Forever Or Not

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Es war jetzt ein Monat vergangen und alles schien wieder so zu werden wie es einst war. Thorin's Wunde war fast komplett abgeheilt und er brauchte nur noch einen dünnen Verband um seine Brust tragen. Schmerzen hatte er überhaupt keine mehr und auch seine Kraft war wieder so zurückgekehrt, wie Thorin sie vor Azog's Verletzung besaß.
Er konnte seinen Platz als König unter dem Berge endlich einnehmen und verwaltete das Königreich so gut wie Keiner vor ihm.
Er kümmerte sich um den Wiederaufbau des Berges, von Thal und der Seestadt. Er teilte das Gold gerecht auf, ließ alle Verletzten und Kranken heilen und gab den Elben ihre fest versprochenen weißen Edelsteine zurück. Und auch wenn es niemand für möglich gehalten hätte, schloss er einen einst zerbrochenen Handelsvertrag zwischen den Zwergen und den Elben. Auch wenn es Thranduil vorzog mit Bilbo zu verhandeln, liefen die Geschäfte sehr gut.
Alles in allem war Thorin einer der gerechtesten Herrscher seiner Zeitalter.
Auch mir selbst ging es wieder gut. Dank Thorin ist mein gewohnter Appetit zurückgekommen, welchen ich sogar im ganzen Schloss verbreitet habe.
Es gab jetzt immer erstes und zweites Frühstück, Mittagessen,
Nachmittagstee, Abendessen und ein Nachtmahl.
Die Zwerge waren hell auf begeistert von so viel Essen und liebten diese Hobbitkultur.
Auch wenn es für mich- und erst recht für Thorin sehr schwer war, mich wieder zum Essen zu bewegen. Ich hatte oft alles wie vorher erbrechen müssen, doch Thorin war jedes von diesen Malen da, hat mich im Arm gehalten, mir durch die Haare gestrichen und meinen Mund vorsichtig abgewischt. Dann an einem einfachen und ganz normalen Tag, hatte es überraschend schnell aufgehört, dass ich mich nach dem Essen übergeben musste und mein lang gewohnter Heißhunger kam zurück. Ich wusste nicht wie ich so viele Wochen ohne mein geliebtes Essen ausgekommen war!
Auch meine Alpträume, die mich Nacht für Nacht verfolgten wurden weniger.
Thorin lag, wenn ich schweißgebadet aus meinem Schlaf aufschreckte, neben mir im Bett und wurde von meinem lauten Angstschrei wach. Er setzte sich sofort auf, nahm mich in den Arm und wiegte mich hin und her. Er flüsterte mir immer beruhigende Worte ins Ohr, hauchte Küsse auf meine Locken und wartete so lange, bis ich wieder eingeschlafen war.
Jetzt hatte ich nur noch sehr selten Alpträume die mich nachts wachhielten. Und wenn, war Thorin immer für mich da.
Auch half er mir mit viel Geduld an meinem Fuß zu arbeiten.
Ich würde Thorin irgendwann alles das zurückgeben, was er für mich geopfert hatte. Seine Geduld, seine Nerven und seinen eigentlich wohl verdienten Schlaf.
Doch immer wenn ich dies ansprach, meinte Thorin ich solle mir keine Sorgen darum machen. Und dazu sagte er immer wieder, dass er sich für seinen wertvollsten Schatz immer wieder in einen Krieg stürzen würde.
Und sei es nur der Krieg gegen grausame Alpträume.
Als ich an Thorin's liebevolle Worte für mich dachte, erröteten meine Wangen und meine Ohrenspitzen leicht.
Gerade jetzt waren Thorin und ich auf einem der langen Gänge des Erebors und übten das Laufen.
Ich versteckte mein Gesicht verlegen in meiner blauen Weste. Ich hatte edle Kleider an, allerdings nur, da es später Abendessen geben würde und es sich für den Partner des Königs gehörte sich dafür schick anzuziehen. In unseren Gemächern allerdings, trugen sowohl Thorin, als auch ich gemütliche Kleidung.
Die Zwerge die sich als Schneider sahen, hatten auf Wunsch von Thorin alle erdenklichen Kleidungsstücke in meiner Größe maßgeschneidert und angepasst. Auch besaß ich einen Ohrring und ein kleines aber wunderschönes Diadem. Es war dünn und die silbernen Eisen bildeten einen verflochtenen Kreis um meinen Kopf.
In der vorderen Mitte war ein Berg mit einem Drachen fein in das Silber eingearbeitet.
Ich war nicht mit Thorin verheiratet, was auch der Grund war, warum ich wie Thorin, nur einen einzigen Ring an meiner linken Hand trug. Dieser signalisierte allen, ebenso wie mein Diadem, dass ich der Partner des Königs war. Und so hatte ich beides als Zeichen unserer Partnerschaft zu tragen.
Und ich liebte es!

Was Bilbo nicht wissen konnte, Thorin hatte sein Erröten durchaus mitbekommen und grinste schelmisch zu Bilbo hinüber.
Er liebte es seinen Hobbit verlegen zu sehen.
Aber auch liebte er Bilbo in allen anderen erdenklichen Gefühlslagen.
Und nebenbei bemerkt, sah Bilbo in seinen edlen Kleidern wunderschön aus. Als Thorin ihm das Diadem schenkte und es Bilbo auf seine wunderschönen goldenen Locken setzte, hatte sein Meisterdieb so gestrahlt wie noch nie zuvor. Und Thorin war besonders stolz darauf, denn er hatte es selber geschmiedet.
Er könnte noch Eintausend weitere wundervolle Dinge aufzählen, die er an Bilbo liebte und schätzte aber darum ging es ihm in diesem Moment etwas weniger, denn er wollte Bilbo endlich wieder fröhlich und aufgeweckt herumlaufen sehen und ihn nicht mehr überall hintragen müssen. Dagegen speziell hatte er rein Garnichts, eigentlich machte er es sogar sehr gerne. Doch er wusste, dass auch Bilbo endlich wieder eigenständig Laufen können wollte.

How It Really Ends-BagginshieldWhere stories live. Discover now