuyaa~«
»Ist ja gut! Wir nehmen das Zimmer.«

Mit dem Schlüssel in der Hand stapfte ich die breiten Stufen hinauf, während Dazai sich irgendwo hinter mir herumtrieb.

»Nur dass das klar ist: Red so wenig wie möglich mit mir, lass mich in Ruhe und vorallem halte mich aus deinen Suizidversuchen raus!«
»Kein Problem.«
Ich spürte sein dämliches Grinsen im Rücken. Der Typ hatte echt Nerven. Zuerst haut er plötzlich aus der Mafia ab, schließt sich dann dieser Detektei an und nun müssen wir uns auch noch ein Zimmer teilen!
Schlimmer kann es echt nicht mehr werden...

Mit einem kurzen Klacken öffnete sich die Tür. Der Eingangsbereich war klein, man konnte sich gerade mal um die eigene Achse drehen. Angrenzend daran lagen das Bad und das eigentliche Zimmer.
Als ich es mir ansah, blieb ich vor Schock wie angewurzelt stehen.

»Chuuya? Ist alles in Ordnung...?«
Er stand nun neben mir und beäugte das Zimmer selbst.
»Sieht doch ganz gemütlich aus.«
»Fällt dir nicht etwas auf?«
Abermals forschte sein Blick jeden Winkel ab.
»Was soll denn sein?«
»Da.«
Ich zeigte mit dem Finger auf das Bett. Ja, richtig interpretiert. Ein Bett. Ein verfluchtes Ehebett.

»Oooh!! So ein großes Bett!«
»Eben?!«
»Aber wo liegt denn das Problem?«
Ich sah ihn vielsagend an. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.
»Hat der kleine Chuuya etwa Berührungsängste dem großen Dazai gegenüber?«
»Ach halt einfach deine Klappe, das ist das Beste für alle!«
Wütend schmiss ich meine Jacke beiseite.

~

»Ich will morgen aufstehen und mich nicht mit einer Schlinge um den Hals vorfinden.«
»Haha, wie lustig du doch bist!« Sein Lachen hallte in meinen Ohren wieder, als stünde ich in einem leeren Raum. So lange habe ich's nicht mehr gehört.
»Ich werd dir schon nicht's tun.«
»Da bin ich mir nicht so sicher...«

Ich hörte es kurz Rascheln und plötzlich schob sich ein dunkler Schopf in mein Sichtfeld.
»Was wird das?«
»Möchtest du etwa, dass etwas passiert?«
»Kein Bedarf.«

Er genoss es sichtlich, dass ich unter ihm lag. Dieses dämliche Grinsen treibt mich noch in den Wahnsinn!
»Gehst du jetzt wohl runter von mir?!«
Ich schlug ihm gegen die Schulter und er ließ, Gott sei Dank, von mir ab.

Danach brauchte er gefühlte 2 Minuten um sich in die perfekte Schlafposition zu bringen.
»Gute Nacht Chuuya.«
Ich kuschelte mich fest in die Decke und rückte so weit wie möglich von meinem Zimmergenossen ab. Ich will einfach nur diese Nacht überstehen und morgen so schnell wie möglich abhauen.
»Nacht...«

ONE MORE NIGHT! [Soukoku] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt