17. Ariana Riddle III

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"James, bist du bereit?", fragte Lily, als sie von der Tür aus in den Schlafsaal der Jungs schaute. Sie lächelte, als sie die vier Jungs auf Peters Bett, mit den Köpfen über dem Ratgeber zusammengesteckt, sah. Sie sahen alle schuldbewusst auf, als sie Lilys Stimme hörten.
"Bereit, Evans?", fragte James und schob seine Brille auf seiner Nase hoch, "wofür denn?"
"Es ist fast halb zehn, Zeit für unsere Patrouille", antwortete sie.
Er stöhnte. "Können wir es diesen Abend mal nicht ausfallen lassen? Wir lesen gerade eine sehr lustige Geschichte"
"James Charlus Potter, falls du denkst, dass du dich vor deinen Pflichten als Schülersprecher drücken kannst, weil du eine lustige Geschichte ohne mich liest, dann kennst du mich offensichtlich nicht gut genug." Sie schloss die Tür und ging zum Bett. "Wovon handelt sie denn?"
"Nichts", sagte Peter, "toll, dass du uns Gesellschaft leistest."
Lily schaute ihn argwöhnisch an, aber wandte sich dann an James."Ich hab's aber ernst gemeint, du hast eine Verantwortung als Schulsprecher."
"Komm schon, Evans, es ist fast Weihnachten", entgegnete James, "eine Woche mehr und wir werden alle weg sein, selbst Minnie scheint entspannter."
"Nunwas wäre, wenn wir die Karte – die Karte des Rumtreibers – holen und ab und zu nachschauen würden?", fragte Lily, "das wäre effektiver als die Patrouille, weil wir das gesamte Schloss sehen würden. Ich würde mich auch nicht so schuldig fühlen."
James starrte sie an, als ob sie plötzlich ein paar Flügel bekommen hätte. "Evans – du bist – du bist genial!"
"Danke, danke."
"Ich bin mir nicht sicher, ob das mir gefällt", sagte Sirius, als Remus die Mappe holte, "die Karte ist für Tunichtgute und jetzt wird sie vonvon verantwortungsbewussten Leuten benutzt? Wer will die Regeln beachten? Ich kann nicht der einzige sein, der denkt, dass sei gegen die Existenzberechtigung der Karte!"
"Das hängt davon ab, wie du es betrachtest, Tatze", sagte James, "denn wenn man es genau nimmt, handeln Lily und ich verantwortungslos, weil wir unsere Pflicht vernachlässigen, also wurden hier einige Regeln gebrochen."
"Ich mag das immer noch nich", entgegnete Sirius, "aber – oh!"
Er schaute die Seite mit dem Inhaltsverzeichnis an. Direkt unter 'Ariana Riddle: Kapitel 2' erschien eine neue Zeile. Es war - entgegen dem schwarz der anderen Einträge – in rot geschrieben worden. Es gibt ein neues Kapitel von Ariana Riddle!
"Dann bin ich ja genau richtig gekommen", sagte Lily.
Während sie aß, schaute Ariana zum Gryffindortisch. Jedes Mal, als sie aufsah, sah sie, dass auch Sirius, James oder Remus zu ihr hinüber blickten
"Bestimmt fragen wir uns, was zur Hölle wir uns dabei gedacht haben, mit so einem Mädchen abzuhängen", sagte James.
und sich dann meist peinlich berührt anlächelten.
"Es ist nur deshalb peinlich, weil wir Angst haben, dass sie uns stalken wird!"
"Seit wann hasst du sie denn so sehr?", fragte Sirius.
"Seit sie angefangen hat, so fies zu Lily zu sein. Ich habe das Gefühl, ihre Ehre verteidigen zu müssen." James zuckte mit den Achseln.
Lily schaffte es nicht, ihr Lächeln zu verbergen. "Du musst das nicht tun. Ich kann meine Ehre selbst verteidigen", sagte sie,"aber es ist trotzdem süß von dir."
Sie wünschte sich, dass sie mit ihnen sitzen konnte; wenigstens fühlte sie sich wohl mit ihnen. Sie waren die ersten, die jemals nett zu ihr gewesen waren –
"Wie alt ist dieses Mädchen? 15? Und niemand ist jemals zu ihr nett gewesen?", fragte Remus, "vielleicht kommt es nur mir so vor, aber heißt das nicht, dass sie selbst auch nicht die Netteste ist? Normalerweise haben Leute ja den Anstand, höflich zu sein, wenigstens, wenn sie jemanden erst neu kennengelernt haben."
"Ja, aber das würde ihrer tragischen Vorgeschichte die Schärfe nehmen", antwortete Lily, "erinnere dich daran, was ich über Mary Sues erzählt habe – sie haben sehr viele überflüssige Leiden und Ängste, weil sie das zu Charakteren mit 'Tiefgang' macht."
nun, abgesehen von ihm, aber daran durfte sie jetzt nicht denken.
"Ich frage mich, wer er ist", sagte Sirius.
"Ihr Exfreund", entgegnete Peter.
"Oder ihr toter Vater", sagte Lily, "oder Bruder."
Der Junge aber, neben dem sie saß, war sehr nett.
"Ich dachte, sie sitzt neben Schniefelus?", fragte Peter.
"Er ist nett gewesen", sagte Lily, "er ist es nicht mehr, aberer war es.
Er stellte ihr Fragen über ihr Leben vor Hogwarts. Ariana tat es Leid, dass sie ihn so sehr anlügen musste, obwohl sie ihn kaum kannte. Sie erinnerte sich daran, dass Sirius und James etwas über einen Severus – oder wie sie ihn genannt hatten, Schniefelus – gesagt hatten, aber er schien ihr überhaupt nicht schlimm zu sein.
"Wie kann er nicht schlimm scheinen?", fragte Sirius, "entschuldigt, aber auch wenn du nicht weißt, dass er ein widerlicher beinahe-Todesser ist, so sieht er doch aus wie ein widerlicher beinahe Todesser! Dieses Haar! Diese Nase! Dieses gruselige Ding, dass er mit den Augenbrauen macht, wenn er redet!"
Nein, dachte sie, als sie sich seine Arme ansah, deren Muskeln man selbst durch seinen Zauberer Umhang sah, er sieht echt nicht schlecht aus.
"Ich glaube, das istnicht-Severus", sagte Peter, "denn das hier ist echt zu seltsam."
"Nun, wenn James muskulös sein kann, dann ist es doch nicht unwahrscheinlich, dass es Severus auch ist", sagte Lily und schlug ihn leicht mit dem Ellbogen in den Magen.
"Hey, ich mag vielleicht dürr sein, aber ich sehe viel besser aus als Schniefelus", sagte James, "oder hast du meinen Hintern vergessen, den ich durch Quidditch bekommen habe?"
"Ich dachte, das waren nur deine guten Gene?"
"Egal. Fakt ist, dass ich eher als muskulös beschrieben werden könnte, als Schniefelus."
Nach dem Abendessen, beeilte sie sich, damit sie sich den vier Gryffindors anschließen konnte. Es waren aber nur drei da, bemerkte sie, als sie sie erreicht hatte. James war verschwunden; bald sah sie, wie er mit dieser Lily Evans redete.
"'diese Lily Evans' – das hört sich sehr herablassend an", sagte Lily.
"Es muss echt schlimm sein, wenn du von Leuten in Fanfiktions als jemand nicht nettes dargestellt wirs", sagte Peter, "ich frage mich, wie sich das wohl anfühlt."
"Hey", flüsterte sie zu Sirius, als er sie an sich zog, um sie zu umarmen.
"Warte  - was? Ich umarme sie? Ist sie sich sicher, dass ich sie nichterdrossele? Sie könnte ja Schniefelus-Bakterien an sich haben!"
"Heißt – heißt das, dass wir immer noch Freunde sind?"
"Natürlich sind wir noch Freunde!", brüllte Sirius.
"Du bist sehr enthusiastisch", sagte James, "ich glaube, sie wird in dieser Geschichte mit dir schlafen, da es so aussieht, als ob ich bereits verliebt in Lily sei."
"Ich bin mir nicht sicher, ob ich will, dass eine Mary Sue Sex mit Fanfiktion Ich hat", entgegnete Sirius, "dieses ganze Flüstern geht mir auf die Nerven."
"Denkst du, uns interessiert es, in welchem Haus du bist?
"Doch, tut es."
Du bist eine großartige Person und wir mögen dich, obwohl du nicht in Gryffindor bist."
"Ja", atmete Remus cool aus.
"Kommt esnur mir so vor oder ist dieser Satzmerkwürdig?" Lily biss sich auf die Lippe und schaute auf das Buch, um herauszufinden, was mit ihm nicht stimmte. "Irgendwas ist nicht richtig, oder?"
"Es erinnert mich an Kaugummiwerbung", sagte Remus, "wo die Leute einen eisigen Atem haben."
"Ja! Ja, genau das meinte ich!"
"So, du saßt also neben Schniefelus?", fragte Sirius und las sie los, "wie hast du es überlebt?"
"Er – er schien irgendwie nett zu sein", flüsterte sie.
"Ist er nicht", beschwor Sirius sie, "er ist böse."
"Nun, danke, Fanfiktion Ich, sagte Sirius, "ich bin froh, dass das noch so ist. Stellt euch nur vor, wir wären plötzlich Freunde"
"Stell dir vor, du wärst schwanger nach deinem One-Night-Stand mit ihm", sagte Lily.
Sirius grinste James an, der ihn böse anfunkelte. "Ja, das wäre noch schlimmer."
Sie dachte, es wäre besser, sich nicht mit ihm zu streiten. Stattdessen blickte sie zu James und Lily; es war offensichtlich, dass sie nicht interessiert war. Sie blickte geradeaus, während sie gingen und antwortete ihm nicht.
"Oh, wir sind immer noch in dieser Phase", sagte James, der sich bisschen enttäuscht anhörte, "ich mag die anderen Fanfiktions lieber – die in denen wir zusammen leben und so, du weißt schon."
"Hey, wenigstens hat die Verfasserin einige Dinge über uns richtig hingekriegt", entgegnete Lily.
"Warum macht Krone denn immer weiter?", fragte Ariana Sirius.
"Die Potters sind bekannt für--
"MÄNNERSCHWANGERSCHAFTEN!", riefen alle außer James einstimmig.
"Das steht da nich", sagte James geringschätzig und nahm Sirius das Buch weg.
ihre Vorliebe für Rothaarige" antwortete Sirius achselzuckend.
"Das ist wahr", sagte James.
Seine Mom hatte auch rote Haare."
"Jetzt hört sich das aber an, wie ein verkorkster Ödipuskomplex."
"Sind Ödipuskomplexe nicht immer verkorkst?", fragte Remus.
"Um es richtig zu stellen: Du erinnerst mich nicht an meine Mum", sagte James, er runzelte die Stirn und schaute das Buch an, "verdammt, sie hat 'Mom' geschrieben. Meine Mum ist keine 'Mom'. Sie ist eine Mum."
"Sie ist sehr hübsch", murmelte Ariana.
"Ja, nun, sie ist auch eine echte Zicke,
Lilys Mund klappte auf. "Wie bitte?"
"Ich lese es nur vor", sagte James, "niemals würde ich dem hier zustimmen!"
"Ich denke nicht wirklich, dass du eine Zicke bist, Lily", sagte Sirius und tätschelte ihr Knie, "manchmal bisschen kalt, das ja, aber jetzt, da ich weißt, dass du die Mutter meines Patenkindes bistist alles in Ordnung."
weil sie Krone so behandelt." Sirius schüttelte den Kopf. Für den Rest des Weges redeten sie über die Zuteilungszeremonie, bis Sirius plötzlich stoppte und sich an Ariana wandte.
"'Was tust du hier?'" fragte er verwirrt, "'du bist eine Mary Sue! Geh weg! Lass uns in Ruhe und hör auf, Lily zu hassen! ", sagte Remus mit dramatischer Stimme, "und so verwandelte sich die Mary Sue, die als das erkannt wurde, was sie wirklich war, in Asche und verschwand mit Lilys Zickigkeit, James' Muskeln und Severus' Shampoo."
"Vielleicht solltest du auch Fanfiktion schreiben", sagte Peter, "du hast echtes Talent dafür."
"Ari, du solltest nicht hier sein", sagte er zu ihr.
"Ich habe bereits einen Spitznamen für sie? Bitte. Wenn überhaupt wäre es etwas Originelleres."
"Ja, aber würdest du deine Kreativität an ihr verschwenden wollen?", fragte Peter.
"Du musst zu den Kerkern gehen."
Ariana riss die Augen auf. "W-was? Warum sollte ich dorthin?"
"Wegen einer Foltersitzung, die die ganze Nacht andauert und während der du dazu gezwungen wirst, James zuzuhören, wie er unter der Dusche singt und Remus' Jammerei über wie verantwortungslos und dumm du doch seist, zuzuhören!", sagte Sirius, "und wo alles so riecht wie Würmchens Socken!"
"Das wird es ihr zeigen, da bin ich mir sicher", sagte James, "wie furchterregend du doch bist, Tatze."
"Weil dort der Gemeinschaftsraum der Slytherins ist! Komm schon, ich begleite dich", bot er ihr an.
"Warum würde ich so etwas tun?"
"Weil du weißt, wo es ist?", fragte Lily, "wart mal – weißt du, wo es ist?"
Sirius klopfte auf die Karte. "Es ist sogar hier dargestellt. Ja, ich weiß, wo es ist, Babe. Aber trotzdem. Falls Ariana auch nur bisschen schlau wäre, würde sie mit einem Vertrauensschüler aus Slytherin gehen."
"Das wäre echt nett von dir", flüsterte sie schüchtern.
Also gingen sie zu den Kerkern, wo Sirius einem Platz in der Wand ein Password sagte, woraufhin sie aufging um Ariana reinzulassen.
"Wunderbare Erklärungen", sagte Peter, "ich kann wirklich die Atmosphäre fühlen. Es ist so aufregend."
"Werde ich dich morgen sehen?", fragte sie.
"Ich kann's kaum erwarten", murmelte er.
"Was? Nein! Fanfiktionschreiber, hört auf damit. Ich – murmele – nicht! Es ist echt das unsiriushafteste, das ihr mir jemals zuschreiben könntet!"
"Und in diesem Zusammenhang macht es dich bisschen unheimlich", sagte Lily, "du hörst dich an wie ein gruseliger Vergewaltiger, der, während er dies sagt, bereits plant, in dein Zimmer einzubrechen und dir beim Schlafen zuzusehen, während sie dich kaum kennt"
"Gute Nacht, Ari."
Er drückte ihre Hand einmal fest und drehte sich um, um wegzugehen. Ariana starrte ihm, verzaubert von seiner Schönheit, nach,
"Warum redet jeder über Tatzes Schönheit?", fragte James, "sieht er wirklich so gut aus?"
"Ja", sagten Lily und Peter gleichzeitig.
"Oooh."
bis sie ihn nicht mehr sehen konnte. Dann betrat sie den Gemeinschaftsraum der Slytherins.
Sie war sich nicht sicher, was sie erwartet hatte,
"Eine mittelalterliche Folterszene?", fragte Sirius, "das habe ich erwartet, bevor ich dorthin ging."
vielleicht einen Platz, wo Leute miteinander lachten und Marshmallows am Feuer aßen, genauso wie die Rumtreiber ihr erzählt hatten, dass die Gryffindors es taten.
"Wir essen Marshmallows am Feuer?", fragte Lily.
"Sieht so aus."
Stattdessen betrat sie eine Art unterirdische Höhle, wo jeder mit gedämpften Stimmen redete. Jeder starrte sie an, als sie eintrat.
"Die denken bestimmt: 'Mein Gott, wie gierig die doch nach Aufmerksamkeit ist'", sagte Lily, "oh James, da ist eine Fünftklässlerin im zweiten Stockwerk. Sollten wir sie nach diesem Kapitel holen gehen?"
"Lass und zu Ende lesen und dann werden wir sehen", antwortete James.
Sie konnte bereits hören, wir ihr Name von jedem geflüstert und gemurmelt wurde.
Mit gesenktem Kopf und hoffend, dass ihr Haar ihr Gesicht von den starrenden Augen verbergen würde, eilte sie rasch in ihr Schlafsaal.
A/N: Das nächste Kapitel: Die Vorstellung ihrer Mitbewohnerinnen. Ihr werden niemals raten, wer im Geheimen ein Slytherin ist
"Will ich das wirklich wissen?", fragte Peter, "es ist vermutlichvermutlichDumbledores Tochter oder so."
"Ich glaube nicht, dass er eine Tochter hat, Pete", sagte Remus.
"Was auch immer. Evans, sollen wir?", fragte James und sprang vom Bett. Lily folgte seinem Beispiel und nach einem letzten Blick auf die Karte gingen sie, um ihre Pflicht zu erfüllen.
"Was planst du für Weihnachten?", fragte James, während er wartete, dass sie zum Portraitloch ging, bevor er ihr folgte, "fährst du nach Hause?"
"Nur die erste Woche", antwortete sie, "meine Eltern wollen mich für die Weihnachtsfeier zu Hause haben, aber davon mal abgesehen? Ich werde die Ruhe und den Frieden in Hogwarts dazu benutzen, um mehr zu lernen. Was machst du?"
"Wir bleiben alle hier", sagte er, "Tradition der Rumtreiber. Meine Eltern kommen aber für ein paar Tage nach Hogsmeade."
"So viel zu Ruhe und Frieden in Hogwarts."
"Och, komm schon, wir werden ruhig sein, falls du es so möchtest", sagte er, "komm bitte in der zweiten Woche."
"Werde ich vermutlich. So sehr ihr Rumtreiber auch nerven könntich glaube, ich habe euch lieb gewonnen." Sie lächelte, aber dann schaute sie auf und lachte rau auf. "James, schau."
Er folgte ihrem Blick und wurde rot, als er den Mistelzweig sah, unter dem sie standen. "Oh", sagte er, "ich wusste nicht – niemand hat das gesehen – ich meine, wir könnten immer noch"
"James?"
"Ja?"
"Klappe."
Sie legte ihre Hände auf seine Schulter, stellte sich auf die Zehenspitzen und James rasch auf die Lippen. "Es ist eine gute Weihnachtstradition", sagte sie, "jetzt komm, ich will diese Hufflepuff erwischen, bevor sie weg ist.

Ratgeber für RumtreiberWhere stories live. Discover now