Von Party zu Party?

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Natürlich war Laura erschöpft und natürlich wurde sie von den anderen trotzdem noch mit in einen Club gerissen. Aber sie wusste auch, dass sie ihre Zeit lieber mit Caro und den vier wilden Männern verbringen wollte als schlafend. Wann hatte man schon mal die Chance mit K.I.Z. feiern zu gehen? Nie. Dieses Jahr fing also ziemlich gut an. 

Nachdem die anderen sich also von der Steinmauer vorm Klinikum erhoben hatten schnappte sich Tarek seine Zigarette zurück und warf Laura ein schiefes Grinsen zu. "Du hast mir heute die Hand repariert, du darfst mich jederzeit anschnorren." meinte er dann auffordernd und vor Müdigkeit konnte Laura nur lachen und ihn tatsächlich um eine Kippe bitten. Tarek gab ihr natürlich sofort wonach sie verlangte, zündete das Ding dann an und legte seinen gesunden Arm um Lauras Schulter um die Gruppe dann zum Club zu führen. 

"Stooooop!" rief es plötzlich und alle blieben stehen und drehten sich um. Caro hielt die Champagnerflasche in die Luft als wollte sie eine Rede halten. "Denkt ihr nicht, dass Maxim sich ein Shirt anziehen sollte bevor wir ins Watergate gehen?" meinte sie dann und zeigte mit der halbleeren Flasche auf den wankenden Maxim der in der Gegend rumgrinste. "Tu nicht so als würde es dich stören, Kleines!" Caro wurde rot und Laura kam ihr glücklicherweise zu Hilfe. 

"Caro hat vollkommen recht! Wer von euch wohnt hier in der Gegend?" sprachs und guckte auffordernd in die Runde. "Naja eigentlich wir alle, aber ich tatsächlich hier um die Ecke!" meinte Tarek schulterzuckend und lenkte Laura dann weiter in Richtung seiner Wohnung. 

Dort angekommen waren Laura und Caro etwas überrascht. Statt einer protzigen Wohnung erwartete sie hier eine unaufgeräumte Junggesellenbude. Sehr sympathisch! Kaum waren sie in der Tür guckte sich Laura in Ruhe alle Plakate an, während Caro mit Nico, Sil-Yan und Maxim ins Wohnzimmer ging. Gerade war Laura an einem Audio88 & Yassin Plakat stehen geblieben, da spürte sie, dass jemand hinter ihr stand und da bis auf Tarek alle im Wohnzimmer waren wusste sie genau wer so nah hinter ihr stand. "So neugierig?" fragte der große Mann mit tiefer Stimme. Laura wusste nicht warum er sie plötzlich so nervös machte, aber sie konnte kaum antworten ohne, dass ihre Stimme zitterte. "Wir sollten ins Wohnzimmer gehen..." brachte sie gerade noch hervor. Tarek lachte rau und nahm dann ihre Hand in seiner und führte sie ins Wohnzimmer. Dort bot sich den Beiden ein unfassbarer Anblick. Die bis eben noch hellwache Partygemeinde lag in einem Haufen auf der Couch. Nico hatte sich am Fußende zusammengerollt und hatte noch eine unangezündete Kippe im Mundwinkel. Sil-Yan lag wie ein Großvater zugedeckt im großen Sessel und hatte die Füße auf dem Tisch und Maxim und Caro lagen nebeneinander auf der Couch wobei Maxim seine Füße fast in Nicos Gesicht hatte.

"So viel zum Thema feiern." schmunzelte Laura. Tarek lachte ebenfalls und ging in Richtung Schlafzimmer. Anscheinend war das Lauras Zeit zu gehen. Caro würde sie einfach morgen hier abholen, dachte sie während sie ihre Jacke wieder anzog. Gerade als sie die Wohnungstür öffnen wollte kam Tarek zurück. "Was wird das wenn's fertig ist, Frau Krankenschwester?" fragte er während er eine Augenbraue hochzog. "Ich dachte...Naja ich dachte ich geh nach Hause?!" hakte Laura nach. "Nix da, ich lass dich wohl Nachts alleine durch 361 laufen? Was denkst du denn von mir? Ich hab dir grad extra Schlafzeug geholt! Und jetzt komm mit!" meinte er, zog ihr die Jacke wieder aus und zog sie ins Schlafzimmer. Dort warf er Laura ein Shirt und eine Boxershorts zu und drehte sich um. "Ich guck extra nicht, zieh dich um!" grinste er. Laura legte schnell ihre Klamotten ab, immer noch sprachlos über so viel Gastfreundschaft. Dieser Typ wurde ihr immer sympathischer und das obwohl sie wusste, dass sie sich nach Heute wahrscheinlich nicht wiedersehen würden. 

Während sie in Gedanken versunken war hatte sie nicht gemerkt, dass Tarek sich viel zu früh wieder umgedreht hatte und Laura jetzt grinsend beobachtete. "Tarek! Dreh dich sofort wieder um!" erschrocken warf Laura irgendein Kleidungsstück nach ihm. "Irgendwas muss ich doch auch von der ganzen Sache hier haben, oder?" meinte er lachend und begutachtete das Stück Stoff, welches sie ihm zugeworfen hatte. Ausgerechnet der BH...

Lachend warf Tarek es zurück auf den Kleiderhaufen, zog sein Shirt und seine Hose aus so dass er jetzt nur noch in Boxershorts vor Laura stand und zog sie dann mit in sein Bett. Dort machte er das Licht aus, was Laura ganz recht war, da sie wahrscheinlich rot wie ein Feuermelder war. Als Laura gerade kurz durchgeatmet hatte packte sie auch schon eine große Hand an der Hüfte und zog sie an sich heran. Jesus Christus, diese Brust war durchtrainierter als erwartet. Jetzt erst merkte sie, dass sie selbst fertig war von diesem Tag beziehungsweise dieser Nacht. 


Der nächste Morgen begann mit unfassbarem Lärm aus der Küche. Laura wollte sich gerade drehen als sie merkte, dass dies durch Tareks Arme nicht möglich war. Als sie es dann doch schaffte nuschelte Tarek kurz etwas in sein Kissen und schlief dann weiter. In der Küche stand Maxim im Trainingsanzug, verschwitzt und versuchte eine Pfanne aus dem Berg Abwasch zu ziehen. "Soll ich helfen?" Maxim erschrak sich so sehr, dass er die Pfanne gleich fallen ließ. "Mädchen, bist du irre?" Laura zuckte nur mit den Schulter. "Zumindest war ich nicht verkatert joggen..." "Das ist das Beste gegen Kater, glaub mir. Deine beste Freundin wollte auch nicht mitkommen!" grinste er dann schief. Laura zog eine Augenbraue hoch und schob den verschwitzten Riesen dann in Richtung Bad. "Du stinkst!" Mit diesen Worten zog Maxim ab und Laura konnte sich in der kleinen Küche entspannt um das Katerfrühstück kümmern. Ein Glück hatte sie die nächsten drei Tage frei...

Kreuzberg 361Where stories live. Discover now