Bahn/ Erwartungen

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Anna POV

Wir saßen in der Bahn und sahen uns an. Wären hier nicht so viele Menschen, dann würde ich jetzt über sie herfallen. Ihr Blick glich dem meinen. Verlangen, Lust und Leidenschaft spiegelten sich darin. Es war mir immer noch nicht klar, wo wir nun hin wollten. „Wo fahren wir hin?" Sie zog die Augenbrauen ein Stück hoch, fing an zu grinsen und lehnte sich zu mir vor. „Zu mir" hauchte sie mir ins Ohr. Als sie sich wieder zurücklehnte funkelten ihre Augen gefährlich. Felicitas schlug ihre Beine übereinander und legte ihre Hände auf ihren Knien ab. Ich nickte ihr leicht zu und sah ihr weiterhin tief in ihre Augen. „Dein Handy klingelt" sagte sie breit grinsend. „Was?" verwirrt sah ich sie an. „Dein Handy." Felicitas deutete auf meine Tasche. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie Recht hatte. Mein Handy klingelte wirklich. Immer noch verwirrt nahm ich es aus meiner Tasche und ging ohne auf das Display zu sehen ran. „Hallo?" fragte ich. „Anna, mein Schatz. Endlich erreiche ich dich mal. Wo bist du?" „Mama?" fragte ich. „Wieso?..." „ich warte schon den ganzen Abend auf dich. Eigentlich hatte ich mir einen schönen Mutter- Tochter- Abend gewünscht." Ich sah zu Felicitas, die mich mit fragenden Blick ansah. „Wir hatten doch heute diese Schulaufführung. Genauso wie morgen. Deswegen bin ich noch nicht da." „Ja das habe ich auf der Einladung, die in der Küche liegt jetzt auch gelesen. Aber du bist gleich hier, oder?" „Ähm... j... ja...." Sagte ich verunsichert. „Gut, ich freue mich schon. Bis gleich." Schon hatte meine Mutter aufgelegt. Irritiert nahm ich mein Handy vom Ohr und sah es an, dann glitt mein Blick zu der Frau, die mir gegenüber saß. Kurz sah ich tiefe Enttäuschung in ihren Blick. Ich war geschockt, nicht nur das meine Mutter zuhause war, sondern was es nun für Felicitas und mich bedeutete. Noch konnte ich die Geschehnisse nicht so richtig begreifen, aber was ich wusste war, dass ich nun wohl oder übel nach Hause musste. Ob ich es wollte oder nicht war egal. Mit einmal packte mich jemand an der Hand und zog mich auf die Füße. Wie benommen nahm ich war, dass es Felicitas war, die mich auf die Tür der Bahn zu zog. „Was tust Du?" „Schhh..." Sie presste mich gegen die Trennwand zu den Sitzen. Diese Situation kannte ich schon. Vor einigen Wochen befanden wir uns schon mal in dieser Position. Obwohl es damals unfreiwillig war. Nun presste Felicitas ihre zarten Lippen auf meine und küsste mich stürmisch. Gedanken wie: ob uns jemand sehen könnte oder so, existieren nicht. Ich ließ mich von ihren Lippen verführen und erwiderte dem Kuss mein mindestens der gleichen Leidenschaft. Sie unterbrach unseren Kuss nach einigen Sekunden und führte ihre Lippen über meinen Kiffer zu meinem Ohr. Ihr heißer Atem brachte mich um meinen Verstand. Hätte Felicitas mich nicht gehalten, so wäre ich in diesem Moment zusammengesackt, da meine Knie weich wie Pudding waren. „Du musste gehen. Doch wir holen das nach! Ich habe die letzten Wochen schon gewartet. Jetzt kann ich auch noch ein paar Tage länger warten." Mit diesen Worten öffnete sie die Tür und gab mir einen leichten Stoß, der mich auf den Bahnsteig stolpern ließ. Es war die richtige Station, zum Glück. Überrascht sah ich sie an, während sie mir nochmals zu zwinkerte und sich die Türen mit ihrem Signalton schlossen. Noch einige Sekunden starrte ich der Bahn ach. War das gerade wirklich passiert? Bis jetzt hatte ich nichts wirklich wahrgenommen und auch in diesem Moment finden meine Beine wie von alleine an mich nach Hause zu tragen. Die frische, kühle Nachtluft, die mich draußen empfing sorgte dafür, dass mein Verstand so langsam etwas klarer wurde und ich anfangen konnte das gerade geschehene zu verarbeiten. Felicitas und ich... wir... wir waren drauf und dran gewesen Sex zu haben. In der Schule, in einem leeren Klassenzimmer... Mein Brustkorb fühlte sich mit einem Mal unglaublich schwer an. War das gerade wirklich passiert? Natürlich war es das! Ich konnte das breite Grinsen, welches sich auf meinen Lippen bildete nicht mehr unterdrücken, als die Erkenntnis sich wirklich in meinen Kopf festsetzte. Ein tiefes Glückgefühl machte sich in mir breit und doch konnte ich es gar nicht fassen. Es wäre wirklich passiert, wenn unser Hausmeister nicht gewesen wäre. Wieder einmal musste ich feststellen, dass mir der Weg vom Bahnhof nach Hause gut tat. Einfach laufen und seinen Gedanken nachhängen. Vor der Haustür ermahnte ich mich jedoch dazu das Ganze erstmal wieder nach hinten zu verdrängen. Schließlich war meine Mutter zuhause, was schon mal ein Wunder an sich war. So griff ich in meine Manteltasche um meinen Schlüssel rauszuziehen. Doch anstatt des Schlüssels fiel mir mit einem mal ein Zettel in meiner Manteltasche auf. Hier draußen war es zu dunkel um ihn zu lesen und so griff ich in die andere Manteltasche und hatte endlich meinen Schlüssel in der Hand. Ich sperrte die Tür auf und die wohlige Wärme des Treppenhauses empfing mich. Ich schaltete das Licht ein und entfaltete den Zettel in meinen Händen. Auf der Innenseite standen eine Nummer und ein Buchstabe. F. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Sie hatte mir ihre Nummer geben. Aber wie? Dahin war mein Plan Felicitas jetzt erstmal aus meinen Gedanken zu streichen. Langsam erklomm ich die Treppen zur Wohnung, doch bevor ich den Schlüssel ins Schloss stecken konnte, öffnete mir meine Mutter schon freudestrahlend die Tür und ich musste mich wohl oder übel hauptsächlich jetzt auf sie konzentrieren. Nach ein zwei gemeinsamen Stunden mit meiner Mutter, die eigentlich ganz schön waren, beschloss ich dann doch ins Bett zugehen. Als ich mein Schlafzeug angezogen und mich ins Bett gelegt hatte, griff ich nochmals zu meinem Handy. Während meine Mutter mal aufs Klo gegangen war, hatte ich die Chance genutzt und Felicitas Nummer in meinem Handy eingespeichert. Lider kam meine Mutter viel zu früh vom Klo wieder, so dass ich nicht mehr die Zeit hatte ihr Profilbild in WhatsApp anzusehen. Wenn sie denn überhaupt WhatsApp nutzte?! Das konnte ich ja nun ganz in Ruhe nachholen. Ich ging in meine Kontakte und scrollte zur F. Tatsächlich fand ich dort ihren Namen wieder. Ziemlich aufgeregt und etwas nervös ging ich auf ihren Kontakt. Zu meinem Glück war sie nicht online, so ging i9ch auf ihr Profilbild um es mir näher anzusehen. Es zeigte sie in dem schwarzen Kleid, welches sie heute getragen hatte und sofort kehrten die Erinnerungen an unsere Make- Out- Session in der Schule zurück. Heiße Schauer durchliefen meinen Körper und ich konnte nicht verhindern, dass sich eine Welle der Lust in mir aufbaute und durch mich hindurch floss. Ich schloss die Augen und genoss dieses Gefühl der Welle, die wie in einem Pool hin und her schwappte. Mein Körper bäumte sich ein klein wenig auf. Ich streckte meinen Rücken durch und mein Becken leicht nach oben. Mir entfloh ein Stöhnen, welches den Druck etwas entließ. Ihn aber nicht annähernd linder konnte. Langsam öffnete ich meine Augen wieder und sah an die dunkle Zimmerdecke, mein Handy immer noch in der Hand. Wieder hob ich es an um auf das Bild zu sehen. Sie war einfach eine absolut göttliche Frau. Verdammt sexy und höllisch heiß! Ich wechselte wieder auf den leeren Chatverlauf und sah, dass sie inzwischen online war. Mir war klar, dass sie mir ihre Nummer nicht einfach so gegeben hatte. Sie wollte, dass ich ihr schrieb. Doch was? Ein einfach „Hey", kam mir zu plump vor. Also was könnte ich ihr schicken? Während ich immer wieder einen neuen Ansitz eintippte und ihn wieder löschte, blieb sie die ganze Zeit über online. Mit wem sie wohl schrieb? Oder wartete sie auf eine Antwort? Hmmmm. Wieder war beim einfachen „Hey" angekommen und hatte dahinter meine Initiale gesetzt. Nein das war zu doof. Ich wollte es gerade löschen, als ein schepperndes Geräusch in der Wohnung mich zusammenschrecken ließ. Schnell ließ ich mein Handy auf mein Bett fallen und stand auf um nachzusehen. Draußen vor meinem Zimmer auf dem Flur sah ich die Silhouette meiner Mutter, wie sie den Garderobenständer festhielt. Ich schaltete das Licht an und sah sie schmunzelnd an. „Oh. Hallo mein Schatz. Ich wollte dich nicht wecken. Geh wieder ins Bett. Es ist alles okay." Sagte sie, während sie den Ständer wieder ordentlich hinstellte. Grinsend drehte ich mich um und verschwand mit den Worten: „Gute Nacht, Mom" wieder in meinem Zimmer. Zurück in meinem Bett nahm ich mein Handy wieder in die Hand und wollte es gerade entsperren, als eine WhatsApp Nachricht einging. „Hey? :D" sie war von Felicitas. Eilig öffnete ich den Chat von ihr und mir um zu sehen was sie mit dieser Nachricht meinte. Tja anscheinend hatte ich in meinem Schreck vorhin auf Senden gedrückt und nicht auf Löschen. Na super... Doch nun war es zu spät und ich musste wohl oder über das Beste daraus machen.

Desire and Love / girlxgirl teacherxstudentWhere stories live. Discover now