54. Eine Geschichte über Peter

5K 225 359
                                    

„Okay, ich glaube, ich habe das Unmögliche gefunden", sagte Lily nach ein paar Sekunden der Stille. „Es ist eine Geschichte über Peter und - Überraschung - sie steht unter der Kategorie Romanze. Vielleicht werden wir ja eine spannende Geschichte darüber lesen, wie Peter ein junges Mädchen rettet, das in dem Moment, als es seinen Mut und sein süßes Lächeln bemerkt, sich in ihn verliebt."

„Vielleicht ist er schwul", sagte Sirius, legte seine Hände hinter seinen Kopf und lehnte sich zurück in eine Position, die ihm geeigneter für eine abfällige Bemerkung schien. „Und verliebt in Dumbledore."

„Ich glaube, ich bevorzuge Lilys Version." Peter wusste nicht, ob er diese Geschichte lesen sollte. Bis jetzt wurde er allenfalls als sein Schwächling dargestellt. Ein Teil von ihm hoffte aber immer noch, dass er irgendwo da draußen einen Fan hatte, aber mit jeder Geschichte, die sie lasen, wurde diese Hoffnung immer kleiner, bis sie sogar kleiner wurde als Sirius' Bescheidenheit.

„Es gibt nur einen Weg, um es herauszufinden, oder?", fragte James.

„Genau. Wurmschwanz - du kannst lesen - meine Stimme tut noch immer weh, weil Fanfiktion!Ich James anschreien musste." Lily reichte Peter den Ratgeber, woraufhin dieser mit dem Lesen loslegte.

Ich bin niemals im Scheinwerferlicht.

„Vielleicht sollten wir nicht weiterlesen", schlug Peter vor. „Ich möchte nicht schon wieder der Loser sein."

„Dann solltest du vielleicht aufhören, im echten Leben ein Loser zu sein. Du kannst dich kaum über diesen Aspekt deiner Darstellung beschweren", sagte Sirius. „Sei nicht so ein Mädchen, Kumpel."

„Tatze", warnte James.

„Was denn?" Sirius hob die Brauen. "Lily schreit mich nicht mehr an, möchtest du jetzt etwa damit anfangen? Ich weise nur auf die Dinge hin, die eh schon offensichtlich sind. Das ist alles."

Ich bin nicht besonders attraktiv oder intelligent oder cool.

„Nun, das bedeutet nicht viel - du hängst ja auch mit mir ab", sagte Sirius. „Es ist mehr als natürlich, dass ich dich in den Schatten stelle. Krone und Moony haben dasselbe Problem."

Wenn ich neben meinen Freunden stehe, sehe ich vermutlich ein Kopf kürzer und sehr viel weniger interessant aus.

„Das stimmt nicht", meinte James. „Erinnerst du dich, als du herausgefunden hast, dass du allergisch auf Erdbeeren reagierst, als dein Kopf die Farbe einer Tomate angenommen hatte und dir so komische grüne Dinger aus den Ohren wuchsen? Damals warst du interessant."

„Danke, Krone."

„Oh, Peter, du bist in der Geschichte einfach nur bescheiden", sagte Lily. „Und das ist eine Tugend, egal was Sirius sagt."

Manche von euch fragen sich bestimmt, warum ich immer noch mit Leuten abhänge, die mich nur durch ihre Gegenwart das Gefühl geben, ihnen unterlegen zu sein.

„Ähm, weil wir toll sind?", fragte Sirius. „Ist das nicht Grund genug, mit uns zusammen zu sein?"

„Ich dachte eher an etwas wie „Sirius kann die nervigste Person aller Zeiten sein, falls er dich nicht mag" - das ist ein ziemlich guter Grund dafür, mit dir befreundet zu bleiben", entgegnete Remus. „Besonders, wenn man sich einen Schlafsaal teilen must. Dein Freund zu sein ist da sicherer."

Sirius und James tauschten Blicke aus.

„Moony, sagst du ernsthaft, dass es sicher ist, in Sirius' Gegenwart zu sein?", fragte James. „All die Nahtoterfahrungen sind gute Grunde dafür, sich von ihm fernzuhalten."

Ratgeber für RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt