6. Smile Rating

582 54 8
                                    

Jung Kook POV

Ich blickte in Jimins Gesicht. Was? Warum ist er nicht gegangen? Was sollte das? Hat er meine Bitte nicht verstanden? Hat er denn anstatt 'Geh bitte' so etwas wie 'bleib doch hier' verstanden? Das, was ich jedenfalls nicht verstehe ist er. Ich verstehe weder ihn noch seine Logik oder sein Vorhaben. Ich weiß gar nichts über ihn. Kann ja auch sein, dass er nicht mehr weiß wie Türen aufgehen und muss erst überlegen. Gut, das war albern. Doch er machte keine Anstalt zu gehen, oder auch nur etwas zu sagen. Er lehnte einfach an der Tür und sah mich an. Sein Blick war komisch. Er war weder glücklich noch traurig. Er sah vielleicht etwas genervt oder bedrückt aus. Er war überlegen, das zeigte er mit seinem Blick. Den Kopf etwas gehoben, auf mich herabsehend und die Arme verschränkt. Er sah so viel mächtiger und angsteinflößender aus. Doch langsam nervte mich diese Stille, denn man hörte nichts. Nur ich nahm meinen eigenen Atem wahr und seine Anwesenheit ohne Wörter lässt mich erfrieren. Also brach ich einfach das Schweigen, mit einem schlussfolgenden Satz. "Warum bist du nicht gegangen?" fragte ich ihn und sah ihm weiterhin fest in die Augen. Er stieß sich von der Tür ab und lief zwei oder drei Schritte auf mich zu.

"So, da du also wirklich keine Ruhe geben willst, herauszufinden warum ich wirklich bei dir bin, werde ich es dir eben verraten..." fing er an und sah mich an. Ich verengte leicht meine Augen. "Eigentlich meinte ich ja, dass sie gehen sollten, aber sie haben ja recht. Sprecht weiter!" bat ich und sah ihn an. Er holte etwas Luft und blickte in meine Augen, was mich kurz etwas erschaudern ließ. "Ich hatte einfach keinen Ort, wo ich hingehen konnte. Ich wollte weder dort, noch dort hin und fühlte mich einsam. Es gab keinen Platz für mich, wo ich nicht genervt oder aufgezogen werde, also dachte ich mir, dass ich vielleicht zu dir gehen könnte. Ich fühle mich bei dir irgendwie wohler. Aber gut, denn wenn du meinst, dass ich gehen solle, dann tu' ich das auch." beichtete er.

Ich weitete leicht meine Augen. Jimin... wollte zu mir gehen weil er sich einsam fühlte und denkt, dass er sich bei mich viel geborgener fühlt. Meine Backen glühten, das merkte ich jetzt schon, aber ok. Ich schwärmte noch weiter für ihn, als ich wahrnahm, wie er sich umdrehte und gehen wollte. Was soll ich tun? Ich will nicht, dass er geht, denn sonst fühlt er sich nirgendwo wohlt.

Also griff ich nach seiner Hand und drehte ihn wieder zu mir um. Er blickte mich etwas überrascht und verwirrt an. Ich schluckte und sah in seine Augen. "G-Geht nicht!" bat ich ihn, worauf er kurz seine Augenbrauen zusammenzog und seine Arme wieder verschränkte. "Warum jetzt so plötzlich?" fragte er mich, worauf ich etwas zu stottern begann. Ok, ich tat das eigentlich immer, wenn es um ihn geht. "W-Weil ich nicht w-w-will...d-das s-sie gehen...u-und...we-weil sie s-sich sonst n-nicht wohl f-fühlen" erklärte ich und blickte verlegen zu Boden. Oh Mann, jetzt war es nun wirklich raus. Ok, es klingt vielleicht einfach, aber für mich war es schwer das zu sagen. Er blickte mich an. Mit einer durchdringender Mimik. Er sah skeptisch aus, aber doch steckte ein Hauch von Erleichterung auch mit drin. Das fand ich toll.

Er sah mich kurz an, ehe er etwas seinen Kopf schief legte. "Du... hast da was." meinte er und zeigte in mein Gesicht. Ich zog meinen Kopf etwas zurück. "Wo?" fragte ich neugierig und blickte ihn an. Er tippte mit seinem Finger auf meine Wange. "Da..." hauchte er und fixierte sich auf das Etwas, was sich an meiner Backe befand. "W-Was? M-Mach das w-weg!!" meinte ich und blickte ihn an. Er starrte mich weiter an. "Warte..." meinte er und verkleinerte seine Augen und kam mit dem Kopf etwas näher. "Das... bewegt sich. Das ist... das ist ne Spinne!" meinte er, worauf ich zu kreischen begann. Wenn es etwas gab, was ich hasste, dann waren es Spinnen. Ich zappelte herum. "AAAH! Mach's weg! Mach's weg!! Jimiiiiiin~!" rief ich und zerrte an seinem T-Shirt. "Dann halt still!" meinte er und zog mich dabei am Arm zu sich, wobei ich meine Arme um ihn schlung, und schnipste die Spinne weg. Ich wurde rot und sah zu ihm hoch. Ich war ihm unglaublich nahe, man könnte meinen, wir würden uns umarmen. Ok, irgendwie taten wir das auch. Oder ich. Äh. Und ja, das ist für mich unglaublich nahe.

Everybody say D.I.EWhere stories live. Discover now