24. Kapitel • breathless

295 26 102
                                    

Matteo
Ich hatte ein ungutes Gefühl als Gastón grinsend von seinem Bett aufsprang. Ein wirklich ungutes Gefühl.

„Wo willst du hin?!", fragte ich etwas verwirrt.

Seit gestern, seit Ninas und seinem Kuss, hatte er sich keinen Zentimeter bewegt und lag einfach nur mit einem seligen Lächeln in seinem Bett.

Der einzige Grund, warum er jetzt also so enthusiastisch aufsprang, konnte ja nur...

„Nina will mit mir spazieren gehen."

...Nina sein.

Grinsend schnappte er sich seine Collegejacke und streifte sie sich über, während er sich zeitgleich noch daran machte irgendwie in seine Schuhe zu schlüpfen.

Da konnte es wohl jemand gar nicht abwarten.

Bevor ich auch nur den Mund erneut aufmachen konnte, war er bereits zur Tür hinaus verschwunden, weswegen ich mir gar nicht mehr so sicher war ob er nicht doch meiner Einbildung entsprungen war.

Offensichtlich allerdings nicht; er hinterließ nämlich einen brünetten Haarschopf, der fluchend am Boden hockte und ihre Sachen zusammensammelte, die sie bei der Kollision der beiden wohl offensichtlich fallen gelassen hatte.

Da ich nicht so sein wollte und ja ein netter Kerl und wahrer Gentleman war, eilte ich zu Ada und half ihr.

Sie lächelte mir sanft zu.

„Matteo! Dich habe ich gesucht!" Begeistert warf sie die Hände in die Höh, wobei ich kurz befürchtete, dass ihr wieder Alles hinabfallen würde und deswegen kurz mit dem Gedanken spielte die Arme schützend um ihren zierlichen Körper auszustrecken.

Ich kratzte mich allerdings nur etwas verhalten im Nacken und legte schwach lächelnd den Kopf schief. „Ach echt?"

Nein. Sie wollte in Wahrheit zu Gastón, als sie vor unserer Tür stand. Was Dümmeres hätte ich auch nicht von mir geben können.

„Du musst mir unbedingt helfen das perfekte Kleid für unser Doppeldate zu finden! Ich meine, du scheinst ja stylisch ganz korrekt zu sein und dann könnten wir im aufeinander abgestimmten Partnerlook gehen!" Sie quietschte und klatschte begeistert in die Hände, ehe sie mir einfach die Kleidersäcke in die Hände drückte und sich an mir vorbei ins Zimmer schob.

Viel zu perplex schloss ich die Tür einfach und wandte mich zu ihr um. Sie schaute ziemlich neugierig durch den Raum. Ich witterte geradezu, dass sie von der Sorte Mädchen war, die auch ihre Liebsten ausspionieren würde.

„Obwohl...", sie plapperte weiter, bevor ich überhaupt den Mund wieder aufmachen konnte, „...bringt das Unglück, wenn du das vor dem Date siehst?! Ich meine bei einer Hoch-..."

„Ja sicher." Ich musste mich verdammt nochmal zusammenreißen. Ich ließ mich definitiv zu sehr von ihrer Stimme und Art faszinieren, obwohl sie viel zu viel Stuss von sich gab. Ich musste mich auf wesentlich Wichtigeres konzentrieren. Zum Beispiel die mögliche Katastrophe abwenden, die Gastina erwartete... „Ich muss jetzt auch eigen-..."

„Nichts da! Du willst doch auf ein Date mit mir, oder?!"

...

Ich wollte mich nicht mit ihrem Temperament anlegen. Und ich wollte auch nicht Ninas Plan zu Fall bringen, nur um ein theoretisches Desaster abzulenken.

The Blue Bracelet - Our History • {Gastina} - [✔︎]Where stories live. Discover now