Kapitel 3

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Es gab wirklich nur eine Möglichkeit um es herauszufinden:
Ich musste im Grab nachsehen. Natürlich war das eine komplett bescheuerte Idee, aber wie konnte ich Lion sonst beweisen, dass ich ihn gesehen habe?
Ich fing an in der Wohnung auf und ab zu laufen und bemerkte erst jetzt, dass der komische Geruch von vorhin immer noch da war. Schnüffelnd 
probierte ich den Geruch zu folgen. Laut der Stärke des Geruchs war der Geruch im Schlafzimmer am stärksten. Verwirrt machte ich die Tür auf und trat ein.

Eindeutig. Hier war der Geruch am stärksten. Nach meinen Geruch zu Urteil ist es ein starker Männer Geruch. Das komische war, dass der Geruch mir so bekannt vorkam. Ich ging an meinen Schminktisch und meiner Kommode entlang, konnte aber nichts sehen, was diesen Geruch (ich nehme an es ist ein Parfüm) ausgelöst haben könnte. Stirnrunzelnd ging ich weiter zu einer kleinen Kommode neben meinem Bett, wo ich die wichtigsten Unterlagen aufbewahrte.
Dort war das Parfüm am stärksten. Als ich mich bückte um die kleine befestigte Schublade aufzumachen, klingelte plötzlich das Telefon.

Seufzend rappelte ich mich hoch und joggte aus meinem Zimmer. Ich drückte das Telefon an mein Ohr und meldete mich mit einen Hallo?
-Hey-, hörte ich die Stimme meines Freundes an der anderen Leitung.
Was wollte er denn jetzt noch so spät?
-Ist irgendwas passiert?-, sprach ich in den Hörer und ging in die vollgestellte Küche.
-Nein. Alles gut. Ich wollte nur fragen ob mit dir alles okay ist-.
-Na klar-, sagte ich lachend und wenig skeptisch zu gleich, -Was soll denn sein?
-Ich meine ja nur wegen vorhin-, sagte er ein wenig bedrückt.
-Ne ne. Alles gut-, sagte ich und zog dabei eine Augenbraue hoch.
-Vielleicht sollten wir doch mal zum... naja, also zum Psychologen fahren. Nur um sicher zu gehen!!-, fügte er den letzten Teil noch hektisch hinzu. Schnell wuchs in mir die Wut und ich schrie uns Telefon.
-Mir geht's gut verdammt!-.
Ich wollte nicht zugeben dass ich mir selbst nicht sicher war, ob ich wirklich okay bin. Und das ich heute Abend zum Friedhof fahren wollte, um mein Gewissen zu beruhigen, dass ich nicht verrückt sei, wollte ich natürlich auch nicht zugeben.
-War nur 'ne Frage-, sagte er kleinlaut und es wurde still. Auf einmal bekam ich Mitleid mit ihm und riss mich zusammen.
-Wenn du willst.... dann...ähh-, setze ich an, kriegte es aber nicht hin die Worte über die Lippen zu kriegen. -dann gehen wir.... hin-, sagte ich schweren Herzens und seufzte.
Ich hörte wie sich auf der anderen Leitung etwas regte und Lion ins Telefon sprach.
-Danke Hayden. Es ist wirklich vernünftig morgen zu Herrn Doktor Hein zu gehen. Gut, dann hole ich dich um elf Uhr ab. Danach können wir ja noch etwas essen gehen. Okay, bis dann!-.
Dann lag er auf. Und er hatte mich zwischendurch kein einziges Mal zu Wort kommen lassen.
HALLO?!
Wie unverschämt war das denn?!
Dann kann er sich das nächste mal gleich sparen bei mir anzurufen und gleich mit den Auto vor meiner Haustür parken, und mich mit Schlafanzug und Zahnbürste im Mund nach draußen zu tragen und (falls ich mich wehren würde, was NATÜRLICH VERSTÄNDLICH IST) mich in den Kofferraum zu stopfen!

Wütend stapfte ich in den Flur um das Telefon wieder zurück zu bringen. Reflexartig schaute ich auf die Uhr und erschrak. Es war schon halb elf!
Ich war mir nicht mehr sicher ob ich wirklich zum Friedhof fahren sollte. Aber wenn ich Lion beweisen wollte, dass ich nicht verrückt sei, oder nicht zum Psychologen wieder wollte, musste ich handeln. Ich atmete tief durch und ging in die Abstellkammer. Dort holte ich einen Sparten. Der Plan war total verrückt. Ich müsste die ganze Erde aufgraben und noch den Sarg rausholen. Außer dass das hier alles total ungeplant war, hatte ich natürlich auch total Angst. Angst davor, alleine und ohne Gewissen auf ein Friedhof zu gehen und dort ein Grab auszubuddeln.
Auserdem müsste ich den Sarg natürlich noch öffnen und (hoffentlich) eine Leiche sehen! Nicht nur eine Leiche. Sondern Mark. Kalt, leblos und erstarrt. Ich weiß nicht ob ich das ertragen würde, meinen Ex-Freund zu sehen. Aber ich musste es machen. Mit einen leichten zittern nahm ich die Jacke vom Boden, meinen Schlüssel vom Schuhschrank und zog meine Schuhe an. Dann nahm ich mein Handy und machte die Wohnungstür auf...

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Hallo zusammen, 💓

hier ist wieder ein neues Kapitel.
Ich würde mich freuen wenn ihr einen Like (Vote) oder einen Kommentar dalassen würdet. 😊💕
Sonst noch einen schönen Abend! 🌇

Nineteen- Wenn eine Zahl zum Leben erweckt Where stories live. Discover now