15 ~ Flashback

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Flashback

Ich saß auf der Couch neben Mum. Sie laß in einer Zeitschrift über Mode und ich sah meine Lieblingsserie. Die Tür öffnete sich und Dad kam zurück von der Arbeit.

"Hey Dad!" schrie ich fröhlich. Damals hatte ich gedacht sie lieben mich trotzdem und das sie so wie sie waren garnicht sein wollten. Ich sah gespannt meiner Lieblingsserie zu als mein Dad sich in seinen Sessel fallen ließ.

"Lucille ist gestorben. Herzinfarkt" sagte Dad. Ich sah weiter auf den Fernsehr und tat nichts. Mein Herz fing an in 1000 teile zu zerspringen. Oma. Meine Oma hatte einen Herzinfarkt?

"Wann ist die Beerdigung?" fragte Mum desinteressiert. Oma ist gestorben und es ist ihnen egal?

"In einer Stunde. Bethany geh hoch und mach dich fertig" sagte mein Dad kalt. Wie in Trance stand ich auf und lief die Treppe hoch in mein Zimmer.

Ich zog mir ein schwarzes Kleid an dass ich von Oma bekommen hatte. Sie sagte immer dass ich darin wunderschön aussah.

Ich ging wieder die Treppe runter und Mum und Dad standen schon ungeduldig an der Tür. Wir setzten uns ins Auto und fuhren zum Friedhof.

Dort angekommen sollten wir noch ein Grab für sie aussuchen. Mum und Dad war es egal. Sie meinten so wie es die Leute dort am besten fanden. Das war der Zeitpunkt an dem ich meine Stimme wiederfand.

"Nein!" schluchzte ich laut. Meine Tränen fingen an zu laufen. Die Leute schauten mich verwirrt an. Ich sah mich auf dem Friedhof um und blieb an einer riesigen Eiche hängen. Ich hob meinen Zeigefinger und zeigte direkt auf die Eiche.

"Können s-sie sie d-dort begraben?" fragte ich und schaute Dad flehend an. "Tun sie das was sie sagt" sagte er kalt zu dem Typ und der machte sich nickend an die Arbeit.

Ich weinte nun die ganze Zeit. Ich sollte schon in der Kapelle warten bis die Trauerfeier stattfand und der Priester anfing zu reden. So saß ich alleine in der ersten reihe und wartete. Ich weinte und niemand kam um mich zu trösten. Aber ich war es schon gewohnt. Die einzigste Person die mich immer tröstete war Oma. Und nun liegt sie vor mir im Sarg.

Der Priester stellte sich vor den Altar und fing an zu reden.

"Wir sind heute hier, um abschied an-" "Halt!" rief ich schluchzend und unterbrach ihn. Ich sah mich um und ich war die einzige die hier saß.

"Die anderen sind doch noch garnicht da!" sagte ich weinend und sah wieder zu dem Priester. Er kam zu mir und setzte sich neben mich.

"Ach süße, es wird keiner mehr kommen" sagte er mitfühlend. Ich schüttelte den Kopf. "Meine Eltern stehen noch draußen" sagte ich.

Er schüttelte den Kopf. "Dein Vater sagte mir, ihm wäre ein Notfall dazwischen gekommen und ich solle sie einfach mit dir beerdigen" sagte der Priester.

Und genau in diesem Moment hörte mein Herz auf zu bluten. Es hörte auf und fror in Sekundenschnelle ein. Es war kalt. Wie als würde sich eine mauer aus Eis darum aufbauen. Genau das war in dem Moment indem ich endlich begriff.

"Dann beerdigen wir sie jetzt" sagte ich und lief raus zu ihrem Grab. Ich setzte mich an die Eiche und lehnte mich daran an. Heute sind für mich genau 3 Personen gestorben. Meine Oma und meine Eltern. Genau das war der Tag, andem ich anfing sie Erzeuger zu nennen. Das war der Tag an dem ich begriff, das ich niemals glücklich werden würde.

Meine einzige bezugsperon starb, und meine Eltern wurden sozusagen mit ihr begraben. Sie hatten es nichtmal nötig zu bleiben bis sie in die Erde gelassen wurde. Sie ließen den Sarg in die Erde, und schaufelten danach stück für stuck das Loch wieder zu. Der Priester verabschiedete sich von mir, sowie auch der Typ der das Loch zugeschaufelt hatte, und so saß ich alleine hier unter der großen Eiche, neben dem Grab meiner Oma.

Keiner war gekommen um sich von ihr zu verabschieden. Hatte es keiner mitbekommen? Oder wollten sie einfach nur nicht kommen? Ich war die einzige hier und das kränkte mich schon.

Wieso wollte keiner sich von ihr verabschieden. Meine Tränen brachen wieder aus. Ich lehnte meinen Kopf auf meine Knie und legte meine Arme darum. Ich ließ alles raus. Ich hatte keinen mehr mit dem ich reden konnte. Ich hatte das gefühl ich weinte soviel, wie 10 Personen. Ich weinte so viele tränen, wie sie verdient hätte. Sie hat es verdient das man um sie trauert. Und genau das tat ich.

Flashback Ende

The Broken Girl with the Broken HeartWhere stories live. Discover now