Teil 50

1.9K 70 26
                                    

Kurz bevor Drags Lippen meine berühren kann ich gerade noch so ausweichen.
Ich bin wie erstarrt, eine Umarmung hätte ich ja noch akzeptieren können, aber nicht, dass er versucht mich zu küssen.
Ich habe trotz allem das Prinzip, dass Kyle der für die nächste Zeit der einzige ist, den ich küssen werde, wobei sich mir im Moment die Frage stellt, ob es ihm bei mir genauso geht.
Drag guckt mich an, wie ein geprügelter Hund und fährt sich mit beiden Händen über das Gesicht.
„Cassandra, lass es uns doch einfach versuchen, glaube mir, vielleicht siehst du dann die Welt ganz anders und stellst Kyle nicht mehr auf ein Podest, das er gar nicht verdient." sagt er flehend und läuft wieder auf mich zu.

„Drag, ich glaube echt, du solltest jetzt gehen. Du bist verwirrt, wegen was auch immer, aber selbst wenn ich mich von dir küssen lassen würde, sähe die Welt für mich nicht anders aus, außer die Tatsache, dass ich mich schlecht Kyle gegenüber fühlen würde."

„Und das auch zurecht." sagt auf einmal eine Stimme, die von der Eingangstür kommt.

Scheisse.
War ja klar, dass er genau in diesem beschissenen Moment auftauchen muss.

Drag versteift sich und wirkt jetzt nicht mehr so selbstsicher wie gerade und ich drehe mich hektisch zu Kyle um.

„Kyle, was machst du hier?" frage ich und gehe auf ihn zu.

„Die bessere Frage ist, was machst du hier?" antwortet Kyle und geht mit selbstbewusster Haltung auf Drag zu.
Erst jetzt bemerke ich seine Tüten in den Händen.
Er war einkaufen.

„Ich..Ähhh...Ich wollte mich Cassandra reden, aber das Thema hat sich offensichtlich erledigt und ich denke, ich gehe dann auch mal." stottert Drag vor sich hin.

Jetzt stehen sich die beiden gegenüber und ich bin über Kyles Gelassenheit mehr als erstaunt.
Er geht ungerührt an Drag vorbei und stellt die Tüten auf den Tisch.

„Ja ich glaube auch, dass sich das Thema erledigt hat und ich kann dir versichern, dass du mit Cassy nie mehr darüber reden müssen wirst. Und wo wir gerade dabei sind, wirst du sie weder in der Schule belästigen noch hier bei ihr zuhause." Kyles Stimme wird bedrohlich und jetzt geht er wieder auf Drag zu, seine nun leeren Hände, sind zu Fäusten geballt.

Ich bin in diesem Moment furchtbar dankbar,
dass Kyle hier ist und mir Drag vom Leib hält, nie hätte ich gedacht, dass Drags Anwesenheit mir mal so unangenehm sein könnte.

Wie Kyle sich heute morgen verdampft hat, lasse ich im Moment aus den Augen, zu froh bin ich über seine jetzige Anwesenheit.

„Ja klar. Ich gehe dann jetzt auch. Bye Cassandra." sagt er und geht. Als er an mir vorbeigeht, sehe ich, wie wütend und verzweifelt er ist. Wahrscheinlich hätte er Kyle am liebsten die Stirn geboten, aber Drag ist nicht so einer, der auf Kämpfe aus ist und eine Diskussion zwischen den beiden, wäre sicherlich so ausgegangen.

Ich bleibe einfach wie angewurzelt stehen und sehe zu wie Drag rausgeht und die Tür hinter sich zufallen lässt. Jetzt drehe ich mich ganz langsam zu Kyle um, es ist als ob das gerade die Ruhe vor dem Sturm war und ich jetzt die volle Macht dieses Sturmes abkriegen werde.

Doch Kyle fängt an die Einkäufe wegzuräumen und gibt keinen Ton von sich. Das ist noch beunruhigender, als wenn er mich jetzt mit voller Macht anschreien würde, wofür es ja eigentlich keinen Grund gibt.
Ich meine ich habe ja nichts schlimmes gemacht, trotzdem fühle ich mich irgendwie schlecht. Also gehe ich zu Kyle, der gerade die Milch in den Kühlschrank räumt und schlinge meine Arme von hinten um hin.

" Drag ist nur ein Freund, zumindest war er das bis gerade eben." murmle ich in seinen Rücken, ohne überhaupt zu wissen, ob er mich hört.
Seufzend schließt Kyle die Kühlschranktür und nimmt dann meine Hände, um die von seinem Körper wegzuziehen.
Oh nein, jetzt kommt der Sturm auf den ich gewartet habe.
Ich bereite mich innerlich schon auf einen Streit vor, werde dann aber überrascht als er sich zu mir umdreht und dann seine Arme um mich schlingt und mich fest an sich presst.

Ich brauche 3 Sekunden, um das zu verarbeiten, aber dann schlinge ich auch meine Arme um ihn und wir stehen einfach nur so da.
Es fühlt sich so gut an, ihm so nahe zu sein, ohne Streit oder irgendwelche

Kyle, my best MistakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt