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Eine Stunde hat genau neunundfünfzig Minuten, dann steht der Zeiger auf zwölf und genauso lange haben Victoria und ich an der Veranstaltungsplanung gearbeitet. Ich denke die Party wird ein echter Hit, natürlich sind wir noch nicht vollständig fertig mit der Planung und wir haben auch noch einen Großteil vor uns, aber das bekommen wir auch noch hin. Ich habe, mit Hilfe von Billy, einen super guten DJ in der Stadt gefunden, welcher es auch noch für wenig Geld machen würde. Billy hat ihn mir empfohlen, weil er schon auf vielen Partys von ihm war. Der DJ heißt Connor und macht anscheinend wirklich gute Musik, ich treffe mich mit ihm in zwei Wochen in der Schule, damit er sich die Location genauer ansehen kann. Wenn eine Woche später die Party steigt, wird dass eine der größten Partys was die SOL im ganzen Schul-leben je gesehen hat.

»Ich hoffe dass Harry mit den Änderungen zufrieden ist.«, seufzt Victoria und legt nun alles bei Seite. Sie hat sich in der letzten Stunde um so viel gleichzeitig gekümmert und hat auch selbst sehr viel telefonieren müssen, und immer wenn jemand abgesagt hat oder erst gar nicht rangegangen ist, wurde sie immer unruhiger. »Morgen werde ich die bisherigen Vorschläge und Planungen der Schulleitung überbringen und ich hoffe dass sie damit zufrieden sind.«

»Die Party wird echt gut. Falls es dich beruhigt kann ich morgen mit Harry reden und zusammen mit dir zur Schulleitung gehen.«, sage ich. »Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich auch gerne bei der Planung helfen. Ihr hättet viel weniger Arbeit und es würde alles schneller geplant sein.«

»Wenn du das möchtest, kannst du gerne mitmachen!«

Ich lächle Victoria an und bemerke einen einen Wassertropfen, welcher auf die verschiedenen Magazine tropft. Schnell sammeln wir alles ein und verschwinden im Haus. Gerade als wir die Artikel über die verschiedenen Dekoartikel und Variationen über verschiedene Partys auf dem Esstisch ablegen, hören wir einen Donner und daraufhin fängt es höllisch an zu regnen. Die Tropfen prasseln gegen die Fensterscheiben, und würde ich jetzt meinen Weg nach Hause anheuern - welcher nur kurz wäre - wäre ich pitschnass.

»Wäre es auch ok für dich, wenn ich hier bleibe bis der Regen aufhört?«, frage ich und schaue sie mit einem Lachen im Gesicht an.

Sie nickt nur und lacht zusammen mit mir. Wir verbringen noch Stunden damit auf ihrem Bett Chips und Schokolade zu essen, während wir den immer noch beliebten Film Titanic sehen. Mir traten tatsächlich Tränen in die Augen, als Jack seine Liebe Rose am Bug der Titanic an der Taille festhielt. Als dann das Ende des Filmes abgespielt wird, fließen bei mir endgültig die Tränen und ich hoffe, dass Victoria sie nicht mitbekommt. Es wäre ziemlich peinlich, wenn man wegen einem einfachen Film weint. Doch als ich sehe dass Victoria ebenfalls die bekannten Tropfen aus den Augen fallen, lächle ich sie leicht an und zusammen weinen wir.

»Ich liebe diesen Film.«, sagt sie und wischt mit ihrem Handrücken die Flüssigkeit auf ihren Wangen weg, ich tue es ebenso.

»Jedes Mädchen, dass ich kenne, hat jedes Mal bei diesem Film geweint.«, gebe ich von mir und zerknülle die Plastiktüte, in welcher bis vor zehn Minuten noch ein paar Chips waren. »Als ich noch in Dublin gewohnt habe und an Wochenenden einen Filmeabend mit meinen drei besten Freunden gemacht habe, saßen wir drei Mädchen immer zusammengekauert auf der Couch und Bruce - mein bester Freund - hat uns immer lachend beim weinen zugesehen.« Alleine bei dieser Vorstellung muss ich schmunzeln. Bruce, Esme und Blair haben mich schon in so vielen Situationen gesehen; als ich meinen sechzehnten Geburtstag gefeiert habe, erlaubten mir meine Eltern ein bisschen Alkohol zu trinken und als ich dann um halb eins Nachts sturzbetrunken nach Hause gekommen bin, hat mir Bruce auf der Toilette die Haare zurückgehalten. Das war der erste und letzte Tag an dem ich jemals Alkohol getrunken habe, dachte ich mir damals. Wir waren zu viert in einem Club - nach Empfehlung von Bruce - und als ich dann die ersten Anmerkungen vom dem Alkohol bemerkt habe, wurde ich auch lockerer. Meiner Meinung nach zu locker, denn ich habe angefangen sinnloses Zeugs zu reden und mich komisch zu verhalten. Ich war erleichtert, dass ich am nächsten Tag kaum noch etwas von dem Vorabend wusste und verdrängte diesen Abend fürs erste aus meine Gedanken.

After The Sunset | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt