Kapitel 1

3.5K 86 8
                                    


Ich kam als Fremde in diese Stadt. Ohne Freunde, nur mit meinen Eltern. Ich war ein Geist, nicht existent... bis ich ihn traf. Er war anders. Ich weiß, das klingt sehr nach Klischee... aber es ist wahr. Er war der Schlüssel zu allem, was schon ziemlich lustig ist, wenn man bedenkt, dass alles damit begann, dass er mich entführte und als Geisel gefangen hielt.

Aber gehen wir mal zurück. Zum Anfang, besser gesagt.
Ich erzähle euch die Geschichte, die mein Leben auf ewig veränderte.

°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•

Der Regen prasselte gegen das angelehnte Fenster in meinem Zimmer, durch welches der wundervolle Geruch von frischer, nasser Luft herein kroch.

Ich legte den Kopf in den Nacken und sog diesen Geruch in mich auf.

'Nur eine kleine Pause', dachte ich.

Seufzend griff ich mir den nächsten Karton und schüttete den Inhalt auf mein Himmelbett, welches unter dem ganzen Müll kaum noch zu sehen war.

Umzüge waren scheiße, genau wie diese Stadt, die wie alle anderen Städte zuvor aussah.
Und alle hatten wir wieder verlassen, grade dann, wenn ich Anschluss fand.

Deshalb würde ich in Beacon Hills gar nicht erst damit anfangen.

Unten polterte meine Mutter mit dem Geschirr. Sie war der Meinung, dass wir alles ausgepackt haben sollten wenn morgen die Schule begann.
So ein Schrott.

Aber eigentlich hatte ich nicht so viel zu tun. Ich besaß weder Bilder noch viele Klamotten und schon gar keine Deko. Diesen Luxus konnte man sich nicht leisten, wenn man ständig von einem Ort in den nächsten zog...

"Valerie? Weißt du wo der Karton mit den Wintersachen ist?", rief mein Vater die Treppen hoch, bis in mein Zimmer wo ich dann genervt die Augen verdrehte.

"Woher soll ich das wissen? Wir bleiben doch eh nicht bis zum Winter hier" 

Unten hörte ich meinen Vater schnaufen und kurz darauf knarrte die erste Treppenstufe.

Das war das einzige, an das ich mich gewöhnt hatte.
Das die erste Treppenstufe knarrte. Nur die erste. 

Nach nicht mal 10 Sekunden stand mein Vater im Türrahmen und sah mich mitleidig an.

"Hey Spätzchen", sagte er, als ich seinen Blick nicht erwiderte.

Er kam auf mich zu und setzte sich auf mein Bett, zwängte sich sozusagen durch den Müll, um das Bett zu finden.

"Ich weiß das es schwer für dich ist, aber überleg doch mal was für ein schönes Leben wir haben werden, wenn ich erst den Job in New York habe!"

Das war seine übliche Masche. Erst Hoffnung machen und dann umziehen. So war es immer und so wird es auch immer bleiben.

Ich nickte, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Ich wollte ihm beim Lügen nicht in die Augen sehen.

"Ok. Dann pack mal weiter aus, mh?"

Damit stand er auf und verließ mein Zimmer. Ich sah den Müllhaufen an, dann die restlichen drei Kartons.

Schlussendlich fischte ich meinen Zeichenblock und den blauen Bleistift aus meiner Umhängetasche und setzte mich auf den kühlen Holzboden.

Ich stellte mir ein besseres Leben vor, eines, in dem ich nicht ständig meine Freunde verlassen musste.
Bei diesem Gedanken kamen mir immer die besten Zeichenideen...

°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•°•

Halli Hallu😊

Ich hatte mal Lust auf eine Void Stiles Story und hier ist sie😉

Könnt mir gerne eure Meinung schreiben😁

Void loveWhere stories live. Discover now