Kapitel 6√

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5.September

Gelangweilt lag ich auf mein Bett und starrte die Wand an. Es war schon der nächste Tag, doch Emma und Arthur beschlossen, ohne mich zu fragen, dass ich heute nicht zur Schule soll. Als ich gestern nach Hause ankam und Emma meine Verletzung am Hinterkopf sah, fuhren wir sofort zum Arzt.

Ich log Emma an, als sie mich fragte, wie das passiert war. Sie sollte sich keine Sorgen um mich machen. Jetzt habe ich ein Verband um meinen Kopf, was ich echt unnötig finde. Die Verletzung tat nicht mal weh. Aber ich wollte Emma und Arthur nicht nerven, weswegen ich nichts sagte.

Jetzt wurde ich wie eine 5-Jährige behandelt, was mich tierisch aufregte, aber bisschen freute ich mich auch, da ich merkte, wie wichtig ich für Emma und Arthur war.

Plötzlich vibrierte mein Handy, weswegen meine Mundwinkel etwas nach oben wanderten. Ich wusste sofort, wer es war. Es war Cole. Gestern vorm Verabschieden, hatte er mir seine Nummer gegeben. Und da ich als Kontakte nur Emma und Arthur habe, mit denen ich selten schrieb, wusste ich es sofort.

*Chatverlauf*
Wie geht es dir?(Cole)
Ganz gut.(Veronika)
Was machst du so(Cole)
Im Bett liegen und mich langweilen, du? (Veronika)
Bin auf den Weg nach Hause(Cole)
Okay(Veronika)
Veronika? (Cole)
Ja? (Veronika)
Kann ich dich Roni nennen?
*Ende des Chatverlaufes*

Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Mom hatte mich früher immer so genannt. Ich wollte nie, dass jemand mich so nannte, da nur Mom mich so nennen durfte.Ich antwortete nicht mehr auf seine Frage, was mich zum Nachdenken brachte.

*Der nächste Tag* 6.September
Heute weckte mich nicht mein Wecker auf, sondern mein Albtraum. Der gleiche Albtraum von vorgestern. Ich dachte, ich würde keine Albträume mehr bekommen, da ich gestern keinen hatte.

Doch da hatte ich mich geirrt, wie jedesmal. Müde begann ich mich umzuziehen. Mein Verband hatte Arthur zum Glück gestern Abend abgemacht. Ich hatte keinen Hunger, weshalb ich nach den Umziehen meine Zähne putzte und nach unten ging.

Nach der Verabschiedung von Emma, lief ich gelassen zu Bushaltestelle, wie jeden Tag. Nach 20 Minuten Fahrt stieg ich aus. Was mich überraschte war, dass Cole an der Bushaltestelle stand und sehr wahrscheinlich auf jemanden wartete. Als sich unsere Blicke trafen, lief er zur mir und sagte:,,Guten Morgen." Ich wünschte ihn auch einen guten Morgen und ging weiter, bis ich merkte, dass Cole mit mir ging und stoppte. ,,Ich dachte, du wartest auf jemanden", sagte ich. Cole sagte mir, dass er auf mich gewartet hätte, was mich wunderte. Das machten doch nur Freunde. Waren wir denn Freunde?

Doch wenn ich jetzt fragen würde, würde es komisch klingen, weswegen ich es einfach ließ. Wir erreichten den Schulhof und setzten uns auf die Bank, die neben den Klettergerüst stand. Ich sah von weiten Jeremy und die anderen zwei Jungs, weshalb ich mich anspannte.

Cole merkte es und guckte in die gleiche Richtung, wo ich schaute und da sah er sie auch . Eigentlich hätte ich gedacht, dass Cole zu ihnen gehen würde, weil er mir auf den Weg noch erzählt hatte, dass sie alles geklärt hatten.

Doch zu meiner Überraschung ging er nicht zu ihnen.

The lost girl (ABGESCHLOSSEN)Where stories live. Discover now