V. Mein Plan funktioniert immer!!

8.3K 410 244
                                    

POV Dazai

Mit Wider Willen ließ ich meinen ehemaligen Partner abstreifen. Auch wenn ich es mehrmals versucht hatte, er wollte nicht bleiben und auch ich musste irgendwann einsehen, wann Schluss ist. Zum Abschied winkten wir uns noch lächelnd zu. Für mich, wirkte die Szene eher wie ein ewiger Abschied.

Mal wieder..

Zurück im Arbeitszimmer blickte ich auf den Stapel Papiere, der meinen Schreibtisch prächtig ausfüllte. Ich musste noch ein Bericht schreiben und dem Chef abgegeben. Seufzend ließ ich mich auf meinen, von mir selbst ernannten, CSC nieder (Comfortable Suicide Chair).
Es war auch wirklich zum Heulen diese Schreiberei.

Ein zögerliches Klopfen an der Tür ließ mich innehalten. Natürlich wusste ich gleich, wer es war.
»Komm rein Atsushi.«
Vorsichtig schob er die hölzerne Tür auf und sah sich neugierig um.
»Ist dein Freund weg?«
»Er ist nicht mein Freund.« schnaubte ich belustigt und verschränkte die Arme.
»Was gibt's?«
»Kunikida sagt, er muss dich mal dringend sprechen.«
»Huh? Warum kommt er dann nicht selbst zu mir?«
Als Antwort zuckte Atsushi nur mit den Schultern.

Mit einem ausgiebigen Seufzer drückte ich mich vom Stuhl hoch.
Papierkram ist sowieso überfällig!

~

Der letzte Tip auf die Punkt-Taste war wie wie eine Urlaubsbestätigung. Endlich hatte ich den heutigen Tag hinter mich gebracht!

Naja, fast.

Ein kurzer Blick auf die Uhr gab mir die Bestätigung.
Entspannt schloss ich die Augen und zählte von 10 bis 1 abwärts.
»...,Drei, Zwei, Eins...«

Mit einem höllischen Krachen flog die Tür auf.
»DAZAI DU STÜCK SCHANDE, WO HAST DU MEINE SCHLÜSSEL HINGETAN?!«

Wow, das war einfach zu perfekt.
Federleicht erhob ich mich vom Sessel des Grauens und trat an meinen lieben Freund heran.
»Chuuya, wie schön, dass du mich besuchen kommst!«

Weniger erfreut knurrte dieser mich an.
»Lass dein Gefasel und gib mir die Schlüssel!«
»Deine Schlüssel? Wieso sollte ich die haben?«

Ich wurde grob an meiner Krawatte nach unten gezogen. Seine Augen funkelten mich mordlustig an.

Huff...da wird mir ja gleich ganz anders~

»Wenn du mir jetzt nicht sofort die Schlüssel gibst, dann bringe ich dich um!«
»Ach komm, dass glaubst du doch wohl selber nicht.« kicherte ich.
Es war jedes Mal amüsant wie schnell er sich in Rage bringen ließ.
Ich würde deshalb niemanden dazu raten, sich mit ihm anzulegen.
Der große Dazai dagegen hat natürlich die besten Mittel, um seinen Kleinen um den Verstand zu bringen.

»Außerdem liebst du mich zu sehr, deshalb würdest du mir nicht mal eine geladene Pistole an den Kopf halten.«

Je länger er mich ansah, desto breiter wurde mein Grinsen. Ein kleiner Schubser meines Gegenübers und ich stand wieder aufrecht.

»Du bist nervig.«
»Ich bin nicht nervig. Wäre dem so, hättest du es all die Jahre nicht mit mir ausgehalten. Und wenn ich so in meinen Erinnerungen krame, hattest du überhaupt keine Hemmungen was mich anbelangte.«
»Keine Hemmungen?« prustete er los »Es war schrecklich.«

Ja, da ist sie wieder. Diese kühle Abneigung obwohl es ihm ganz anders ergeht.

Als ich keinen weiteren Kommentar mehr abgab, wurde er stutzig.
»Was?«
»Wir haben zusammen gebadet.«
»Hergott, hör auf mit diesen peinlichen Geschichten!«
Er fasste sich mit der Hand an die Stirn und senkte den Blick zu Boden.

Oh doch Chuuya, ich sehe wie du rot wirst.

Langsam setze ich einen Fuß vor den anderen und behielt meinen Wildfang gut im Auge. Nachdem er seine Gesichtsfarbe wieder unter Kontrolle hatte, blickte er auf, nur um im nächsten Moment verwirrend einen Schritt nach hinten zu machen.
Das wiederholte sich nochmal und nochmal.

Ich machte einen Schritt vor, er einen Schritt zurück.

Doch lange würde das Spiel nicht so weitergehen können.

»Warum weichst du mir aus Chuuya?«
»Ist die Frage ernst gemeint?« zischte er. »Du bist gruselig.«

Ich lachte. Ich und gruselig!
Zufrieden neigte ich den Kopf, als sich Chuuya gegen die Wand drückte und doch eine erhobene Haltung bewahrte.
Ja, hab ich ihn nicht gut erzogen?
Meinen Jungen.

»Gegen ein weiteres gemeinsames Bad hätte ich übrigens nicht's einzuwenden.«
»Tch, klar. Nur über meine Leiche!«

Jetzt war es an mir wieder die Oberhand zu ergreifen. Mit den Armen grenzte ich seinen Spielraum um ein Vielfaches ein und auch mein Körper suchte die Nähe des zu ihm perfekt passenden Gegenstückes.

Hatte ich schon erwähnt wie schön seine Augen sind?
Doch neben seinen Augen und seinem perfekten Körper gab es noch etwas anderes, das mir schön und anziehend erschien. Seine Lippen. Oft habe ich mir schon ausgemalt, wie es sein würde, sie zu berühren. Wie es wäre, ihn zu küssen.

So unscheinbar es scheinen mochte, auch Chuuya hatte seinen Blick auf die meinen gelegt. Wenn mich mein Gefühl nicht täuschte, dann kamen wir uns näher. Sehr viel näher.

Und ich dachte, ich träumte. Ich würde aufwachen und alles war nur ein Irrtum. Doch meine Lippen trafen auf seine. Leicht und vorsichtig.
Sie waren ganz anders wie ich es mir vorgestellt hatte.

Schöner als ich es mir vorgestellt hatte.

---------------------------
Der Kuss musste jetzt einfach sein! Ich selber könnte die Autoren manchmal dafür, dass nicht das passiert worauf alle warten xD

Was meint ihr? Klingt es eher wie ein Traum oder ist es einfach zu schön um wahr zu sein?

Was mich auch noch brennend interessieren würde; welche Sichtweise gefällt euch denn am Besten? Die von Chuuya oder von Dazai?

Ich bin jetzt erst mal total müde und werde wahrscheinlich gleich das Fenster aufreißen und mich in der Decke zusammenrollen. Aber mit gutem Gefühl, denn ich hab das Kapitel geschafft! Am Anfang hatte ich noch echt Probleme, weil ich nicht wusste Wie, Was, Wo.
Über Feedback würde ich mich sehr freuen :D

Good night
And sweet dreams

ONE MORE NIGHT! [Soukoku] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt