Kapitel 5 - Rotzbakke

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Die Sonne war gerade dabei aufzugehen als Hicks am nächsten Morgen die Augen aufschlug. Ein paar erste Sonnenstrahlen schienen bereits durch das Fenster über ihm.  Hicks zog sich die Decke über den Kopf , er hatte keine Lust auf so unverschämt gutes Wetter.  Es passte einfach nicht zu seiner Stimmung.
Er war müde,hatte sehr schlecht geschlafen und  allein schon dem Gedanken an den Unterricht lief ihm ein Schauer über den Rücken.
Er hörte die Schritte seines Vaters auf der Treppe. 
"Nein! Ich will dort nicht gehen! Die sind alle so gemein! Ich will hier bei dir bleiben! ", rief er Haudrauf durch die Decke entgegen.  "Du musst", antwortete er ruhig , zog Hicks am Kragen unter der Decke hinaus und begann mit ihm in Richtung Treppe zu laufen.
"Das ist nicht fair...", quitschte Hicks verzweifelt und empört zugleich während er versuchte sich an der Bettkante fest zu halten. 

Als Haudrauf unten angekommen war setzte er Hicks immer noch am Kragen auf seinen Stuhl und stellte eine Schüssel Haferbrei vor ihn.
"Los essen! Wir müssen gleich los!", grummelte er dabei.

"Nein, ich will nicht" , sagte Hicks trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Los!",fuhr Haudrauf ihn an.
Hicks begann langsam zu essen sein Vater schien heute sehr schlecht gelaunt zu sein.

Während Hicks sich schweigend einen Löffel Haferbrei nach dem anderen in den Mund schob , setzte sein Vater sich ihm gegenüber und erklärte ihm in einer leicht genervten Stimme was er jetzt vorhatte:" Also Sohn, ich muss jetzt direkt in die große Halle, das heißt ich kann dich heute nicht zum Unterricht bringen. Der findet heute allerdings  bei Grobian in der Schmiede statt. Dort kannst du doch alleine hinlaufen !?"

Hicks öffnete den Mund um etwas zu sagen als sein Vater ihm den Löffel aus der Hand nahm und ihm eine Ladung Haferbrei in den Mund steckte.

"Also bis heute Abend Söhnchen!", rief er noch im hinaus gehen während er Hicks noch kurz durch die Haare  strubbelte .

Hicks schluckte den Haferbrei unter ; das wurde ja immer besser. Er rutschte vom Stuhl und versuchte dann verzweifelt die Haferbreischale vom Tisch zu holen um sie auszuspülen . Nach 10 Minuten vergeblichen Bemühen gab er auf da er weder zurück auf seinen Stuhl noch auf den Tisch klettern konnte. Er nahm seine Sachen und machte sich auf zittrigen Beinen auf den Weg zur Schmiede. 
"Komisch wo sind die denn alle? " ,dachte er als er vor der Schmiede stand und weit und breit niemanden sah.
"Vielleicht sind sie schon drinnen ", sagte er zu sich selbst und
öffnete die Tür der Schmiede.

Was dann kam jagte ihm den Schrecken seines Lebens ein.  Auf einmal fiel ein riesiger Drache auf ihn hinunter (oder zumindest sah es aus wie einer). Hicks' Herz machte einen Sprung in seiner Brust . Er sprang zurück drehte sich um und wollte schon weglaufen als er auf einmal eine Stimme hinter sich sagen hörte:
" Ey Hicksibaby willst wohl zurück nach Hause und dein Holzschwert holen oder noch lieber bei Papi auf dem Schoß über den bösen, bösen Drachen rumheulen. "

Hicks drehte sich um .
Im Eingang der Schmiede standen Rotzbakke, Astrid, Fischbein und die Zwillinge. 

Was sollte er denn jetzt nur tun?

"Na los komm schon her! Schlag mich!  Oder hast du etwa Aaangst ? Soll Cousin Rotzbakke dir deinen Schnuller holen?  Soll er Klein-Hicks trösten?  "

Hicks hatte nicht einmal ansatzweise daran gedacht Rotzbakke zu schlagen.
Momentan war er dabei sich zwischen Weglaufen und auch irgendetwas Gemeines sagen zu entscheiden. 
Allerdings fiel ihm gerade nichts sonderlich Gemeines.

"Ich habe noch nie versucht jemanden zu schlagen", dachte sich Hicks ," wer weiß vielleicht bin ich ja sogar ganz gut darin !"

Er nahm all seinen Mut zusammen und ging auf Rotzbakke zu. Die anderen standen hinter ihm.

Der Drachentötungs-Vorbereitungs-KursWhere stories live. Discover now