Kapitel 3 - Drachen Bezwingen

139 7 6
                                    

Die ersten Wochen des Kurses vergingen und Hicks tat sein bestes um die anderen zu beeindrucken. Er verpasste keine einzige Stunde ,auch wenn er oft so angestrengt und müde war , dass er am liebsten einfach zu hause oder bei seinem Vater geblieben wäre. Astrid und die anderen nahmen in zwar nie ganz ernst allerdings ärgerten sie ihn auch nicht und ließen ihn meistens bei ihren oft sehr brutalen Spielen mitspielen.

Drei Wochen waren seit Hicks erstem Tag vergangen , als Grobian die Kinder mit seiner lauten Stimme aus einem Spiel holte , bei dem einer versucht auf einen Baum zu klettern und der andere versucht ihn mit hilfe eines Schwertes daran zu hindern die Spitze zu erreichen. "Antreten ihr alle ", schrie er und Hicks und die anderen kamen zu ihm gelaufen . "In den letzten Wochen habe ich gesehen wie super ihr euch zu richtigen Wikingern entwickelt habt, und zwar viel schneller als die Kurse die ich vor euch unterrichtet habe ! Deshalb habe ich nun eine großartige Entscheidung getroffen, die euch alle sicher sehr freuen wird !" Er machte eine kurze Pause um die Spannung etwas zu steigern und sah jeden seiner Schüler kurz an. Dann fuhr er fort:"Ich habe mich dazu entschieden heute in den Wald zu gehen und dort sechs schreckliche Schrecken zu fangen! Ihr fragt euch jetzt sicherlich was das mit euch zu tun hat oder ? Es hat sogar sehr viel mit euch zu tuen , ihr werdet nämlich alle einen der Drachen bekommen und ihn bezwingen, ihr müsst ihn noch nicht töten sondern nur in einen Käfig einsperren ohne großartig verletzt zu werden! "
Jubel brach um Hicks herum aus , alle begannen durcheinander zu schreien und sich gegenseitig ihre besten ihre besten Drachentötungsgeschichten zu erzählen, nur er selber hatte das Gefühl in ein tiefes, dunkles Loch zu fallen.
Wie konnte das nur passieren ? Sein Vater hatte ihm doch gesagt er müsse nichts mit Drachen machen!
Was sollte er denn jetzt nur tun?
Er könnte nie im Leben einen echten Drachen in einen Käfig gesperrt bekommen und das auch noch ohne verletzt zu werden!
Klar, er könnte es seinem Vater erzählen, der könnte Grobian sicherlich überzeugen aber dann wären die anderen enttäuscht und wären sauer auf ihn , schließlich wäre es dann seine Schuld. Nein , das käme auf gar keinen Fall in Frage!

"Hey Hicks ! Komm wir gehen nach Hause! " , riss ihn sein Vater aus den Gedanken der auf einmal neben ihm stand um ihn abzuholen. "Ja ich komm' " , murmelte Hicks , anscheinend etwas zu abwesend.
"Was ist denn los mit dir Söhnchen ? Du wirkst so abwesend? " ,fragte sein Vater besorgt "ist irgendwas schlimmes passiert? Geht es dir nicht gut ? Haben dich die anderen Kinder geärgert? " , " Ne, ich bin nur ziemlich müde ", sagte Hicks leise und sein Vater nahm ihn auf den Arm , wie an fast jedem Abend nach dem Kurs , wenn Hicks einfach zu müde war um selber nach hause zu laufen. Hicks drückte sein Gesicht fest in denn Fellmantel seines Vaters und schloss die Augen, während sein Vater ihn langsam nach hause trug. Wie gerne hätte er ihm nur von Grobians Vorhaben erzählt! In der Hütte angekommen ging Hicks gleich ohne Abendessen zu essen nach oben in sein Bett.
Sein Vater folgte ihm und setzte sich auf die Bettkante.
"Hast du keinen Hunger? ", fragte Haudrauf.
Hicks zog sich die Decke über den Kopf und nuschelte irgendetwas unverständliches in sie hinein, allerdings konnte Haudrauf sich schon denken was er gesagt hatte. Er seufzte nahm sich ein Buch vom Nachttisch und begann Hicks vorzulesen, der inzwischen wieder unter der Decke raus gekommen war und, seinen Kopf auf Haudraufs Brust liegend, ihm zuhörte.

Als er eingeschlafen war stand er vorsichtig auf und machte sich auf den Weg nach unten. Eigentlich machte er sich keine allzugroßen Sorgen um seinen Sohn. Hicks war oft motzig und abwesend wenn er sehr müde war und wenn ihn etwas bedrückte, erzählte er es meistens auch wenn Haudrauf danach fragte. Dennoch war heute etwas anders gewesen, er hatte keine Ahnung was, aber etwas in ihm ließ ihn spüren, dass etwas mit Hicks nicht stimmte.
Etwas all zu schlimmes kann es ja in dem Leben eines sechsjährigen nicht sein, beruhigte er sich schließlich und ging auch schlafen.

Der nächste Morgen verlief anders als sonst. Hicks' Vater wurde nicht wie gewöhnlich, seit dem Anfang des Kurses, von seinem Sohn geweckt sondern von den Vögeln, die bereits fröhlich draußen herum zwitscherten. Er wunderte sich zwar darüber, stand dann aber auf um Frühstück zu machen.

Eine halbe Stunde verstrich und Hicks erschien nicht unten in der Küche.
Nervös schaute Haudrauf aus dem Fenster, langsam wurde es echt Zeit!
"Hicks aufstehen! Training fängt gleich an !", rief er die Treppe hinauf. Das half, an den wenigen Malen an denen Hicks nicht von selbst aufstand, immer.
Weitere 10 Minuten vergingen und nichts passierte.
Haudrauf hatte nun genug und stapfte langsam ernsthaft genervt die Treppe hinauf.
Hicks lag noch im Bett, den Kopf unter der Decke . "Was machst du denn noch im Bett? Das Training fängt bald an !"
Hicks' Kopf kam unter der Decke heraus. "Ich bin krank", sagte Hivks leise und versuchte seine Stimme möglichst schwach klingen zu lassen. Sein Plan war ganz einfach; heute einfach krank sein und keinen Drachen töten müssen und morgen dann wieder zum Training gehen wenn alle ihre Drachen schon bezwungen hatten.
Sein Vater legte die Hand auf Hicks' Stirn . "Bist du nicht! Du bist vollkommen gesund ! Jetzt los ! Aufstehen!"
"Nein ich habe Bauchschmerzen, ganz dolle , sogar schon seit gestern Abend. "
Haudrauf überlegte. Irgendwie ergab Hicks' Verhalten von gestern Abend so auch Sinn. Er war also echt krank.
"Na gut ! Dann kannst du wohl heute nicht zum Training gehen ."
Am liebsten wäre Hicks vor Freude aus dem Bett gesprungen flüsterte dann aber: "Schade! Ich wäre echt gerne hingegangen. "
"Ich weiß", meinte Haudrauf verständnisvoll "aber es ist das beste für dich."

Der Tag zog sich für Hicks ewig hin . Er langweilte sich zur Tode und war froh als es endlich Abend wurde.

Der nächste Morgen verlief für Hicks und Haudrauf wie gewohnt. Haudrauf brachte Hicks zur Wiese und erklärte Grobian was gestern los war bevor er sich von Hicks verabschiedete und ging.
"Na prima dann machen wir uns doch gleich mal auf den Weg zur Arena!", rief Grobian. "Wieso Arena?" , fragte Hicks.
"Schon vergessen? Du musst doch noch deinen Drachen bezwingen. Die anderen haben das ja schon gestern getan und du tust es nun heute. Leider ist uns gestern einer der Schrecklichen Schrecken entwischt. Deshalb bekommst du sogar einen etwas größeren Drachen! Die anderen werden dir dabei zu sehen und dich bewerten! Klingt doch super oder?"

Hicks wäre fast vor Schreck nach hinten umgekippt. Das hatte er nun wirklich nicht erwartet!

Das war nun das 3. Kapitel. Das 4. wird auch bald kommen! Wenn ihr wollt könnt ihr mir auch schreiben wie ihr es gerne fortgesetzt hättet. Ob Hicks den Drachen bezwingt oder nicht etc.
Es würde mich sehr freuen wenn ihr schreibt wie es euch gefallen hat.

Der Drachentötungs-Vorbereitungs-KursWhere stories live. Discover now