Was?/ Nebel

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Es ist wieder Donnerstag Leute und diese Woche habe ich es tatsächlich geschafft ein neuen Teil zu schreiben.
Bitte seht es mir nach, wenn nächste Woche der Teil etwas später kommt. Ich habe zur Zeit sehr viel um die Ohren.
Vielleicht gefällt Euch das Kapitel ja besser als mir.
LG Matschu

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Anna POV

Bei diesem Satz kam ich mir vor wie ein kleines Kind. Wozu sollte ich stark sein?! Was wurde das hier, verdammt nochmal! Aus meiner Panik wurde leicht Wut. Konnte sie nicht einfach auf den Punkt kommen. Wo war Felicitas? Meine Direktorin sah mich auffordernd an. Wartete sie etwa auf eine Antwort? Ich nickte stumm und sah von ihr zu der Frau neben mir und dem Mann, der schräg hinter ihr stand. Beide sahen mich abschätzend an. „Okay Anna. Das sind Herr Lindner und Frau Reich. Frau Reich ist von Jugendamt und Herr Lindner von der Polizei." Mein Kopf, der sich gerade wieder zu meiner Direktorin gedreht hatte, schoss wieder zu den beiden Personen neben mir. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich beide an. Wir waren aufgeflogen! Felicitas war gar nicht krank, sondern bestimmt in Untersuchungshaft oder so. Ich sah zuerst diese Beiden vollkommen entgeistert an und dann meine Direktorin Frau Rot. „Was?" brachte ich vollkommen verwirrt hervor. Der Herr hinter mir räusperte sich auf einmal. Fräulein Joy. Oder darf ich sie Anna nennen?" Ich sah ihn an und nickte als Zeichen dafür, dass Anna vollkommen okay war. „Gut. Anna. Wir haben ein paar Fragen an dich, wenn das okay ist." Er sah mich über seine Brille hinweg an. „Fragen?!" Fragte ich immer noch vollkommen verwirrt in die Runde. „Ja, Fragen Anna" meldete sich die Frau neben mir zu Wort. Ich zog verärgert eine Augenbraue hoch. Warum konnten sie nicht einfach sagen, was los war?! „Anna..." meinte Frau Rot wieder. Mein Blick wendete sich ihr zu. Wieder holte sie tief Luft. „Es geht um..." Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie. „Jetzt nicht!" Die Sekretärin steckte ihren Kopf dennoch zur Tür rein. „Es ist wichtig. Ein Kollege von der Polizei hat angerufen. Es gibt Neuigkeiten aus dem Krankenhaus." Sofort wich der finstere Blick meiner Direktorin und verwandelte sich in einen sehr sehr ernsten und besorgten. Sie sah kurz zu mir und stand dann auf. Der Polizist hinter uns trat ebenfalls zu der Sekretärin. Alle drei verließen kurz den Raum. „Was ist hier los?" Wollte ich von der Dame vom Jugendamt wissen. „Das werden wir gleich besprechen" kam als Antwort von ihr, während sie abwartend zur Tür sah, die sich gerade wieder öffnete. Der Polizist und Frau Rot traten wieder ein. Beide nahmen ihre vorherigen Plätze wieder ein. „Was ist hier los?" Meine Stimme war etwas lauter als beabsichtigt. War es wegen Felicias? Doch das... „Anna, deine..." meine Direktorin brach ab. „Anna?" Kam es von Herrn Lindner. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn fragend und verärgert an. Er atmete nochmals sichtlich durch. „Deine Mutter hatte einen schwereren Autounfall..." was danach kam, nahm ich gar nicht mehr richtig wahr. Meine... Mutter? W... Sie waren nicht... wegen Felicitas... hier? Die Gedanken formten sich nur sehr langsam. Meine Mutter... nicht... Felicitas... Auf einmal spürte ich, wie leicht an mit gerüttelt wurde, doch so richtig realisieren konnte ich es nicht wirklich. Ich meinte eine Berührung an meinem Knie wahrzunehmen. Doch war es wirklich mein Knie? Wo war ich hier gerade? Alles war so undeutlich, so weit weg. Es war als würde ich immer weiter in ein schwarzes Loch gesogen werden und in dieser Distanz traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag ins Gesicht. Meine Mutter! Nicht Felicitas! Alles in mir schüttelte sich. So langsam kam ich wieder etwas zu mir. Dort war wirklich eine Berührung an meinem Knie und noch eine andere an meiner gegenüberliegenden Schulter. Es waren Geräusche und Stimmen um mich herum zu hören, doch was diese Stimmen sagte, verstand ich nicht. So langsam kehrten auch wieder das Licht und die Farben in mein Blick zurück. Die Dunkelheit und das mit ihr verbundene Schwarz wichen zurück. Dennoch blieb eine Art Nebel zurück, der nicht zuließ, dass die Farben, Geräusche oder Stimmen in ihrer vollen Wucht wieder zurückkehrten. Verschwommen nahm ich eine Person vor mir wahr. Sie kniete und hatte anscheinend eine Hand auf meinem Knie. Sie bewegte ihren Mund, doch ich verstand immer noch nicht... Meine Mutter... Nicht Felicitas... „Anna? Verstehst du was wir dir sagen?" Fragte Frau Rot, die wirklich vor mir kniete. In diesem Moment machte sich eine unglaubliche Erleichterung in mir breit. Nicht Felicitas!Ich spürte, wie sich meine Lippen nach oben zu einem kurzen aber schwachen Lächeln verzogen. Nicht Felicitas! Doch schon in diesem Moment schloss sich eine eiskalte Fessel um mein Herz und drückte immer weiter zu. Meine Mutter?! „Mama?" brachte ich schwach hervor. Meine Direktorin sah mich mit noch besorgterer Mine an. Ihr war dieses kleine und kurze Lächeln nicht entgangen und so war sie nun noch alarmierter. „Anna? Hast du verstanden?" fragte mich nun der Polizist. Erschrocken fuhr ich zu ihm herum. „Was?" Plötzlich war dieser Nebel um mich herum verschwunden. „Was ist mit meiner Mutter?" Fragte ich panisch. Frau Rot strich langsam und behutsam über meine Knie um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich sah zu ihr. Tränen sammelten sich in meinen Augen. „Anna... Sie hatte einen sehr schweren Autounfall und liegt nun im Krankenhaus. Es... es sieht nicht gut aus..." Geschockt sah ich in das Augenpaar vor mir. „W... Was?" Alles was sie mir gesagt hatten, machte für mich keinen Sinn... Meine Mutter...? ein Autounfall? Krankenhaus? Es sah nicht gut aus? „Es war kein normaler Autounfall, Anna" meldete sich Herr Lindner wieder und trat nun in mein Sichtfeld. „Herr Lindner" kam es ermahnend von der Dame vom Jugendamt. „Muss es denn unbedingt jetzt sein? Sehen sie denn nicht, dass sie das gerade nicht begreifen kann?! Ich meine es muss doch auch erstmal sacken. Schließlich ist ihrer Mutter etwas sehr schlimmes passiert." Verwirrt sah ich die drei wieder einmal an. Ganz langsam realisierte ich was diese drei mir hier sagten. Meine Mutter hatte einen Autounfall gehabt! Aber... das war doch nicht möglich! Beruhigend legte sich eine Hand auf meinen Unterarm, der auf meinen Schoß lag. „Wollen wir zu ihr fahren, Anna?" Fragte mich Frau Reich. Mein Blick wanderte wieder zu meiner Direktorin. Suchte dort nach einer Antwort, nach einer Erklärung und nach einer Bestätigung. Waren ihre Augen etwa feucht? Aber... sie nickte mir nur zu. „Komm wieder in die Schule, wenn du das alles erstmal halbwegs verdaut hast. Solange bist du von meiner Seite aus befreit." Ich sah zu, wie sie sich vor mir erhob, schwer durchatmete, mir noch einmal tief in die Augen blickte und eine Hand auf meine Schulter legte. „Wenn du möchtest, dann erlaube ich Ronja für heute deine Begleitung zu sein. Ich befreie sie ebenfalls. Jetzt solltest du aber mit Frau Reich und Herrn Lindner ins Krankenhaus fahren. Ich wünsche dir, dass alles wieder gut wird." Völlig betäubt blieb ich sitzen. Das war doch alles nicht wahr?! Zuerst Felicitas und jetzt meine Mutter?! Wieder legte sich eine Hand auf meine Schulter. Diesmal war es jedoch die Andere. Konnten sie nicht endlich damit aufhören mich anzufassen!!! Schrie ich innerlich, doch nach außen hier war davon nichts zu sehen. Ich stand auf und folgte Frau Reich und Herrn Lindner aus dem Zimmer, direkt in den Flur. Dort saß Ronja noch und hatte geduldig gewartet. Nun sprang sie auf und kam sofort auf mich zugeeilt, als sie mich so sah. „Was ist passiert Süße?" fragte sie mich geschockt. Kein Wort verließ meine Lippen. Meine Augen begannen zu brennen und meine Knie drohten unter mir weich zu werden. Doch erneut an diesem Tag wat meine beste Freundin da, um mich aufzufangen und sicher in ihren Armen zu halten. Ein Arm um. Meine Hüfte gelegt und den anderen mit der Hand an meinem Hinterkopf. So stand sie mit mir da, während ich die Tränen nicht mehr aufhalten konnte. War es denn nicht schon genug, dass ich von meiner geliebten Lehrerin nichts hörte und sie auch nicht erreichte? Was kam jetzt noch? Womöglich, dass meine Mutter starb oder Felicitas mir sagte, dass sie ab jetzt kein Kontakt mehr zu mir haben wollte. Aber wenigstens würde sie sich so melden. Doch das hier gerade?! Das war alles viel zu viel! Meine Arme hatte ich fest um Ronja gelegt, während sie mich beruhigte. Im Moment stellte sie keine Fragen und darüber war ich mehr als froh. „Anna" kam es sanft von hinter uns. „Wollen wir gehen?" Ich löste mich etwas von Ronja und sah zu der Dame vom Jugendamt. Leicht nickte ich. „Wohin wollt ihr?" fragte Ronja besorgt. „Ins Krankenhaus zu meiner Mutter" flüstere ich kaum hörbar. „Wie? Was... Soll ich mitkommen?" kamen sofort die Gegenfragen meiner besten Freundin. „Wenn du Ronja bist, dann bist auch du für den Rest des Tages von eurer Direktorin freigestellt worden, um uns zu begleiten. Natürlich nur wenn du möchtest." Frau Reich sah Ronja ruhig an. „"Natürlich begleite ich meine beste Freundin. Ich hole nur schnell unsere Sachen von oben" sagte sie zu mir gewandt. Sie führte mich vorsichtig zu der Bank, die im Flur stand und setzte mich darauf. Ronja schenkte mir einen letzten beruhigenden Blick und verschwand dann schnell nach oben. Herr Lindner stellte sich mit etwas Abstand vor mich. „Darf ich dir ein paar Fragen stellen, Anna?" Aus meinen geröteten Augen sah ich ihn an. „Ich sehe das jetzt mal als ein Ja an" meinte er selbstverständlich. Ein lautes Schnauben war von rechts zu hören. „Sie können es aber auch nicht lassen, oder?" empörte sich Frau Reich neben mir. Herr Lindner beachtete sie nicht weiter. „Wann hast du deine Mutter das letzte Mal gesehen?" Ich musste kurz überlegen. Das war doch am Sonntag gewesen... „Gestern Abend" log ich ohne mit der Wimper zu zucken. „Okay. Hatte deine Mutter in letzter Zeit Probleme mit irgendjemanden?" Verwundert sah ich den Polizisten an. „Ähhh nein. Nicht soweit ich weiß" gab ich diesmal wahrheitsgemäß von mit. Genau genommen wusste ich es ja auch nicht. Ich wusste ja noch nicht mal ob sie noch mit diesem Schnösel von Sonntag zusammen maroder schon wieder jemand neuen hatte. Vorstellen, dass sie einen Neuen hatte, konnte ich mir allemal. „Bist du dir sicher? Dir ist in letzter Zeit nichts komisches aufgefallen?" hakte der Mann nochmal nach. Wieder überlegte ich. „Nein. Ich bin mir sicher" antwortete ich kopfschüttelnd. „Anna, deine Mutter wurde absichtlich an bzw. überfahren. Wir müssen alles wissen, was du vielleicht weißt, damit wir denjenigen finden können, der das getan hat." Geschockt riss ich meine Augen auf. Absichtlich?! „Ich... ich weiß... wirklich nichts..." Schon setzte er wieder zu einem Satz an. „Schluss jetzt. Sie weiß nichts, das haben sie doch nun zur Genüge gehört und wenn sie nicht mit uns ins Krankenhaus fahren wollen, dann können sie jetzt auch gehen." Entschieden zeigte die Dame vom Jugendamt auf die Glastür, durch welche gerade Ronja mit unseren Sachen auf den Armen kam. Eilig schritt sie auf uns zu und blieb vor mir stehen. „So wir können los." Ich stand wacklig von der Bank auf und zog mir meinen Mantel an, den mir Ronja reichte. „Falls dir noch etwas einfällt... melde dich bei mir." Herr Lindner gab mir seine Visitenkarte und drehte sich um, um zu gehen. Frau Reich sah ihm nur kopfschüttelnd hinterher und sah dann Ronja und mich mit einem schwachen aber ehrlichen Lächeln an. „Dann lasst und mal fahren." Ronja legte mir eine Hand um meine Taille und so gingen wir los. Das leichte Vibrieren meines Handys in meiner Hosentasche bekam ich in diesem Augenblick gar nicht mit...

Desire and Love / girlxgirl teacherxstudentWhere stories live. Discover now