Teil 17

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Ich warte keine zwei Minuten, als er auch schon in die Cafeteria kommt.
Man kann direkt sehen, dass er der Anführer seiner Clique ist.
Er steht mit seiner schwarzen locker sitzenden Jeans und dem weißen T-Shirt im Raum und nimmt ihn vollkommen ein, hinter ihm stehen zwei Jungs.
Der eine ist groß, aber nicht so groß wie Kyle und ähnelt Nick ein bisschen.
Der andere ist so groß wie Kyle und sieht ein Hauch Mexikanisch aus, mit seinem dunklen Teint.
Jetzt sieht Kyle auch mich und sein Lächeln verschwindet.
Er kommt auf mich zu und setzt sich mir gegenüber hin, seine Anhängsel bleiben hinter ihm stehen wie Amateur bodyguards.

„Ich habe gedacht ich hätte dir letzte Woche deutlich gemacht, wo mein Platz ist und wo deiner ist." sagt Kyle in einem ruhigen aber sehr angepisstem Ton.

„und ich habe gedacht, dass ich dir gestern deutlich gemacht habe, dass ich mir von jemanden wie dir nichts vorschreiben lasse." gebe ich genauso ruhig zurück.

„Außerdem habe ich mit dir noch etwas zu bereden, Kyle." füge ich noch hinzu und freue mich schon auf meine nächsten Worte.

„Aha und das wäre was, Prinzessin??" sagt Kyle und zieht eine Augenbraue hoch, als ob er nicht wüsste wovon ich spreche.
Was er wahrscheinlich wirklich nicht weiß.

„Ich wollte dir noch die Flechtfrisur die ich für deine kleine Schwester gemacht habe zeigen, wann passt es dir denn?"
Sein Lächeln verschwindet und er Lehnt sich zu mir.

„Ach Prinzessin, denkst du so machst du mich fertig? Wenn du möchtest kann ich auch ein bisschen erzählen zum Beispiel, dass ich dich nur im BH gesehen habe, einen ziemlich engen BH, oder wie du geflennt hast, wie ein Baby."

Ich bin sprachlos
Ich finde keine Worte für diese Unverschämtheit.
Vielleicht ist es meine Schuld.
Immerhin habe ich ihn provoziert, aber deswegen braucht er nicht damit kommen.

Jetzt kommen auch noch Mel und Nick.
Mel hat ein Tablet in der Hand und steht neben Nicks Doppelgänger.
Nick steht neben Mel und fängt an zu sprechen.

„Mike, was ist hier los und warum stehst du hier nur so behämmert rum." fragt er seinen Doppelgänger und ich gehe davon aus, dass dieser Junge sein Bruder ist.

„Ich mische mich nicht in Angelegenheiten von Kyle ein, das ist seine Sache." sagt dieser.

„Gut dann sollten sie das auch unter vier Augen klären." sagt nun Melody, gibt mir meinen geliebten Muffin und lächelt mir aufmunternd zu, bevor sie Nick und Mike mit sich zieht und auch der Mexikaner sich vom Tisch entfernt.

„Hör jetzt mal zu Mister. „Ich kann alles und mach alles." Wenn du noch ein einziges Mal so etwas abzieht kriegst du mich von der unangenehmen Seite zu sehen."

„Ohh jetzt bekomme ich aber Angst."

„Solltest du auch, ich kann ein einziger Albtraum sein."

„Oh ja, von deinem Geheule hatte ich die Nacht wirklich Albträume."

Der hat gesessen, richtig.
Ich glaube er hat mir meinen Schmerz angesehen, denn sein Lächeln wird noch etwas größer.
Doch in seinen Augen sehe ich sowas wie Widerwillen.

„Du arsch, ich habe keine Ahnung wie man so herzlos und verdammt nochmal so egoistisch sein kann."

„Wenn du willst kann ich es dir beibringen."

„Nein vielen Dank auch, das letzte was ich wollen würde ist noch mehr Zeit mit dir zu verbringen als nötig." sage ich in einem giftigen Ton zu ihm und breche mir ein Stück von dem Muffin ab und stecke es in meinen Mund.

„Ehrlich gesagt möchte ich mit einer Memme wie dir auch nicht als zu viel zu tun haben, andere könnten denken ich würde weich werden." sagt er und streut noch ein bisschen Salz in die Wunde.

„Du verschissener Dreckskerl weißt genau weswegen ich geweint habe und soweit ich mich daran erinnern kann warst du es der mich getröstet hat wie ein weichei und mir von seiner Mutter erzählt hat." sage ich.

„Ich habe dich nur getröstet, weil ich kein Bock hatte mit einem Häufchen Elend Auto zu fahren und das mit meiner Mutter habe ich nur gesagt, damit du aufhörst zu heulen und erwähne sie bloß nie wieder." sagt Kyle und hat die Frechheit ein Stück von meinem Muffin zu nehmen.

„Spinnst du ?? Hast du den bezahlt oder habe ich dir die Erlaubnis gegeben ein Stück zu essen?" frage ich aufgebracht.
Dass hat das Fass wirklich zum Überlaufen gebracht.
Ich stehe auf und nehme den Muffin.

„ Hör zu Kyle, wenn du noch einmal das abziehst was du gestern gemacht hast und damit meine ich nicht nur das lügen sondern irgendwelche Leute in mein Haus zu lassen, werde ich richtig ungemütlich. Wir hätten ganz entspannt neben einander her leben können, ohne uns in die Wege zu kommen, aber das willst du ja nicht. Das heißt, wenn du ein Problem hast, komm nicht zu mir und damit meine ich: falls du einen beschissenen Kampf hast und jemand wieder auf Sam aufpassen muss, weil du dich nicht um sie sorgst, werde ich diesen Part nicht übernehmen."

„Hör du jetzt mal zu Cassandra, ich sorge mich um meine Schwester und im Gegensatz zu dir versuche ich Geld zur Familie dazu zu steuern, außerdem brauche ich dich nicht, oder denkst du das, nur weil wir gestern zusammen unterwegs waren, ich dir jetzt hinterherlaufe und Dackel spiele?
Nein, das tue ich nicht und bitte hör dich auf wie ein kleines Kind aufzuführen." sagt Kyle noch bevor er mich mal wieder stehen lässt und geht.

Arschloch.

Ok vielleicht führe ich mich wie ein Kleinkind auf, aber ich habe einen Grund.
Ich setzte mich wieder hin und esse meinen Muffin auf.
Mel und Nick kommen in die Cafeteria und setzen sich neben mich.
"Und wie war es ?"fragt Mel und legt mir die Hand auf den Unterarm.

"Schrecklich." Sage ich nur und starre weiter die Tischplatte an.

"Ist dir aufgefallen das ihr beide eine schwarze Jeans und ein weißes Shirt anhabt?"sagt jetzt Nick und ich schaue ihn nur wütend an, weil es mir natürlich nicht aufgefallen ist.

Natürlich nicht, bis jetzt.
Jetzt wo er das erwähnt hat, würde ich am liebsten nach Hause gehen und mich umziehen.
Was würden meine Eltern mir in diesem Moment Raten?
Ich weiß es nicht.
Wir bleiben so sitzen und sagen nichts bis es zur nächsten Stunde klingelt.
Immerhin hatten wir den Tisch für eine ganze Pause.

Kyle, my best MistakeWhere stories live. Discover now