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Harry

Es ist bereits nach Mitternacht, als ich vor Marisas Haus den Motor stoppe, um den Wagen gehe und ihr die Tür öffne. Der Regen fällt wie aus Eimern vom Himmel und bevor Marisa unter das Vordach rennen kann, ist sie bereits patschnass. Sie steht also vor der Treppe ihres Hauses, in meine Richtung gedreht und sieht mich wieder lächelnd an.

»Es war ein wirklich schöner Abend, Harry.«, gesteht sie. In weniger als fünf Schritten stehe ich vor ihr. Durch den Regen kleben mir die Haare auf der Stirn, die ich vergebens versuche mit der Hand zurück zu streifen. Das Kleid von Marisa klebt ebenfalls an ihrem Körper und ich glaube dass sie in diesem Moment nicht glücklicher sein kann, ein dunkles Kleid zu tragen. Wie gerne ich wieder meine Hände an ihre Hüfte legen würde um mit ihr weiter zu tanzen.

»Du hast recht, der Abend war wundervoll.«, sage ich leise und trete noch einen Schritt näher an sie. Meine Augen versuchen jeden Winkel ihres wunderschönen Gesichts und ihren leuchtenden Augen aufzusaugen. Mein Magen veranstaltet gerade die größte Feier, die je gefeiert wurde. Es fühlt sich wirklich an als ob dort Schmetterlinge sind, egal wie kitschig es sich anhört. Das erste Mal in meinem ganzen Leben, dass ich sagen dass wie sich so ein Moment anfühlt.

Noch nie war ich wirklich verliebt, ich habe bisher einfach nicht die Richtige gefunden. Noch nie hat mich jemand so sehr interessiert, wie es Marisa tut.

Ich umfasse ihr Gesicht mit meinen Händen, halte den Blickkontakt. Überrascht sieht sie mich an, jedoch merke ich an ihren Blick, welcher in ihren Augen liegt, wie sehr sie es sich wünscht dass was ich im nächsten Moment tue. Mein Kopf lehnt sich weiter nach vorne, etwas muss ich mich nach unten beugen. Dann berühre ich ihre Lippen, entferne wieder etwas mein Gesicht, bis zu dem Moment, an welchen sich Marisa auf die Zehenspitzen stellt, mir noch einen tiefen Blick zuwirft, ihre Augen schließt und mich dann küsst. Die Schmetterlinge erkunden aufgeregt meinen ganzen Körper. Meine Hände fangen leicht an ihren Wangen zu zittern, weil ich selbst aufgeregt bin. Ich bete um Einlass, als ich mit meiner Zunge über ihre kalten Lippen fahre. Doch Marisa unterbricht den Kuss, weil jemand ihren Namen ruft. Schnell reißen wir uns voneinander los. Ich taumle einen Schritt zurück, finde nur schwer mein Gleichgewicht wieder.

»Was machst du noch auf?«, fragt Marisa mit einem ängstlichen Unterton. Ihr Dad steht in der Tür, mit einer Joggingshose und einem schwarzen T-Shirt. Selbst mir ist schon aufgefallen das mich Mr Carpenter nicht leiden kann, und dass er uns jetzt auch noch küssend vor seinem Haus sah, verschlimmert die Situation nur noch mehr.

»Du kommst jetzt sofort ins Haus!«, befielt Mr Carpenter seiner Tochter, welche sich danach noch einmal zu mir umdreht und sich mit einem traurigen Lächeln von mir verabschiedet. Ich steige derweil in mein Auto, versuche selbst von der Situation zu flüchten und fahre dann nach Hause.

After The Sunset | h.sWhere stories live. Discover now