Kapitel 5

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Ein kühler Windstoß weckte mich. Ich stöhnte auf, da mein Kopf höllisch schmerzte. Ich schlug die Augen auf und blinzelte ein paar Mal, bis ich mich an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Ich wollte mir an den Kopf fassen oder wenigstens mein Nachttischlicht anschalten, doch ich konnte mich nicht bewegen. Meine Arme und Beine waren an einen Stuhl gebunden, was ich erst jetzt realisierte.

Ein Wimmern entwich mir, als ich jämmerlich versuchte mich zu befreien... Doch ich machte alles nur noch schlimmer, sodass sich die dicken Seile noch tiefer in meine Haut schnitten und ich merkte, wie langsam ein Tropfen dickflüssigem Blut meine Hand hinunter lief.

Für einen Moment war alles komplett still und genau das brachte mich schließlich zum ausrasten.

Ich schrie und zerrte an den Fesseln, egal wie sehr es auch weh tat. Ich kippelte hin und her, meine Kopfschmerzen stiegen ins unermessliche und ich merkte, wie der Stuhl langsam aber sicher nach hinten kippte.

"Oh Gott, bitte nicht", weinte ich und kniff meine, von Tränen befüllten, Augen zusammen, darauf wartend den kalten Boden zu spüren.

Doch es kam nichts. Ich kippte nicht länger. Jemand hielt mich fest.

"Du willst dir doch nicht noch mehr weh tun, oder Valerie?", flüsterte eine fremde Stimme in mein Ohr und lachte als ich heftig zusammenzuckte.

Ein grelles Licht über mir wurde angeschaltet, was meine Augen noch mehr zum tränen brachte.

Ruckartig wurde der Stuhl auf seine vorherige Position zurück geschleudert und kurz darauf umkreisten mich Schritte, wanderten in der Dunkelheit, außerhalb des Lichtkegels, damit ich meinen Entführer auch ja nicht sah.

"Wer bist du? Woher weißt du meinen Namen? Wie bin ich hier her gekommen?"

Ein raues Lachen drang aus dem Schatten an mein Ohr.

"So viele Fragen, für so ein süßes, kleines Mädchen"

Ich verzog das Gesicht. War das wirklich der beste Zeitpunkt, um sich über mich witzig zu machen?!

"Du darfst uns genau eine Frage stellen... wir sind heute gut gelaunt. Aber überlege sie dir gut, du hast nur eine"

Schweiß tropfte von meiner Stirn, obwohl mir eiskalt war. Mir schwirrten eine Million Fragen im Kopf und ich sollte mich für EINE entscheiden?

"Ok... Ok, ok", stotterte ich und versuchte in der Dunkelheit eine Silhouette aus zu machen.

"Wie lautet deine Frage?"

Ich atmete tief ein, schluckte die Panik runter.

"Wer bist du?"

Die Schritte stoppten. Ich konnte ihn atmen hören...

Und dann kam etwas aus dem Schatten, immer näher, bis er schließlich vor mir stand und sich an dem Stuhl festhielt, an den ich gefesselt war, sodass unsere Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren.

"Dein schlimmster Alptraum", hauchte mir der schwarzhaarige Junge ins Gesicht, wobei seine bernsteinfarbenen Augen von meinen blauen, zu meinen Lippen und zurück glitten.

"Stiles", flüsterte ich.

"Nicht ganz", grinste der Junge und ging ein paar Schritte zurück. "Die verbesserte Version davon"

Void loveWhere stories live. Discover now