Zappeln lassen

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Am nächsten Morgen erwachte Laura, weil Tarek neben ihr im Schlaf merklich rumzappelte.

„Tarek, wach auf!" meinte sie in der Vermutung, dass er schlecht träumte.

„Ich bin doch wach, mir ist nur so warm!" grunzte der und schüttelte die Decke von seinen Beinen.

„Wo zur Hölle ist deine Hose?" „Hab ich die Nacht noch ausgezogen, da war mir schon zu warm." Jetzt erst bemerkte Laura, dass der schöne Mann neben ihr bis auf seine Unterhose generell nackt war. Die arme Frau hatte aber auch keine Sekunde zum Durchatmen. „Wenn dir so warm ist, wäre es vielleicht auch sinnvoll mich loszulassen..." meinte sie, in der Hoffnung, dass er es nicht tat und streichelte seinen Unterarm der um sie herumgeschlungen war. „Bist du irre? Es ist viel zu gemütlich mit dir." Sagte er mit seiner rauen Morgenstimme und zog Laura noch näher an sich heran, wenn das überhaupt möglich gewesen wäre. Die drehte sich jetzt zu ihm um und schaute in sein müdes Gesicht. Dann fuhr sie mit ihren Fingerspitzen ganz vorsichtig seine Schläfe entlang. Dann schloss er genießerisch die Augen. „Weißt du noch: im Außenbecken?" murmelte er und öffnete seine Augen wieder. Laura konnte nur Nicken. „Ich kann mich kaum noch erinnern, weil dein Dope so reinhaut, wir sollten das nochmal machen!" grinste er frech und näherte sich Lauras Gesicht noch mehr. Mittlerweile konnte sie seinen Atem auf ihrer Nasenspitze fühlen und als Tarek dorthin einen kleinen Kuss drückte konnte sie sich nicht mehr beherrschen und zog den Nubischen noch mehr an sich heran um ihn richtig küssen zu können. „Hmmm, da ist jemand Frühaufsteher!" murmelte Tarek zwischen vereinzelten Küssen und zog Laura auf sich drauf. Das Ganze artete definitiv aus und Laura löste sich erst von Tarek als sie an ihrem Bauch spürte, dass es ihn nicht ganz kalt ließ.

„Oh Gott, ich...sorry!" stammelte sie und ging schnell von Tarek herunter. „Kein Grund sich zu entschuldigen, Prinzessin!" grinste Tarek und stand auf um sich wieder anzuziehen.

„Tarek, Alter, willste mir deine Morgenlatte vielleicht noch ins Gesicht schwingen?" maulte Sil-Yan und hielt sich den Kopf. „Alter, was war denn das für Prosecco, der hat mich ja komplett ausgeknockt?!" murmelte er dann noch.

„Ich geh mal deine Saufkumpanin wecken." Meinte Laura amüsiert und schlich Richtung Maxims Zimmer. Dort klopfte sie an die Tür, aber als nach einer Minute Warten niemand etwas sagte, öffnete sie vorsichtig. Drin ergab sich ihr ein merkwürdiges Bild: Caro lag tief schlafend in Maxims Bett und hatte ihre Arme und Beine von sich gestreckt. Maxim hingegen machte hellwach Klimmzüge an einer Stange an seiner Decke. Nur in Unterhose.

„GuMo!" grinste ihr der durchtrainierte Mann entgegen und hätte Laura nicht Tarek gehabt wäre sie sofort auf die Knie gegangen. „Ja äh grüß dich!" entgegnete Laura wovon nun auch Caro wach wurde. Zuerst sah sie Maxim an der Stange hängen und haute sofort ein „Na so will ich immer geweckt werden raus!" Als sie dann Laura im Türrahmen entdeckte korrigierte sie sich schnell. „Ich meine natürlich Moini!" sprach sie und quälte sich aus dem Bett. „Ich hab gehört wir frühstücken noch hier und machen uns dann endlich mal nach Hause?!" grinste sie Laura an und zog diese aus dem Raum.

„Deinem Blick nach zu urteilen hat es dich genauso angemacht wie ich!" lachte sie draußen und Laura konnte nur entsetzt nicken.

Nachdem auch Nico den Weg aus seinem Bett gefunden hatte frühstückten alle zusammen. Danach kam die große Verabschiedung die auf Grund von Katerstimmung und Müdigkeit sehr sporadisch ausfiel. Tarek schlug Laura frech auf den Hintern und zog sie danach in eine Umarmung, Maxim und Caro starrten sich einfach viel zu lange an und danach verließen die Frauen die Wohnung. Zuhause angekommen wurde die Erlebnisse der letzten 48 Stunden erstmal ausgewertet.

„So, du und Tarek. Erzähl mal!" rief Caro neugierig durch die Wohnung.

„Naja so viel gibt es da gar nicht zu erzählen...also wir haben uns zwei Mal geküsst u-..." weiter kam sie nicht, denn die Blondine kam blitzschnell aus ihrem Zimmer in Lauras geflitzt. „Zwei Mal? Wieso hab ich davon nichts mitbekommen?" mit großen Augen starrte sie ihre Mitbewohnerin an. „Vielleicht weil Maxim Drüner existiert und du nur Augen für ihn hattest?" grinste Laura zurück. Caro wurde rot, aber forderte ihre Freundin auf weiter zu erzählen. „Also im Schwimmbad draußen das erste Mal und oh Gott der Mann weiß was er tut. Und dann heute Morgen das zweite Mal, aber dann mussten wir aufhören, weil er naja sehr erfreut war." Caro verstand sofort und bekam sich kaum noch ein. Dann erzählte sie, dass sie und Maxim sich noch nicht so wirklich getraut hätten, aber sie optimistisch sei. Letzten Endes stellten sie fest, dass keiner von ihnen die Nummern ausgetauscht hatten. „Wir wissen aber immerhin noch wo sie wohnen!" meinte Caro und versuchte so die Laune etwas zu heben. „Caro sag mal bist du wahnsinnig? Ich geh doch nicht einfach zu einer der Wohnungen und klingel da wie so ein Stalker?" „Laura, Tarek hatte heute früh eine Latte wegen dir, ich glaube am Stalker sind wir schon lange vorbei." Rief Caro nun wieder aus ihrem Zimmer. Laura merkte wie sie leicht rot wurde. So oder so würde sie nicht so schnell angekrochen kommen.

„Zappeln lassen?" kam Caro jetzt wieder in Lauras Zimmer und schaute sie grinsend an. „Zappeln lassen!" antwortete Laura jetzt und hoffte, dass sie das auch durchhielt.


Kreuzberg 361Where stories live. Discover now