Kapitel 21

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Erik Durm

"Seit wann bist du so fertig mit deinen Nerven?" Lachend sah mich Marco an, während ich ihm lieber eins überbraten würde, als über diesen hirnlosen Witz zu lachen. Ich fand das gerade alles andere als lustig. Doch leider war Woody nun einmal so, dass er alles ins Lächerliche ziehen musste.

"Seitdem du in Elena verliebt bist", sagte ich zu ihm und verschränkte meine Arme, während Marco alles dem Gesicht fiel.

"Ich dachte seitdem Tag, an dem du erkannt hast, dass du dich in Josephine verliebt hast." Mit einem gewinnerischen Grinsen sah er zu mir, während ich mir über die Augen wischte. natürlich hatte Marco irgendwie recht, doch ich wollte und konnte es nicht zu geben, dazu war ich mir einfach immer noch zu unsicher.

"Wann wollte Leroy kommen?" Fragend sah ich Woody an, der nur mit den Schultern zuckte. Wusste er eigentlich überhaupt was? Ich bin doch der Verpeilte in der Runde.

"Jetzt", war das einzige Wort, dass Marco über die Lippen kam, als es an der Tür klingelte. Kopfschüttelnd sah ich ihm hinterher, bevor ich mich auf die Couch setzte und für einen Moment die Augen schloss.

"Tust du jetzt so als ob du schlafen würdest? Aber ich glaube kaum, dass Josi das gefallen würde, wenn du bei eurem Date einschläfst." Ich atmete einmal tief durch. Reg dich nicht darüber auf. Es wird sowieso nichts bringen.

"Marco. Halt einfach deine Klappe." Ich hatte einfach keine Lust mehr auf seine dummen Sprüche, die konnte er sich heute sonst wo hin schmieren.

"Oh, habe ich jetzt einen wunden Punkt getroffen?" Fragend und zugleich herausfordernd sah mich Marco an. Hatte er keine anderen Hobbies oder warum musste er immer diese dummen Sprüche werfen?

"Pass auf, dass ich nicht gleich einen wunden Punkt bei dir treffe", antwortete ich ihm und verzog meine Augen zu schlitzen.

"Leute es reicht." Geschockt sehen wir zu Leroy. Von ihm war man es eigentlich überhaupt nicht gewohnt, dass er laut wurde und uns zusammen faltete. "Könnt ihr nicht einmal die Klappe halten und den jeweils anderen in Ruhe lassen? Es bringt doch niemanden etwas."

Ich verschränkte meine Arme, während sowohl Leroy als auch Marco zu mir sahen.

"Habe ich irgendetwas im Gesicht?" Wieso hatte ich mich nur mit diesen Idioten verabredet, bevor ich zu meinem Date mit josi gehen würde? Wie dumm war ich eigentlich?

"Nein." Wow, dass war ja eine tolle Antwort. Nächstes Mal befrage ich mein Handy vielleicht redet das mehr mit mir, als die beiden Pappnasen.

"Und warum seht ihr mich so komisch an?" Langsam machen die Jungs mir Angst, vor allem Marco.

"Wir haben nur überlegt, ob du wirklich in den Sachen zu deinem ersten Date mit Josi gehen möchtest", antwortete mir Leroy, während ich noch nicht ganz weiß worauf die beiden hinaus wollen. Was haben sie gegen meine Sachen auszusetzen? So schlimm sehe ich nun wirklich nicht aus oder etwa doch?

"Ich stand schon nur mit Unterhose vor Josi." Schulterzuckend sah ich zu den beiden.

"Bitte keine weiteren Details." Wollen die beiden mich eigentlich verarschen? Die dachten doch jetzt nicht wirklich, dass wir... Okay, sie dachten es, sonst würden sie mich nicht so ansehen.

"Jedenfalls werde ich mich auf keinen Fall umziehen", sagte ich und sah beide herausfordernd an. Sie konnten mich ja schlecht dazu zwingen.

"Soll dein Date mit Josephine nicht perfekt werden?" Können die beiden bitte meine Wohnung verlassen? ich möchte gerne alleine sein.

"Könnt ihr euch bitte ein anderes Hobby suchen, als mich die ganze Zeit zu nerven?" Vermutlich war es dumm diese Worte aussprechen, dennoch fühlte es sich in diesem Moment richtig an. Im Grunde könnte es den beiden egal sein, wie ich dort auftauche, aber so wie ich Josi kannte, könnte ich in irgendeinen Schlabberlook auftauchen.

"Josi wird dir niemals verzeihen, wenn du euer erstes Date versaust. Du gehst mit Hemd und Jeans dahin, haben wir uns da klipp und klar verstanden?" Fragend sah mich Marco an, während ich ihn verwirrt ansehe. Wieso redet er eigentlich mit mir wie ein Kleinkind? Ich bin nicht 5 sondern 25.

"Du benimmst dich aber wie ein bockiges Kleinkind." Nicht einmal meine Gedanken waren geheim. Was soll das nur werden?

Der ruhige Patron in unserer Runde, Leroy, versuchte sich so wenig wie möglich in die Datesache einzumischen, doch man sah ihm deutlich an, dass wir beide ihm dezent auf die Nerven gingen. Ich konnte es sehr gut nachvollziehen. Marco war einfach zum Nerven geboren und diese Fähigkeit nutzte er heute voll aus.

*

"Wann trefft ihr euch?" Fragend sah mich Leroy an, der vermutlich erleichtert war, dass wir endlich fertig mit dem herum gezanke waren.

"In einer Viertel Stunde. Ehrlich gesagt bin ich ziemlich aufgeregt, obwohl ich das eigentlich gar nicht müsste. Ich kenne Josi nun seit 20 Jahren. Wir haben sogar zusammen im Sandkasten gespielt." Nervös knetete ich meine Hände, während die beiden mich belustigt mustern.

"Da hättest du dich nicht in sie verlieben dürfen, Eriklein." Ich verdrehe nur die Augen, bevor ich einen Schluck aus meinem Glas nehme.

"Bekomme du das erstmal mit Elena hin, dann können wir weiter reden." Doch anders als erwartet, verschwand das Lächeln nicht aus Marcos Gesicht. Hatte ich irgendetwas verpasst?

"Erik, du musst los. Josi wartet schon sehnsüchtig auf dich." langsam erhebe ich mich von meinem Stuhl, bevor ich nach meiner Jacke griff und diese mir überzog.

"Wünscht mir Glück, Jungs." Denn dieses hatte ich nötig. Ich kannte mich, daher wusste ich das ich ein Experte darin war Dinge zu vermasseln.

"Viel Glück." Hörte ich die beiden noch rufen, bevor die Tür ins Schloss fiel. Ich atmete nochmals tief durch, während ich mich auf den Weg zu unseren Treffpunkt machte.

Irgendwie hatte ich Angst. Angst, dass irgendetwas schief gehen würde. Doch was sollte passieren?

Während ich auf den Weg in den Park war, dachte ich jedes Mal das Gelächter von Marco zuhören, doch vielleicht bildete ich mir das auch alles ein. Den Jungs fiel es doch nicht ein uns zu verfolgen, um zu beobachten, dass alles perfekt ablaufen würde. Nein, so schlau waren sie auch nun wieder nicht.

Nur wenige Sekunden, nachdem ich an unserem Treffpunkt ankam, erblickte ich Josephine. Sie war wunderschön. Ich wusste gar nicht, was ich sagen geschweige denn was ich denken sollte. Alles um mich herum verschwamm, sodass ich nur für Josephine Augen hatte. Sie wurde zum Mittelpunkt meiner Welt.

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