Kapitel 7

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"Und was bist du dann? Auch übernatürlich oder einfach nur verrückt?", fragte ich den schwarzhaarigen und bekam ein leichtes Lachen als Antwort.

"Ich bin ein Nogitsune. Ein mächtiger, dunkler Fuchsgeist, der sich von Chaos, Angst und Schmerz ernährt"

Seine Augen funkelten und er biss sich kurz auf die Unterlippe, als würde er sich weitere Details verkneifen.

"Sagen wir einfach... ich bin dein schlimmster Alptraum"

Bei seiner kratzigen und doch rauen Stimme schlug mein Herz ein wenig schneller als ohnehin schon und langsam befürchtete ich, er könne es hören. Er grinste mich schräg an.

"Aber genug von mir und dieser öden Stadt. Was ist mit dir Val? Hast du Familie, Haustiere... einen Freund?", raunte er und stellte sich nah an mich heran.

Wenn ich doch nur mein Bein bewegen könnte...

"Nein, nichts dergleichen", log ich.

Unter keinen Umständen würde ich zulassen das er meiner Familie etwas antat. Er sah mich an und zum ersten Mal konnte ich erstaunen in seinem Blick erkennen. Hatte er mir geglaubt?

"Wow", stieß er hervor und klatschte kurz. "Du bist der erste Mensch der es gewagt hat mich anzulügen"

Verdammt. Schweiß trat auf meine Stirn und Panik mischte sich in mein Blut, floss durch meinen Körper und versetzte alles in eine Schockstarre. Er trat noch näher und blickte mir tief in die Augen.

"Ich kann dein Herz hören, Val. Keine Angst, ich tue deinen Eltern nichts... wenn du dich benimmst und schön brav mitspielst", sein Lächeln wurde breiter als ich all meinen restlichen Mut zusammennahm und ihm vor die Füße spuckte.

"So mag ich meine Mädchen", lachte er und verschwand wieder im Schatten, ließ mich allein. Sekunden später hörte ich eine schwere Tür ins schloss fallen. Er war weg.

Ich lehnte mich nach hinten und legte den Kopf in den Nacken, mein ganzer Körper zitterte unkontrolliert und mein Atem ging stoßweise. Ein Schluchzen durchschnitt die Stille und ich konnte die Tränen nicht zurück halten.

Ich hatte Angst, war wütend, verwirrt. Ich musste hier weg, weg von Stiles und weg aus dieser Stadt.

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Ich schreckte hoch, als etwas warmes meine Wange berührte. Stiles funkelte mich belustigt aus seinen braunen Augen an und stand aus der Hocke auf.

Ich musste eingeschlafen sein...

"Guten Morgen", grinste der größere.

"Wie spät ist es" fragte ich und schaute in die schwarze Leere die uns umgab und in die Lampe über mir.

"3 Uhr Nachts", lachte der schwarzhaarige.

Ich hatte bereits jegliches Zeitgefühl verloren hier drin...

"Ich muss mal auf Klo", sagte ich kleinlaut und mied seinen überlegenen Blick.

Er verdrehte die Augen, murmelte etwas wie: "Immer diese Menschen", und schnitt dann meine Fesseln mit einem Messer durch, dass er in der Hosentasche aufbewahrte.

"Aber ich wollte eh mit dir spazieren gehen", grinste er, packte mich am Arm und zog mich mit sich.

Ich konnte kaum schritt halten, da ich, seit ich hier war, nichts gegessen oder getrunken hatte und somit kaum noch Energie in meinem Körper war.

"Wann hast du das letzte Mal was gegessen", fragte er ohne sich umzudrehen.

"Wo sind wir", fragte ich zurück.

"In einer Lagerhalle außerhalb der Stadt... Also?"

Ich zuckte die Schultern.

"Keine Ahnung, auf jeden Fall nichts mehr, seit du mich entführt hattest"

Er fluchte und lachte gleichzeitig.

"Das ist 2 Tage her, Val"

Ich stoppte, er ebenso. Wir hatten bisher 4 Korridore durchlaufen und waren nun vor einer langen Treppe, die zu den Bädern führte.

"2 Tage?"

Er nickte und zog mich weiter.

"Wieso interessiert es dich überhaupt ob ich esse oder auf Klo gehe...", fragte ich und betrachtete seinen Hinterkopf eigibig.

"Weil", er drehte sich ruckartig um, "mir ein toter Köder nichts bringt. Und jetzt komm"

Void loveHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin