5O ~ Kuss

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Nach 4 Folgen purer langeweile, da ich sowas nicht so gruselig finde, hatte ich Hunger. Cookie Dough. Schadet ja nicht. Also wieder runter in die Küche, wo ich mir ein Cookie Dough und einen Esslöffel holte. Gerade, als ich wieder die Treppe hochlaufen wollte, klingelte es an der Tür.

Genervt drehte ich mich um und öffnete also die Tür. Und Dean stand davor. "Was machst du eigentlich die ganze Zeit? Mich stalken?" Fragte ich genervt und stopfte mir dann einen Löffel Eis in den Mund. Ich bekam keine Antwort, stattdessen quetschte er sich einfach an mir vorbei in die Wohnung.

Ich unterdrückte mir ein paar beleidigungen und folgte ihm stumm ins Wohnzimmer. Wieso immer ich? Er saß wieder auf dem selben Platz wie heute morgen. Ich setzte mich neben ihn. Und sah ihn stumm an. Er soll anfangen zu reden. Er ist ja schließlich hergekommen.
Und dann stopfte ich mir noch einen Löffel Eis in den Mund.

"Ich habe den Brief meiner Schwester gelsen" murmelte er "Ich wollte versuchen dich zu verstehen".

"Du kannst mich aber nicht mit deiner Schwester vergleichen" sagte ich ruhig. "Ich weiß! Aber wie soll ich dich denn verstehen wenn du mir nicht hilfst?" Fragte er verzweifelt.

"Was stand drin?" wich ich seiner frage aus. Er drückte mir stumm den Brief in die Hand. "Ließ selbst. Nochmal kann ich das nicht" sagte er am Ende gebrochen. Stumm nickte ich und faltete ihn vorsichtig auseinander.

Hey Dean.

Es tut mir leid...

Ok ernsthaft? Nicht wirklich. Es tut mir eigentlich nicht leid, das ich mir mein Leben genommen habe. Es war mein Leben und ich wollte es beenden. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich war zu schwach um diesen ganzen druck stand zu halten. Aber du wirst das Packen! Ich glaube an dich Dean! Trauer bitte nicht um mich. Sei froh, das ich endlich frei bin, bitte.
Ich habe diese ganzen Leute in der Schule nichtmehr ausgehalten. Du wirst dir wahrscheinlich vorwerfen, mich nicht beschützt zu haben, aber lass das! Ich wollte nicht beschützt werden. Ich habe mich jeden Tag mit beleidigungen rumgeschlagen. Jeden Tag. Mason hat mir auch nicht gerade seine aufmerksamkeit gegeben, und als ich rausfand, das er mich nur als sein persönliches Spielzeug benutzte, konnte ich einfach nicht mehr. Dieses gefühl, verraten zu werden, machte mich wahnsinnig. Als es dann richtig an die öffentlichleit kam, nannten mich alle nurnoch 'Ally das Toy' oder 'Toyey'. Ziemlich einfallsreich... Ich will einfach nicht leben. Deswegen habe ich beschlossen zu Oma zu gehen. Ich werde zu ihr gehen, und von dort werde ich mit ihr dich beschützen.

Ich bitte dich Dean, kämpfe. Kämpfe weiter für mich, für dich, für uns.

Ich liebe dich Bruder,
Alison.

Mir lief eine Träne über die Wange. Sie wurde benutzt und letztendlich runtergemacht, und hat sich darauf das Leben genommen. Und ich könnte Wetten dass diese Saftsäcke, die ihr das angetan haben, sich nichtmal schuldig fühlen. Denn in ihren Augen haben sie ja garnichts getan, oder es war einfach nur Spaß.

Ich sah zu Dean, der den Boden anstarrte. In solchen Situationen fehlen mir immer die Worte. Ich meine, was sagt man schon? '

Mein Beileid' bringt diesen Personen nähmlich null. Oder 'alles wird wieder gut' ist genauso scheiße. Also tat ich das, was mir als erstes einfiel und ich am besten fand. Ich umarmte ihn einfach. Jeder braucht mal eine Umarmung.

Er war zuerst wahrscheinlich überrascht, aber erwiderte relativ schnell. Wir umarmten uns lange. Fragt mich nicht wie lange. Aber lange genug. Und ich muss zugeben, es tat mir auch irgendwie gut.

"Danke" flüsterte er leise in mein Ohr und löste sich wieder. "Wofür?" fragte ich unverständlich. "Das du da bist" sagte er und lächelte leicht. Ich erwiederte sein lächeln.

The Broken Girl with the Broken HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt