~ Now you know what I mean

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„Also wirklich Linya, deine schönen Haare..." seufzte sie wieder, wie schon die ganze Zeit, wo sie meine Haare schnitt. Ich war ihr dankbar dafür, jedoch streute sie mit der ständigen Frage, warum ich sie mir abgeschnitten habe, immer wieder neues Salz in die Wunde. Ein letztes Mal fuhr sie mit der Bürste durch meine Haare und betrachtete dann stolz ihr Werk.

„So fertig"

Ich sah in den Spiegelt und hatte das Gefühl in die Augen einer Fremden, die dasselbe Gesicht wie ich hatte, zu sehen. Ihre Augen waren leer, und das einzige, was sich wirklich von ihrer kreidebleichen Haut abhob, waren die dunklen Schatten und Augenringe. Auch ihre blasroten Lippen, wo auf den Unteren ein leichter blauer Schimmer zu sehen war, hoben sich somit deutlich ab. Sie wirkte zerbrechlich und krank.

 Sie wirkte zerbrechlich und krank

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„Jetzt guck doch nicht so traurig. So schlimm habe ich sie doch gar nicht geschnitten" sagte Jisso etwas beleidigt, aber sah mich dennoch gleichzeitig besorgt durch den Spiegel an.

„Lin...wieso hast du sie dir überhaupt abgeschnitten, wenn du wusstest, dass es dich doch so mitnimmt?"

Ich sah sie durch den Spiegel an und zwang mir ein Lächeln so gut wie möglich auf, um sie zu beruhigen, doch es klappte nicht. Die Bilder an die vergangene Nacht, kamen wieder hoch und ich hätte mich übergeben können.

Ich konnte spüren, wie ein verzweifelter Schrei meine Lippen verließ, doch drang er nicht an meine Ohren, da mir Jungkook eine Hand auf den Mund gedrückt hatte. Doch brachte dies nichts und im nächsten Moment spürte ich auch schon ein sanftes Lippenpaar, was sich auf meine presste und warum auch immer begann es mich zu beruhigen und ich fand plötzlich wieder halt in seinen Armen.

Ein metallischer, aber dennoch süßlicher Geschmack, machte sich in meinen Mund breit. Jungkook muss sich selbst gebissen haben, sodass sein Blut nur in meinen Mund floss. Ich wollte ihn von mir drücken, windete mich in seinen Armen, doch es brachte nichts. Als mein Körper erst einmal realisierte, was er da eingeflößt bekam, konnte sich mein Wille nicht mehr gegen ihn wehren.

Meine Schmerzen begannen zu vergehen und auch meine aufgeplatzte Lippe verheilte innerhalb eines Wimpernschlags. Mein Körper schien wieder an Energie zu gewinnen und Jungkooks Lippen hörten auf sich gewaltsam gegen meine zu pressen. Ich hatte das Gefühl, nun einen Funken Liebe zu verspüren, als er sich auch schon genau in diesen Augenblick von mir löste und ich einfach hart auf den Boden aufschlug.

Kaum hatte ich mich wieder Richtig aufgerichtet, schlug auch schon die Tür in einen Schwung auf und Jisoo kam herein. Sie sah erst zu mir, dann zu Jungkook, der so tat als würde er gerade versuchen mir auf zu helfen und dann zu meinen Haaren die am Boden lagen.

„Was ist denn hier passiert?!" fuhr sie ihn schon an, doch er hob nur die Hände, wie ein ertappter Dieb in die Luft.

„Ich schwör, ich habe keine Ahnung, was in sie gefahren ist. Sie hat vor schmerz geschrien und gesagt, dass sie es nicht verdient zu leben, wegen Tae und im nächsten Moment hat sie sich auch schon die Schere geschnappt und ihre Haare abgeschnitten!" er beugte sich wieder zu mir runter und stützte mich wieder auf.

„Ein Wort und ich bring dich um" hallte seine Stimme in meinen Kopf wieder und ich nickte vollkommen geistesabwesend, mit dem Blick auf den Boden gerichtet.

Jisoo hatte ihm dies natürlich alles geglaubt und hatte mich, nachdem ich ihr gesagt hatte, dass ich nicht in seinem Zimmer schlafen will, in ihr Zimmer gebracht. Ich habe in der ganzen Nacht nicht ein Auge zu bekommen, da ich ständig seine Schritte auf dem Flur gehört habe.

„Es sieht gut aus Jisoo. Du bist eine gute Frisörin. Danke"

„Du hast recht...vielleicht sollte ich mein Hobbie doch als meinen Beruf ansehen"

„Das glaube ich auch" ertönte plötzlich eine weitere Stimme im Zimmer und ich spürte, wie mir das Blut in den Adern gefror. Ich konnte seinen Blick auf meiner Haut brennen spüren und traute mich gar nicht weiter in den Spiegel zu sehen. Ich wollte sein Gesicht nicht sehen und es in Verbindung bringen, mit dem Monster, was von ihm Besitz ergriffen hat.

„Du bist jetzt fast noch schöner Bunny" höre ich plötzlich seine Stimme an meinem Ohr und spüre im nächsten Moment auch schon einen Kuss auf meine Wange. Mir wurde auf einen Schlag speiübel und ich hätte mich genau hier und jetzt auf dem Boden übergeben können, alleine schon durch diese Geste.

Als ich nichts sagte, merkte ich, wie er mir in die Seite kniff, natürlich darauf bedacht, dass Jisoo nichts davon mitbekam. Ich zuckte zusammen und versuchte mir den Schmerz, sei er auch eigentlich noch so klein, nicht anmerken zu lassen und nicke.

„Ah, Linya. Ich habe dich das noch gar nicht gesagt, aber Jin wollte, dass du heute zu ihn gehst und ihm wegen Jungkooks Zustand in Kenntnis setzt. Jungkook wenn du wi-"

„Nein danke, keine Lust" schnitt er Jisoo gleich das Wort ab und entfernte sich wieder von mir. Sogleich atmete ich auf, wobei ich gar nicht bemerkte, dass ich diese angehalten hatte. Ich sah in den Spiegel und bereute es sofort. Ich sah sofort sein hasserfüllten Blick, sowie sein teuflisches Lächeln dazu.

„Ich hoffe doch für dich, dass du weiß wem du gehörst" mit diesen Worten verschwand er aus dem Zimmer. Wie versteinert saß ich da, mit komplett entgleisten Gesichtszügen.

Auf dem Weg zu Jin, beschäftigten mich Jungkooks Worte weiterhin. Was hatte er bloß damit gemeint? Ich meine, waren wir überhaupt noch zusammen? Nein. Er ist ja noch nicht mal mehr er selbst! Also was sollte das schon wieder?!

Schneller als eigentlich erwartet, stand ich auch schon wieder vor dem alten Haus in dem Jin wohnte. Ich schüttelte meinen Kopf, versuchte ihn frei von diesen dummen Gedanken zu bekommen und ging mit großen Schritten auf die Tür zu. Wie beim letzten Mal, schwang dies wieder auf, bevor meine Hand auch nur das Holz berührte. Sofort sprang mir Jins Gesicht entgegen, was mir für eine Sekunde lang geschockt musterte.

„Ach du heilige Sch- sag mir nicht-" er beendete seinen Satz nicht, sondern kam auf mich zu und zog mich fest in die Arme und strich sanft über meinen Kopf. Ich weiß nicht warum es so war, aber anders als bei Jungkook, spürte ich endlich etwas Vertrautes bei dieser Umarmung. Ich kannte Jin nicht sonderlich lang und dennoch breitete sich das Gefühl von Geborgenheit in mir aus. Wieder traten Tränen in meine Augen und ich konnte nicht mehr anders und ließ meine Maske fallen.

„Ich sage es nur ungerne...aber ich hatte dich gewarnt. Ich glaube du verstehst jetzt was ich meinte"

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-hat Jin doch noch etwas über Sana verschwiegen, sodass er sofort bescheid wusste? und was wird Jungkook wohl gemeint haben?

Schriebt doch gerne eure Vermutungen :)

Vielen Dank fürs lesen, ich hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten Mal ~

Eure xShadowWalkerx :3 

Blood CravingWhere stories live. Discover now