57 쉰일곱

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Jisung P.O.V

Zwischenzeitig hatte ich tatsächlich das Bedürfnis aufzugeben.
Einfach zu stoppen und nicht mehr weiter zu fahren.

Weil ich nicht mehr konnte.. Und irgendwie auch garnicht mehr wollte.

Es war mir dann egal, dass Minho auf dem Weg sein könnte oder ich es vielleicht irgendwann schaffe..

Im Nachhinein echt dumme Gedanken.
Ich hätte Minho niemals alleine lassen wollen, das hätte ich nicht gekonnt, und ich bin so froh, dass ich es nicht getan habe, so froh, dass meine neuen Freunde mich immer wieder auf die Beine bekommen haben.

Denn sonst könnte ich jetzt nicht neben Minho sitzen, meinen Kopf auf seiner Schulter abstützen und seine Hand halten.

Er ist wirklich gekommen..

Ich schließe meine Augen vor Erschöpfung, aber auch um die Geräuschkulisse im Bus etwas auszublenden.

Klar sind sie laut, sie haben so viel Zeit ihres Lebens in diesem Bunker verbracht, sie sind einfach froh draußen zu sein.

Aber genau wie ich sollten sie sich darum sorgen, wo sie denn jetzt unterkommen können.

Sie alle haben keine Wohnung, kein Haus, keine Familie und wahrscheinlich auch keine Freunde mehr - sie haben Niemanden zu dem sie gehen und wo sie leben könnten.

Und wo meine Brüder sind, das weiß auch Niemand.
Ich hoffe einfach, dass es ihnen gut geht..

„Wir sind bald da, habt ihr eine Ahnung, wo ihr hinkönnt?“,
Spricht Changbin meinen Gedanken von vorhin aus und wartet auf Antworten.

Es gibt keine, weil Niemand eine Antwort darauf hat.
Sie haben genauso wenig Ahnung wie wir, was Ihre Zukunft angeht.

„Changbin.. Können Sie nicht für ein paar Nächte bei dir unterkommen? Wenigstens so lange, bis sie einen anderen, sicheren Schlafplatz haben?“,
Fragt nun Minho und ich fühle seinen Körper durch die Stimme beben.

„Meine Eltern rasten aus.. Aber meinetwegen, ich streite ja nicht das erste Mal mit ihnen..“,
Erklärt sich Changbin mit Minhos Idee einverstanden und fährt unbeirrt weiter, obwohl er sich wirklich Gedanken darüber machen müsste, wie er seinen Eltern die plötzlichen Gäste erklären soll.

„Jisung kann erstmal mit zu mir“,
Sagt Minho noch dazu und ich muss lächeln.
Ich weiß, dass sein Haus nicht unbedingt groß ist, aber es reicht.
Für uns reicht es auf jeden Fall.

„Na dann.. Aussteigen bittee“,
Ruft uns Changbin über die Schulter zu, woraufhin ich zum ersten Mal, seit ich hier drin sitze, aus dem Fenster schaue.

Wir sind tatsächlich schon bei Minho zuhause!
Changbin ist ein guter Fahrer, den Führerschein bekommt er sicher bald wieder und dann kann er wieder richtig legal fahren, von mir aus auch mit unserem alten Schrott-Bus, ich habe mich schon bei ihrer Ankunft gefragt, wie Changbin das Teil wieder zum Laufen gebracht hat.
Irgendwie muss es ja geklappt haben, denn wir sind angekommen.
Unversehrt.

Minho öffnet die Tür des Fahrzeuges ohne meine Hand loszulassen, bedankt sich bei Changbin und verabschiedet sich von den Anderen, dann gehen wir zusammen zu der Eingangstür seiner Wohnung.

Oder die seiner Mutter, wie man es eben nimmt.

„Eigentlich ist sie nicht zuhause sondern Arbeiten, fühl dich wie zuhause, so viel Platz haben wir dann doch!“

Er schließt die Haustüre auf und macht mir Platz, damit ich eintreten kann.
Die Wohnung ist ziemlich dunkel, als ich nachsehe bemerke ich, dass das an den geschlossenen Jalousien liegt.

„Ich habe sie eigentlich durchgehend geschlossen, weil meine Mutter Tagsüber sowieso schläft und die Dunkelheit bevorzugt, mein Vater hat seine Familie woanders und schläft hier nicht und ich habe die Jalousien eben Nachts lieber unten, ich hoffe, dass das für dich kein Problem ist, wenn doch, dann können wir sie auch ruhig wieder-“

„Es ist okay, Minho, es ist schön und stört mich wirklich nicht im Geringsten!“,
Unterbreche ich ihn sanft und lächele ihn an.
Ich glaube, dass er gerade große Angst davor hat, dass ich seine Verhältnisse nicht angemessen finde und ihn für einen armen Bettler halte, was natürlich völliger Schwachsinn ist, aber so denkt man nunmal, wenn man Jemandem gefallen will.

„Minho, bei uns sieht es viel schlimmer aus, hier ist alles ordentlich, da ist es doch egal, ob die Wohnung groß oder klein ist, sie ist doch viel gemütlicher!“,
Versuche ich ihn weiter davon zu überzeugen, dass es mir hier gefällt.

„Ich.. Ja.. Ich habe das Gefühl, dass ich dir nichts bieten kann mit dem was ich habe..“,
Antwortet er mir und ich kann sehr gut den Selbstzweifel aus seiner Stimme heraushören.

„Ich habe dich, Minho, mehr brauche ich garnicht!“

Ich ziehe ihn näher zu mir und gebe ihm einen Kuss auf den Mund, dann schaue ich ihm in die Augen und kann einfach nicht anders als wieder zu lächeln.
All seine Zweifel sind vollkommen unbegründet, ich bin einfach froh, dass er wieder bei mir ist.
Das sage ich ihm auch so, wobei sein Blick am Boden haftet, sein Lächeln kann ich aber trotzdem nicht übersehen.

„Können wir.. Jetzt einfach nur kuscheln?“,
Frage ich Minho gerade heraus und schaue ihm dabei in die Augen, damit er auch auf keinen Fall Nein sagen kann.

Ich möchte jetzt Zeit mit ihm verbringen, die Momente, die ich in letzter Zeit eben nicht mit ihm gemeinsam erleben konnte.

„Klar, alles was du willst“,
Antwortet er und lächelt mich an, bevor er mir einen Kuss auf die Nasenspitze  gibt.

Zusammen gehen wir dann in völliger Dunkelheit in sein Zimmer und lassen uns aufs Bett fallen, dann herrscht kurze Zeit Stille.

Ich höre nur seinen beruhigenden Atem und mein Herz in meinem ganzen Körper pulsieren.
Gleichmäßig und ruhig - alles ist gut.

Nach kurzer Zeit drehe ich mich auf die Seite in die Richtung, in der ich Minho vermute.

„Ich liebe dich“,
Flüstere ich in seine Richtung und höre als Antwort ein unterdrücktes Kichern.

Wie süß.

Mein Kopf findet seinen Platz auf seiner Brust, da er auf dem Rücken liegt und ich mich somit ganz bequem auf ihn legen und einfach kuscheln kann.

Er ist schön warm und sein Herz pulsiert zu meinem komplimentär - sie ergänzen sich.

Mit seinen Fingern fährt er durch meine Haare, was mich aufseufzen lässt.
So schön war es lange nicht mehr und ich möchte irgendwie garnicht, dass dieser Moment anhält.

Dieser Moment soll für ewig halten.

„Du Minho..“,
Flüstere ich ihm entgegen, aus Angst schon viel zu laut zu sein und die angenehme Ruhe zu durchbrechen,
„Darf ich dir zeigen, wie sehr ich dich liebe?“

Auch wenn ich sein Gesicht in der Dunkelheit kaum erkennen kann, so höre ich doch sein Lächeln irgendwie.

„Zeig mir bitte, wie sehr du mich liebst, damit ich genau das gleiche tun kann.“

×××
Kein Smut, wie sich die Mehrheit in den Kommentaren gewünscht hat, nur angedeutet, vielleicht denkt ihr euch den Rest oder es passiert einfach nichts und sie kuscheln bloß, vielleicht küssen sie sich, vielleicht reden sie nur.. eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt 😊

Versteckt ||ChangLix||Where stories live. Discover now