II. Hübsches Ding

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Bevor ihr euch das Kapitel durchlest, bitte ich euch das oben verlinkte Video anzusehen. Nur bis zur der Stelle wo der Refrain aufhört! Das Lied ist einfach geil...ahem.
Die, die es im Kopf haben- so wie ich, können getrost anfangen zu lesen. Oder ihr hört es euch nebenbei an :3
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POV Dazai

Ich wurde aus meinem wundervollen und sanften Schlaf gerissen. Geweckt von irgendeinem mir undefinierbaren Lärm.
Langsam richtete ich mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Jetzt hörte ich den Lärm besser. War das Musik? Klingt ja grauenvoll...

Die Stelle neben mir war leer, das Bettzeug wurde bereits ordentlich und gefaltet zusammengelegt. Unwillkürlich musste ich lächeln.
Bedacht darauf, nicht mit dem linken Fuß aufzustehen, schwang ich mich von dem großen Bett. Die Musik kam eindeutig aus dem Bad. Also musste sich dort auch mein kleiner Chuuya aufhalten.

Langsam tippelte ich zur der Tür. Sie stand einen Spalt offen. Vorsichtig spähte ich durch die zwischen Tür und Wand gelassene Lücke. Chuuya stand bloß in Hosen und mit seinem Hut auf dem Kopf vor dem Waschbecken und putzte sich die Zähne. Bei diesem Anblick stieg mir sofort die Hitze ins Gesicht. Es war so ein friedliches...und schönes Bild. Ich konnte nicht anders als mich auf ihn zu fixieren. Erst als er ein »Waff goscht du scho?« kommentierte fiel mir auf, dass ich den Raum halb betreten hatte.

Ich warf meine Verblüffung beiseite und kam mit selbstsicheren Schritten auf ihn zu.

»Weißt du, das Lied passt echt zu dir.«
Er spuckte kurz und drehte danach den Wasserhahn auf.
»Achso?«
»Ja.« Als er mich im Spiegel direkt hinter ihm stehen sah, fuhr er blitzschnell herum.
»Was ist denn jetzt schon wie-«
»Weißt du Chuuya...« Ich legte einen Arm um seine Hüfte.
»Ich denke auch, dass wir es bringen könnten.« Mit einem festen Hieb zog ich ihn an meine Hüfte heran.

Der Kleine sah mich regungslos an, doch der leichte Rotschimmer auf seinen Wangen entfloh mir nicht.
»D-Du bist ja total krank!« Seine Hände landeten auf meiner Brust und drückten mich weg.
»Ich brauche nur noch eine Minute.« Schnell packte er seine sieben Sachen in die kleine schwarze Tasche und zog sich ein graues Shirt über.
Als ich seinen Namen sagte, hielt er kurz inne und wendete sich fragend zu mir. Mit den Armen grenzte ich ihn zwischen mir und dem Waschbecken ein.

»Musst du wirklich schon gehen?«
»Na klar, oder dachtest du ich bleibe noch eine Nacht in diesem stickigen Hotel?«
»Eine Überlegung wäre es wert.«
Er legte den Kopf schief.
»Hah...was soll das Dazai? Du musst doch selber irgendeinen Auftrag erledigen, also verschwende meine Zeit nicht unnötig.«
Er wollte sich gerade durch meine Arme hinaus schlängeln, als ich ihn an den Schultern packte und gegen die nächste Wand drückte.
»SAG MAL GEHT'S NOCH?!«
»Du verstehst es nicht..« murmelte ich ernst.
»Was soll ich denn verstehen?!«
Ich schwieg. Es waren sicher nur ein paar Sekunden, aber sie fühlten sich wie eine halbe Ewigkeit an. Eine schmerzhafte Ewigkeit.

»Kannst du mich jetzt...Wa-?«
Ich beugte mich zu ihm hinunter und küsste seinen Hals.
»WAS ZUM? WAS MACHST DU DA?!«
Er fing an wie ein kleines Kind zu zappeln. Ich ließ mich von seinem Geschrei und Gezappele nicht beeindrucken, sondern sorgte dafür, dass er mir nicht entwischen konnte, indem ich mir seine Hände schnappte und meinen Körper fest gegen seinen drückte.
»D-Dazai!« Mit zusammengekniffenen Augen wandte er den Kopf zur Seite. »Hör sofort auf!«
»Warum?«
»„Warum“ fragst d-«
»Gefällt es dir nicht?«
Jetzt sah er mich mit seinen blauen Augen an. Ich liebte diese Augen. Manchmal sahen sie aus, wie der blaue Himmel an einem heißen Sommertag. Aber manchmal nahmen sie auch einen dunklen Ton an, sowie die eisigen Tiefen des Ozeans. Himmel und Ozean sind weit und unendlich...
Vielleicht ist das der Grund, warum ich mich nicht von ihnen losreißen kann.

»Ich verstehe dich nicht.«

Diese kühle, eisige Stimme ließ mich erschauern.

»Du laberst nur Stuss und denkst du kannst machen was du willst.«

Wie bitte?

»Denke lieber genau drüber nach, bevor du unüberlegt handelst. Du weißt gar nicht was du anderen damit antust.«

Mit diesen Worten ließ er mich stehen. Ich hörte nur noch wie er seine Sachen aufsammelte und die Tür danach krachend ins Schloss fiel.
Er war gegangen.

~

Du weißt gar nicht, was du anderen damit antust.“
Den ganzen Rest des Tages dachte ich über seine Worte nach. Was könnte er nur damit meinen? Hatte ich ihn verletzt? War er immer noch sauer auf mich? Mein Ausstieg aus der Mafia liegt nun schon Jahre zurück, er würde mir das doch nicht ewig vorhalten?

Ich seufzte. Es war zum Haare ausreißen. Dieser Typ machte mich verrückt!
Dieses verdammte hübsche Ding...

ONE MORE NIGHT! [Soukoku] Where stories live. Discover now