Thorin The Protector

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PoV. Bilbo Baggins

Alles wurde still. Ich richtete mich auf und rieb mir den Kopf. Vereinzelt hörte man noch kleinere Kämpfe, welche die Orks aber zu verlieren schienen.
Ich schaute mich um.
Überall lagen Trümmer, Orkleichen, Leichen der Elben, der Menschen und der Zwerge aus den Eisenbergen, die tapfer mit uns gekämpft hatten. Und Eis.
Auf diesem verdammten Berg war überall Eis!
Ich schaute hoch in den Himmel.
Die Adler die überlebt hatten ließen sich auf der Erde nieder, um sich auszuruhen. Und weiter hinten in der Ferne, auf einem einsamen Berg, stand der Erebor.
Erebor...Thorin! Wo war er?
Ich sah ihn als Letztes, da rappelte er sich auf um Azog endgültig zu töten. Und dabei hatte er mich zuvor auch noch zwei Mal vor dem sicheren Tod bewahrt.
Aus unzähligen Situationen auf dieser langen Reise kam ich alleine wieder heraus aber diese Situation war aussichtslos.
Als erstes brach mir ein Ork den Fuß und holte dann, als ich am Boden lag, mit seiner Klinge aus, um mir den Kopf abzuschlagen. Doch da kam Thorin angerannt und zog mich auf dem Boden fest in seine Arme und hielt sein Schwert Orchrist schützend vor uns. Ich lag wimmernd in seinen Armen als sich der Ork, der sich auf uns beide runter stürzen wollte, selbst auf Thorin's Schwert aufspießte. Mittlerweile war ich es schon gewöhnt, das Gefühl von fremdem Blut auf mir, über mir, überall. Und trotzdem war es abscheulich.
Ich wollte Thorin gerade danken, da war er aber schon wieder aufgestanden um den näherkommenden Azog zu töten. Dieser schrie mit seiner ekelhaften, rauen Stimme zu Thorin:„Ha! Hat unser toller Zwergenkönig doch eine Schwäche! Und dann auch noch für so einen kleinen und schmächtigen Halbling! Lächerlich!”
Es tat weh so etwas zu hören und das grauenhafte Lachen von Azog danach war auch nicht grade schmerzlindernd.
Ich konnte nicht aufstehen, mich nicht bewegen, Thorin nicht zur Seite stehen. Mein Fuß schmerzte zu sehr, als würde ihne Jemand durchgehend mit einem Schwert durchtrennen.
Azog rannte auf Thorin zu, tat ihm aber nichts, schubste ihn nur mit seiner Keule auf den Boden und lief weiter auf mich zu.
Auf mich!
Ich stand ihm bis jetzt nur einmal Auge in Auge gegenüber und das hatte mir schon gerreicht. Und dann auch noch auf dem Boden zu liegen, ohne die Möglichkeit zu Kämpfen machte es nicht besser.
Ich rutschte angsterfüllt nach hinten, doch Azog war schneller, riss mich in die Höhe und schrie: „König unter dem Berge! Ergib dich, leg deine Waffe nieder und lasse dich widerstandslos von mir töten! Oder der kleine Halbling hier wird seinem Namen gleich alle Ehre machen, wenn ich ihn auseinander reiße!"
Thorin schaute Azog mit so einer Wut in den eisblauen Augen an, dass ich nicht mehr wusste, ob ich, wenn ich mich entscheiden müsste, mehr Angst vor Azog oder einem wütenden Thorin hätte. Thorin hielt sein Schwert dennoch weiter in der Hand, obwohl er auf dem Boden lag und richtete es auf uns beide.
„Lass das Schwert fallen oder willst du dieses Ding etwa sterben sehen?!”
Das Wort 'Ding' spuckte er so aus als ob es etwas unbeschreiblich Ekeliges wäre.
Ich hatte Angst. Furchtbare Angst. Zu viel hatte ich bis hierhin erlebt, zu viel hatte ich geschafft runter zu schlucken, durchzustehen. Aber ich konnte langsam nicht mehr.
Ich zitterte und Tränen begannen stumm über meine Wangen zu laufen.
„Thorin" wimmerte ich mit letzter Kraft. Thorin stand vom Boden auf und schaute erst mir und dann Azog in die Augen.
”Krümm ihm auch nur ein Haar und du wirst so qualvoll sterben wie du es verdient hast!" schrie Thorin voller Zorn und richtete Orchrist auf ihn.
Das verärgerte Azog so, dass er Thorin erst dreckig auslachte und dann seine riesigen, ekelhaften Hände an meine Ohren legte und kräftig daran zog.
Es schmerzte unbeschreiblich und ich schrie gequält und laut auf.
Hobbitohren waren mit die empfindlichsten in ganz Mittelerde.
Ich wimmerte, schluchzte auf und die Tränen liefen nun wie Sturzbäche über mein Gesicht. Der Schmerz wollte garnichtmehr aufhören!

Thorin hasste es Bilbo leiden zu sehen.
Die ganzen Schmerzen, die ganze Wut und die ganze Trauer der letzten Zeit überkamen ihn auf einen Schlag.

Thorin brüllte: "Lass meinen kleinen Halbling los! Er gehört mir und niemand verletzt ihn solange ich es verhindern kann!”
Dann brüllte er ein mir fremdes Wort auf Khuzdul, welches sich allerdings sehr nach einem Kriegsschrei anhörte und rannte auf Azog los. Das Schwert genau auf sein Herz gerichtet.
Azog hat wohl nicht mit so einer Reaktion gerechnet und ließ mich vor Schreck fallen, um sich seine eigene Waffe zu greifen. Mein Pech, denn ich landete nicht auf den Füßen, sondern mit dem Kopf auf dem Eis und wurde langsam und dann immer schneller bewusstlos.
Das Letzte was ich sah, war wie Thorin begann mit Azog zu kämpfen. Aber das Letzte was neben dem schmerzenden Ringen in meinen Ohren widerhallte, waren Thorins letzte Worte.
'Lass meinen kleinen Halbling los!'
Meinen Halbling...
Ich schwund in die alles einnehmende Dunkelheit ab.

Und jetzt saß ich hier und überlegte fieberhaft wo Thorin sein könnte.
Er durfte auf keinen Fall Tod sein!
Ich rappelte mich, so gut es ging auf und ignorierte die Schmerzen in meinem Fuß.
Thorin war nun Wichtiger!

*****

Olla👋 In dieser Fanfiction wird bei weitem nicht alles so sein wie im Buch oder im Film. Schon alleine, dass der 'liebe' Azog auch Deutsch reden kann ist etwas Neues. Ich hoffe ihr bringt dafür etwas Verständnis mit, das ganze hier ist nämlich meiner Fantasie entsprungen, als ich das erste Mal den dritten Hobbit geguckt habe. Außerdem gibt es meiner Meinung nach viel zu wenige Bagginshield Fanfictions die man sich nicht erst von Englisch auf Deutsch übersetzen muss. Ich hoffe euch gefällt was meinem Kopf hier so entspringt. :3

PS: Ich habe gerade spontan auf Instagram eine Fanart gefunden, welche die Situation in diesem Kapitel sehr gut beschreibt...auf jedenfall Respekt an 'lordoftheringsf' für dieses Bild :)

auf jedenfall Respekt an 'lordoftheringsf' für dieses Bild :)

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How It Really Ends-BagginshieldWhere stories live. Discover now