.: zehn - daydream (백일몽) :.

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Heute war der Tag des Abschlussballs und ich war aufgeregt. So aufgeregt, dass meine Hände zitterten. Trozdem schaffte ich es die kleinen Knöpfte meines weißes Hemdes zu knöpfen.
Nach einem tiefen Atemzug, ging ich endlich die Treppen runter. Dabei zählte ich jede Stufe.
Sechs Stufen später konnte ich Mark sehen. Dieser war angezogen in einer schwarzen Hose, einem schwarzen Hemd und dazu den auserwählten Anzug. Doch das Attraktivste an seinem Anblick war bei Weitem sein charmantes Lächeln.
Nach den nächsten sieben Stufen, konnte ich ihn endlich Küssen.

"Du bringst mich noch um", lachte Mark dann und nahm meine kalte Hand in seine warme, "mit deinem Aussehen."

"Ich will dich nicht umbringen, Marky.", antwortete ich leise, "Ich will dich zum Leben erwecken."

Mein Gegenüber summte: "Mich oder meinen nicht-so-kleinen Freund?"

"Du Ekel!", lachte ich drauf los und entriss ihm meine Hand. Das Zittern war verflogen.

Gelassen verließen wir das Haus und stiegen in den gelben Wagen.

"Bereit für den Abend, Kleiner?", wollte Mark wissen, startete vorher noch den Motor.

"Bereit, wann du es bist.", erwiderte ich grinsend.

Somit fuhren wir zu Chelsea, um sie und Bandit abzuholen.

"Es ist unfassbar, dass wir nicht mehr an die Schule gebunden sind.", kam es von mir.

Die Brillenschlange, welche heute Mal zur Abwechslung Kontaktlinsen trug, platzierte seine Hand auf meinen Oberschenkel, ohne den Blick von der Straße zu nehmen: "Ein neues Kapitel in unserem Leben wird beginnen, Baby Boy."

"Solange du an meiner Seite bist, habe ich keine Angst davor.", murmelte ich und öffnete das Handschuhfach.
Nachdem ich dann auch das Fenster runter fuhr, zündete ich mir eine Zigarette an.

"Hast du eigentlich vor Jemals damit aufzuhören?", Mark schaute mittlerweile in meine Richtung, da wir an einer roten Ampel hielten.

Ich zuckte die Schultern und blies den Rauch aus meinen Nasenlöchern: "Ist eine viel entspanntere Alternative, als Alles zählen zu müssen, damit ich keine Panikattacke bekomme."

Daraufhin wurde es still, bis wir schlussendlich vor dem richtigen Haus parkten.
Ich schnipste den Stummel in einen Busch, nachdem ich ihn am Auto ausgedrückt hatte, und Mark hupte zwei Mal, damit die Damen informiert waren.

Nicht all zu lange später traten die Beiden auch schon aus dem Gebäude.
Ich gab ein lautes Pfeifen von mir, brachte dabei das Paar zum Lachen. Sie sahen fantastisch aus.

Bandit hielt ihrer festen Freundin die Tür auf und diese stieg kichernd ein: "Hey, Omi's Couch und Jack."

"Guten Abend, Prinzessin!", sprach ich amüsiert.

Mark schnaubte: "Deine Oma hat halt gewaltige Ahnung von Fashion."

Bandit stieg nun etwas tolpatschig ein und zischte danach: "Heilige Scheiße, diese Schuhe sind von Satan höchstpersönlich gemacht worden!"

Ich lachte, während Mark los fuhr.

"Tja, würdest du auf mich hören, hättest du jetzt auch Sneaker an.", meinte Chelsea selbstgefällig.

"Du bist die Einzige, die so langweilig ist und Sneaker zu ihrem Abschlussball anzieht!", aus dem Rückspiegel konnte ich erkennen, wie Bandit die Zunge herausstreckte.

"Ladies, bitte streitet euch nicht vor dem Kind.", seufzte der Fahrer und deutete auf meine Wenigkeit.

"Bitte?!", rief ich empört und verschrenkte meine Arme, "Ich bin ein großer Junge!"

Jeder lachte einfach über mich, woraufhin ich meine Augen rollte, das Radio anmachte und mit meiner Raucherlunge in voller Lautstärke zu den Liedern sang.
Also verbrachten wir den Rest der Fahrt damit, viel zu schräg zu singen.

In der passenden Location angekommen, stiegen wir Alle zusammen zur gleichen Zeit, aus dem Fahrzeug.

"Bereit euer Tanzbein zu schwingen?", mit diesen albernen Worten ging Bandit voraus, natürlich nicht ohne Chelsea an der Hand zu haben.

Ehe wir uns versahen, befanden wir vier uns in der befüllten und geschmückten Halle auf der Tanzfläche.
Es war lustig zu den geleichen Popsongs zu tanzen, zu welchen wir vor wenigen Minuten im Auto gesungen haben. Ich hatte gewaltigen Spaß.

Doch man durfte nicht vergessen, dass es ein Ball war und wie zu erwarten fing ein langsames Lied an zu spielen. In sekundenschnelle fanden sich Paare, die sich romantisch miteinander bewegten.
Es war seltsam, denn Mark und ich waren noch kein Paar.
Als ich schließlich aus der Menge verschwinden wollte, griff Jemand nach meinem Arm und zog mich zu sich.

"Was hattest du vor, Kleiner?", Mark platzierte meine Hände auf seine Schultern, "Mich alleine lassen?"

"Marky, dir ist bewusst das Alle uns kennen und denken wir seien zwei Heteros, die noch nie in ihrem Leben einen Schwanz im Mund hatten.", stotterte ich nervös, während er seine Hände sanft auf meine Hüften legte.

"Mir ist vollkommen egal, was diese Idioten denken. Ich stehe auf Schwänze in meinem Mund, die Welt hat größere Probleme als das.", gab der Koreaner stolz zu. Unsere Körper tanzten zum Takt hin und her.

Ich zog ihn näher zu mir: "Du hättest mich wenigstens vorwarnen können, Arschloch! Ich war nicht auf ein offizielles Coming-Out vorbereitet."

"Es war eine spontane Entscheidung.", lächelte Mark schief, "Ich glaube, ich habe eine Schwäche für Männer in Anzügen."

"Fick dich.", schnaubte ich und blickte um uns herum.
Den Meisten schien es wirklich egal zu sein, was wir taten, sie waren jeweils in ihrer eigenen kleinen Welt. Doch bei einem bestimmten Paar, schienen wir gerade alles auf den Kopf gestellt zu haben. Drei Mal dürft ihr raten welches.

"Na gut, ich ergänze; Gereizte, kleine Männer in Anzügen sind mein neuer Fetisch.", seine Hände drückten fest zu.

"Ich bin nicht klein!", brummte meine Wenigkeit mit roten Wangen.
Jedoch konnte ich meine Augen nicht von Chelsea und Bandit losreißen. Chelsea schien überglücklich zu sein, während Bandit gerade ihre ganze Existenz hinterfragte. Wie zur Hölle die Beiden es schafften, dabei noch zu tanzen, war ein pures Wunder.

Mark folgte meinem Blick und lachte danach: "Denkst du Bandit braucht eine Kippe?"

Kichernd lies ich meinen Kopf auf seine Schulter fallen: "Ich denke, die Arme braucht fünf Kippen gleichzeitig."

Sein Geruch füllte meine Nase, was mich auf Anhieb glücklich machte.

"Jack, wie hast du es ausgehalten?", flüsterte er mir mit seiner tiefen Stimme in das Ohr. Troz der Musik verstand ich ihn, wie immer.

Verwirrt hob ich wieder meinen Kopf: "Was genau meinst du? Meine Familie?"

"Nein, ich meine mein Verhalten in der Vergangenheit.", seine braunen Augen hielten so viele Emotionen, als sie in meine Blauen sahen. Und dort war auch schon die Antwort.

Meine Hände fanden sein Gesicht, "Wenn ich in deine Augen sehe, weis ich ganz genau, dass es okay ist zu kämpfen. Für mich, für dich, für uns."

ocean eyes || boyxboyWhere stories live. Discover now