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„Können wir da reingehen?" ich zeiget auf die McDonalds Filiale und mein Vater schaute mich an, als wäre ich ein Alien. „Sicher? Ich meine, du isst doch normalerweise kaum etwas?" fragte er. „Nein, tue ich nicht. Aber ich hab großen Hunger und da drinnen gibt es nur gesundes Zeugs!" ich machte eine Geste, als würde ich mir den Finger in den Hals schieben und Kylie schüttelte nur die Kopf.


„Wie zufrieden er gerade aussieht!" Ian lachte und die beiden anderen stimmten mit ein. „Stimmt, so als wäre in seinem Leben alles toll und er wäre wunschlos glücklich!" Kylie tätschelte meinen Kopf und ich nickte. „Ich bin wunschlos glücklich." antwortete ich dann.

Das war auch gar nicht gelogen. Kylie war da, was mich alleine schon unglaublich glücklich machte, ich hatte gutes Essen und ich konnte nach einer Ewigkeit wieder nach Hause. Oder besser gesagt zu Tayler. Und da war immer noch mein Pferdchen. Sie hatten sogar das zweite geholt! Immer wenn mich jemand besucht hatte, hatten sie mir Fotos mitgebracht, wie Dixie und Miss American Pie zusammen auf der Koppel herumtollten.

Ich stieg aus dem Auto aus und aß immer noch an meinem Fischburger, während ich in der anderen Hand meine Cola Light hielt. „Schön wieder da zu sein." es war wirklich noch viel schöner als ich es mir vorgestellt hatte. Wie viele meiner Träume in den letzten drei Monaten hatten sich um diesen Ort gedreht?

„Ihr beiden könnt euch ein bisschen umschauen. Finn kann dir alles zeigen, Kylie. Aber später brauchen wir dich, wenn wir bereden was wir im Zeugenstand sagen." erklärte mein Vater und Kylie nickte. „Na klar Dad! Komm, ich zeig dir die Pferde!" ich schnappte mir mit meiner nun freien Hand Kylies Hand und zog ihn mit mir.

„Das ist Dixie, das Pferd meines Vaters, und das ist Miss American Pie, du kannst sie aber Pie oder Misses nennen, das tun alle." stellte ich ihm meine beiden Schätze vor. „Wie bist du auf den Namen gekommen? Ich meine, Miss American Pie ist nicht der häufigste Name für ein Pferd." er streichelte den Kopf meines Pferdes.

„Wegen dem Lied. American Pie. Ich weiß nicht, aber der Song lief immer bei meinem Vater als ich ganz klein war. Und ich mag das Lied. Die meisten Pferde von Dad und seinen Freunden haben Namen wie Morgen und Captain, Jack und Daniel oder Amaretto. Also ist sie doch noch ganz gut dran." erzählte ich. „Hast du was dagegen wenn wir Pie putzen?"

Während ich meinem Pferd da Halfter überstreifte und sie an unserem kleinen Putzplatz festband, schaute mir Kylie aufmerksam zu. „Hilfst du mir?" ich hielt ihm eine Bürste hin und er nickte. „Klar!" ganz vorsichtig begann er damit, Pies Hals zu putzen. „Und jetzt haben wir ja Zeit. Erzähl mir davon, was du in Minnesota gemacht hast. Und warum du mich besucht hast." forderte ich ihn auf.

„Ok, ich hab eigentlich nur studiert und ziemlich viel mit Devin gemacht. Und ich bin zurück, weil ich dich liebe." er zuckte mit den Schultern. „Das wars. Mehr gibt es nicht zu erzählen." „Wie langweilig ist dein Leben denn ohne mich?" ich musste lachen.

„Ziemlich langweilig. Aber ich hatte viel Zeit darüber nachzudenken. Es tut mir unglaublich leid, dass ich dich einfach so sitzen lassen hab." entschuldigte er sich. „Nein, ist schon Ok. Du bist zurückgekommen, auch wenn ich glaube nicht für allzu lange?"

Er schüttelte den Kopf. „Nur über das Wochenende. Ich kann während der Studienzeit einfach nicht so lange weg." erklärte er und ich nickte verständinisvoll. „Ich versteh das. Aber ich wünschte, du würdest diesmal hier bleiben." teilte ich meine Gefühle mit ihm. „Ich auch. Finn, es tut mir so leid, dass ich dich alleine gelassen habe." er kam um mein Pferd herum und legte seine Arme um mich.

„Ich hätte bei dir sein sollen und dir helfen müssen. Vor allem weil ich doch wusste, wie schlecht es dir ging!" jammerte er und ich lehnte mich gegen Pie. „Kann es sein, dass du ziemlich Stimmungsschwankungen hast, oder weißt du wirklich nicht, was du willst? Ich meine, in deinem Brief hast du gesagt, dass du schlecht für mich bist. Und jetzt willst du doch wieder bei mir sein?

Und du sagst immer, du liebst mich, aber mit mir zusammen ein funktioniert nicht? Ich versteh dich nicht Kylie!" ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und er ging zwei Schritte zurück, „Ich weiß, ich bin ziemlich unentschlossen, aber ich will dir nunmal nicht wehtun. Auch wenn ich da immer wieder tue, weil ich Angst vor festen Bindungen habe." es gefiel mir, wenn er so ehrlich zu mir war und endlich das aussprach, was ich mir schon die ganze Zeit gedacht hatte.

„Liegt es an mir? Meinem Alter? Oder meinen Problemen?" fragte ich und er schüttelte hastig den Kopf. „Nein! Naja, an deinem Alter vielleicht. Mich macht es nervös, wenn ich daran denke das du so jung bist und ich auf die Liste der Sexualstraftäter komme, wenn das jemand zur Anzeige bringe. Und ich will nicht, dass deine Probleme schlimmer werden, nur wegen mir.".

Er hatte schon recht. Der Altersunterschied war en bisschen krass, aber darüber konnte man hinwegsehen wenn es Liebe war. „Ich liebe dich Kylie." mehr wollte ich nicht sagen. Außerdem fiel mir auf die Schnelle keine gute Antwort ein. „Ich dich auch. Und es tut mir Leid." er küsste mich sanft auf die Lippen.

„Also ich denke, wir gewinnen diesen Fall." mein Vater lächelte mich optimistisch an. „Ich weiß ja nicht, Sebastians Vater wird versuchen, den besten Anwalt aufzutreiben, den es auf dieser Welt gibt." erwiderte Kylie und im selben Moment schauten ihn alle, die sich im Raum befanden. „Glaub mir, du findest keinen Anwalt, der besser ist als Dean." Tayler klopfte Dean auf die Schulter und dieser lächelte.

„Ach was, hör auf mir immer Komplimente zu machen!" Dean lachte. „Ich glaube dieser Fall wird äußerst kompliziert für uns. Ihr habt beide viel Geld. Vielleicht müssen wir den Richter bestechen." er zuckte mit den Schultern.

„Ist das nicht illegal?" Kylie nippte an seinem Whiskey. „Du bist wirklich noch ein bisschen jung. Oder du verstehst es einfach nicht. Das Leben ist ein Spiel, in dem nur die Reichen und Schönen gewinnen können. Also geht es in den meisten Gerichtsverfahren, in dem nicht der Staat klagt, nur darum, wer dem Richter mehr Geld bieten kann." erklärte Dean und die beiden anderen nickten.

„Was für ein Glück das wir reich sind!" ich stieß mit meinem Glas gegen das von Tayler und meinem Dad, welche mich anlächelten. „Schön das dein Sohn so optimistisch in die Zukunft sieht, Chris!" Tayler klopfte mir auf die Schulter.

Ich spielte mit meinem T-Shirt und kuschelte mich an Kylie. Die Sonne ging schon fast unter und mein Vater wollte mich schon bald wieder in die Klinik fahren. „Fährst du heute Abend schon wieder mach Hause?" „Wäre der Plan gewesen. Am Montag muss ich wieder in die Uni und ich hab keinen Platz zum schlafen." erklärte er mir.

Langsam nickte ich, und versuchte dabei, so traurig wie möglich auszusehen. Er sollte nicht gehen, dass war unfair. „Du könntest auch hier schlafen. Ich meine bei meinem Vater. Und morgen kannst du mich wieder besuchen kommen." schlug ich vor und er schüttelte den Kopf. „Ich fühle mich nicht wirklich wohl bei dem Gedanken hier zu übernachten. Tayler sieht mich immer an, als würde er mich im nächsten Moment mit einer Glasscherbe abstechen." flüsterte er mir vollkommen ernst zu und ich musste kichern.

„Ach was! Er mag dich nicht, weil du mir wehgetan hast, aber dich umbringen? Nein, er lässt dich in Ruhe, solange ich ihm nicht sage, dass ich will das du stirbst." beruhigte ich ihn. „Nein, ich möchte nicht hier schlafen wenn du es wirklich ehrlich wissen willst. Und das tut mir leid, aber ich will trotzdem nicht." er zog die Augenbrauen zusammen.

Verständnis hatte ich dafür nicht, aber ich konnte seine Meinung ja nicht ändern. „Ist Ok für mich. Wirklich, ich komm damit klar. Es war ein wundervoller Tag mit dir!" ich gab ihm einen Kuss und er erwiderte sofort Leidenschaftlich. „Wow." mehr bekam ich nicht heraus.

„Finn, ich hab in der Klinik angerufen, du bleibst die Nacht hier. Kylie, wenn du willst kannst du bei Finn schlafen." mein Vater hatte sich zu uns auf die Couch gesetzt. „Hat sich deine Meinung geändert?" ich drehte meinen Kopf zu Kylie, welcher mich angrinste. „Ich denke, eine Nacht kann ich entbehren." 

Wanted to be lovedWhere stories live. Discover now