prólogo

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Der Herbst hatte seit einigen Wochen schon angefangen, jedoch schien er heute freundlich gesinnt zu sein, denn die Sonne zeigte sich zwischen den Wolken und schien warm auf die Erde hinab.
Wildes Stimmengewirr war zu hören, während auf dem Schulhof Leute verschiedenen Alters umherliefen. Fast in jeder Hand befand sich ein Koffer oder eine Tasche, denn die Sommerferien hatten soeben geendet.
Unter all diesen Leuten befand sich ein junger Ire mit blond gefärbten Haaren. Er hatte sein Gepäck bereits in sein bescheidenes Lehrer-Apartment gebracht und wartete nun auf seinen Kollegen und Freund Mr Liam Payne. Dieser gesellte sich schon bald zu ihm und die beiden begrüßten sich mit einem Handschlag.
„Hast du schon gehört?", wollte der Braunhaarige vom Blonden wissen, „Wir haben dieses Jahr neue Kollegen!"
Der andere nickte begeistert.
„Ja!", meinte er. „Einen Mr Louis Tomlinson und einen Mr Harry Styles."
Er reckte den Hals, um über die Menge hinweg sehen zu können, aber es war quasi unmöglich, zwischen all den Schülern, ihren Freunden und ihren Verwandten die gesuchten, neuen Kollegen zu entdecken.
Diese Aufgabe wurde ihnen jedoch abgenommen, da sich zwei braunhaarige, junge Männer in ihre Richtung bewegten. Einer von ihnen hatte verstrubbelte Haare und blaue Augen, während dem anderen einige seiner Locken vor die grünen Augen fielen.
„Hallo", grüßte der mit den verwuschelten Haaren. „Wir suchen die Zimmer der Lehrer. Könnten Sie uns den Weg zeigen?"
„Klar", grinste der Braunäugige, „Und Sie sind?"
Verlegen wurden seine Wangen ein wenig rot.
„Verzeihung", murmelte er, „Louis Tomlinson mein Name."
Der zweite neue Kollege mischte sich nun auch in das Gespräch mit ein.
„Ich bin Harry Styles", erklärte dieser und streckte eine Hand aus.
„Liam Payne", stellte sich jener mit den braunen Augen vor, ehe er die Hand ergriff.
„Niall Horan", sagte nun auch der Blonde.
Um nicht unhöflich zu wirken, ergriff er einen der Koffer seiner neuen Kollegen, was sein Freund Liam ihm gleichtat. Die beiden neuen folgten ihnen ein wenig langsamer.
Als sich Mr Horan noch einmal umwandte, erkannte er, dass sich eine Lücke unter all den Leuten gebildet hatte, denn zwei Mädchen rannten gerade in diesem Moment aufeinander zu.
Er erkannte sie sofort, denn schließlich gehörten sie zu seiner eigenen Klasse. Zudem gab es kaum einen Lehrer auf dem Internat, der das Duo nicht kannte. Und er wusste nicht genau, ob er sich bei dem Anblick der beiden Mädchen freuen oder lieber doch weinen sollte.

Das letzte Treffen der beiden Freundinnen war nach ihren Geschmäcken schon viel zu lange her gewesen. Kurz bevor sie aufeinander trafen, bremsten sie jedoch völlig abrupt ab, streckten ihre Fäuste aus und gaben sich eine Brofist.
„Nia, alte Socke!", lachte die eine, ein Mädchen mit hellbraunen Haaren und Sommersprossen, deren Augen ebenfalls einen hellen Braunton, welcher jedoch ein wenig ins Gelbliche ging, hatten.
„Greta!", rief auch die andere freudig aus. „Du hast dich gar nicht verändert, seit wir uns zum letzten Mal gesehen haben!"
Die Braunhaarige grinste.
„Wenn man nicht wüsste, dass es gestern gewesen war, hätte das ja fast cool geklungen."
Ein Junge neben ihnen, der braune, halblange, gelockte Haare in eben Gretas Farbe hatte, schlug sich die Hand vor's Gesicht.
„Ich kenne diese Personen nicht", meinte er mit gespielt verzweifelter Stimme.
„Ach Nat!", lachte die mit der gleichen Haarfarbe, „Irgendeine schlechtere Hälfte muss jeder Mensch haben! In meinem Fall bist das halt eben du!"
Er seufzte einfach nur.
„In deinen Träumen, Gretchen."
Die Zwillinge wurden in ihrem Gespräch unterbrochen, da Nia ihre beste Freundin an der Schulter antippte.
„Ich will ja jetzt nichts sagen, aber wo hast du deine Koffer?"
Die Angesprochene schmunzelte.
„Dad hatte sich vorgenommen, mehr Sport zu machen. Und ich habe ihm lediglich erklärt, dass er das auch tut, wenn er meine Koffer zu meinem Zimmer trägt. Und ganz nebenbei, wir teilen uns wieder mal eins."
„Nicht mal die Lehrer trauen sich, uns zu trennen", kicherte Nia.
Zustimmend nickte die andere.
„Und wir haben neue Stundenpläne", fuhr Greta fort. „Mr Horan ist immer noch unser Klassenlehrer. Außerdem haben wir zwei neue Lehrer."
„Na hoffentlich nicht wieder so eine Trulla wie die Miss Geburt!", knurrte das Mädchen, das graue Haare und ebenso graue Augen hatte.
„Missgeburt meinst du", gab Greta zurück und brach in Lachen aus.
Ihre Freundin stimmte in dieses mit ein, auch wenn sie den Witz bis zu dem heutigen Tage noch nicht wirklich verstanden hatte, und legte ihr einen Arm um die Schultern.
„Greta, du weißt, dass wir die Lehrer dieses Jahr wieder nerven müssen?"
„Klar!", antwortete diese. „Sie werden verzweifeln!"
Die beiden Mädchen hatten sich über die Jahre hinweg auf dem Internat einen besonderen Ruf erkämpft. Durch vermehrten Quatsch und freche Erwiderungen kannte sie in der Schule mittlerweile fast jeder. Es kümmerte sie auch nicht, dass sie das ein oder andere Mal zum Nachsitzen gezwungen worden waren, so waren die beiden einfach. Sie ließen sich auch durch zusätzliche Stunden nicht aufhalten.
„Aber wir sollten bei Mr Horan aufpassen", murmelte Nia noch. „Letztes Jahr haben wir ihn fast zum Weinen gebracht!"
„Ja", murmelte Greta kleinlaut. „Er hat mir irgendwie voll leid getan!"
Das grauhaarige Mädchen nickte nur.
Dann jedoch hellte sich ihre Miene wieder auf.
„Ich will es zwar nicht sagen, aber irgendwie habe ich das schon vermisst. Das Internat, die Lehrer, Klassenkameraden, das alles ..."
„Stimmt", pflichtete die andere ihr bei. „Es fühlt sich gut an, wieder zurück zu sein!"
Kurzerhand nahm sie auch einen Koffer ihrer Freundin in die Hand und schleppte diesen in das Gebäude hinein.
„Guck mal wie sozial ich bin!", triumphierte sie dann. „Ich helfe dir sogar, deine Koffer zu tragen!"
„Ja, richtig sozial!", stimmte Nia zu. „Und jetzt trag mein Gepäck, na hopp!"
Grummelnd ergriff sie erneut die Tasche und hievte sie dann die Treppe hoch.
„Du bist blöd", murrte sie.
„Ich weiß", gab Nia zurück, „aber ich bin cool!"
„In deinen Träumen vielleicht ...", lachte ihre Freundin zurück.
Zusammen schritten die beiden die Treppe empor, während sie sich weiter unterhielten.
Ihnen war klar: Dieses Schuljahr würde wieder einmal der volle Erfolg an lustigen, aber auch peinlichen Momenten werden.

They Don't Know About Us || l.t. ; h.s. ✓Where stories live. Discover now