29 스물아홉

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Felix P.O.V

Durch meine Dummheit ist Jeongin jetzt schon raus aus dem Spiel.
Ich hätte mir die Regeln des Spieles doch auch denken können!
Sie sind so offensichtlich!

Ich habe mich geduckt und seit dem keinen Ton mehr von mir gegeben, wir sind zwar auf einem Flur, aber ich sitze in einer Nische, sodass man mich bei der Dunkelheit hoffentlich nicht sehen kann.

Die Kapuze meines Pullis tief ins Gesicht gezogen warte ich hier die ganze Zeit auf irgendwelche Zeichen, ich weiß selbst nicht auf was ich warte.

Ich hoffe einfach, dass meine Gruppe irgendwie noch im Spiel ist.
Außer Jeongin natürlich, aber das ist meine Schuld.

Seungmin kann sich glaub ich auch echt gut verstecken und Nayeon ist, nach dem was ich gehört habe, echt gut im Angriff.
Hyunjin kann ich nicht einordnen, ich habe ihn zuvor nicht wirklich bemerkt, auch sein Gesicht kommt mir nicht bekannt vor.

Ich warte noch weiter, doch ich habe das Gefühl, dass das Warten nichts bringt.
Zu viele Schüler werden sich versteckt haben, da bin ich mir sicher, und wenn es niemanden mehr wie Nayeon gibt, dann wird sich dieses Spiel sicher nur unnötig in die Länge ziehen.

Deshalb verlasse ich mein Versteck und schleiche wie ein Schatten durch die Gänge.

Nirgendwo höre ich einen Ton und ich bin froh, dass ich auch meine eigenen Schritte nicht höre.

Angestrengt durchforste ich das Gebäude und entdecke dauernd mit Farben bespritzte Wände - auch in unserer Farbe.

Das gibt mir Hoffnung darauf, dass die Anderen auch noch im Spiel sind, auch wenn ich sie nicht finden kann.

Ich fahre zusammen, als ich doch Geräusche höre und mache mich so klein wie ich kann.

Dann sehe ich eine kleine Gestalt.
Ich kann ihr Gesicht nicht erkennen, dafür ist es zu dunkel, aber sie scheint sie selbe Intention zu haben wie ich:
Die restlichen Versteckten finden.

Ich greife vorsichtig nach meiner 'Waffe', kann mich aber kaum darauf konzentrieren, da ich jetzt schon Schwierigkeiten habe, in der Dunkelheit überhaupt etwas zu sehen.

Ich versuche zu zielen, was mir aber kaum gelingt, da es mich zu sehr anstrengt.
Ich hätte einfach schlafen sollen.

Als ich doch glaube, dass ich ihn treffen kann schieße ich ab, die Person dreht sich um und schießt genau in meine Richtung zurück, gerade so, dass ich nicht getroffen werde.

Aber auch er ist nicht getroffen worden.
Ja, es handelt sich eindeutig um einen Jungen.

Und die Farbe, die er in meine Richtung abgeschossen hat ist hellblau - Minhos Gruppe.

„Komm raus, das Versteckspiel hat ein Ende!“,
Höre ich die Gestalt sagen und weiß jetzt genau, dass es Changbin ist, der auf mich wartet um mich abzuschießen.

Ich überlege, wie ich diese Information für mich nutzen kann, da er noch keine Ahnung hat wer oder wo ich bin.

Also beginne ich einfach zu summen und zwar in der tiefsten und bedrohlichsten Stimmlage die ich schaffe.

Ich forme meine Hände zu einem Trichter und werde die Geräusche durch den ganzen Raum, mal tiefer, mal höher und schaffe es tatsächlich in zu verwirren.

Er weiß nicht wo ich bin, ich muss es nur schaffen ihn zu treffen!

„Komm raus oder ich komm zu dir!“,
Ist Changbins einzige und zudem ziemlich gereizte Antwort auf meine Geräusche.

Ich nehme meine Waffe wieder zur Hand und stelle das Fadenkreuz auf um ihn sicher treffen zu können.

Aber genau da liegt mein Fehler.
„Ich hab nur darauf gewartet, dass du so dumm bist um deine Waffe kenntlich zu machen!“,
Lacht Changbin und steht Sekunden später vor mir.

Naja, eher über mir, weil er mich vorher noch umgeschubst hat.
Seine Waffe ist direkt auf mein Gesicht gerichtet und auch wenn es bloß Farbe ist tut das sicherlich ziemlich weh.

Meine Waffe liegt an Changbins Brust und könnte auch jeden Moment feuern.
Aber niemand von uns tut es, wir schauen uns bloß eisern in die Augen.

„Felix.. Du..“

Er hat mich jetzt auch erkannt, was es ihm jetzt noch bringen soll weiß ich allerdings nicht.

Er mustert mich, behält mich dabei aber gleichzeitig so im Auge, dass ich nicht schießen kann, ohne, dass er mir mein Gesicht in die Luft Jagd.

Und auf einmal ziert ein schelmisches Grinsen sein Gesicht.
Es zieht sich wie das des Jokers von einer Seite zur anderen und sieht in der Dunkelheit einfach nur Angsteinflößend aus.

„Dein Bruder ist tot, nicht?“,
Fragt er auf einmal und bringt mich dadurch vollkommen aus dem Konzept.
Das kann er nicht wissen, das ist einfach nicht möglich.

Ich antworte nicht, aber mein Gesichtsausdruck ist bestimmt Antwort genug.
Meine Hand am Abzug beginnt zu zittern, denn ich weiß nicht woher Changbin diese Information hat und wer sie noch alles besitzt.

Er wollte mich aus dem Konzept bringen?
Das hat er geschafft!
Meine Augen beginnen überflüssige Tränenflüasigkeit abzugeben, doch ich hoffe einfach, dass Changbin das nicht sehen kann.

Weinen ist privat, das geht niemanden außer mich was an, er soll mich nicht in meiner schwächsten Lage sehen.

Und sein Gesicht wandelt sich mit einem Mal komplett.
Von gemein und hinterhältig auf..
Hilflos..

„Es tut mir leid.. Ich wollte das nicht wissen! Ich wollte Jeongin nicht verletzen! Ich wollte nicht, dass sie Jisung abholen, ich.. Wollte das alles doch garnicht!!“,
Schluchzt er auf einmal und verwirrt mich damit nur noch mehr.

Vielleicht ist Changbin ja eigentlich ein netter Kerl, der nur immer wieder an die falschen Leute gerät.
Und nach dem was er gerade gesagt hat, trägt er eine Teilschuld daran, dass Jisung heute nicht hier sein kann.

„Ich kann nicht abschießen, wenn ich weiß, dass ich dadurch nicht gewinnen kann! Ich habe so viel schon verloren..“

Ich hatte ursprünglich eigentlich geplant ihn bei Zeiten von mir herunterzukicken, aber das hat sich jetzt erledigt, nachdem Changbin selbst von mir heruntergegangen ist.

„Schieß mich ab, los“,
Flüstert er nur und wartet anscheinend darauf, dass dieses Spiel für ihn endlich vorbei ist.

Aber ich will ihn nicht abschießen..
Er sagte, er hat schon so viel verloren, warum sollte er also auch noch dieses Spiel verlieren?

„Nein.“

Er schaut mich nur verwirrt an, obwohl meine Antwort eigentlich ziemlich eindeutig ist.

„Nein, selbst wenn wir die letzten sind, werde ich dich nicht abschießen..
Du bist ein guter Mensch Changbin, lass dich nicht durch das kaputt machen, was andere dir vorschreiben.“

Und damit nehme ich seine Hand und ziehe ihn mit mir.

Wo ich hin will?

Auf den Sportplatz, zur Siegerehrung.
Denn Changbin ist hier ganz sicher der Sieger.

Ich schaue aus dem Fenster und zähle die Menschen auf dem Sportplatz.
Ich will, dass Changbin gewinnt, er kann nicht gewinnen, wenn er nicht der letzte ist..

Es dauert nicht lange, da verlässt auf einmal eine Horde an bunten Schülern das Gebäude - anscheinend hat es hier ein richtiges Massaker gegeben..

Und als ich noch einmal durchzähle fällt mir auf, dass Changbin jetzt nurnoch gewinnen kann.

Als er normal neben mir her läuft nutze ich also die Chance und nehme ihm seine Farbe ab, nur um mich selbst abzuschießen.

Changbin schaut mich nur schockiert an, während ich ihn mit einem riesigen hellblauen Fleck auf der Brust einfach nur anlächele.

Er hat es verdient - er hat diesen Sieg sowas von verdient.

Versteckt ||ChangLix||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt